Alle Spieler des FC Augsburg hatten gestern ihren Platz vor dem offiziellen Mannschaftsfoto in der SGL-Arena schon gefunden, nur Raúl Bobadilla musste etwas suchen, bis er auf der für ihn vorgesehenen Stelle zwischen Trainer Markus Weinzierl und Shawn Parker stand.
Es war das passende Bild beim Media-Day des Bundesligisten. Denn mit vier für Augsburger Verhältnisse teuren und exklusiven Neuzugängen in der Offensive, Tim Matavz, Shawn Parker, Nikola Djurdjic und Caiuby, haben Trainer Weinzierl und Manager Stefan Reuter den Konkurrenzkampf dort kräftig angeheizt. Die Stellenvergabe ist völlig offen.
So durfte Bobadilla zum Beispiel beim Test gegen den SV Sandhausen auf Rechtsaußen ran. Etwas ungewohnt für den Stürmer, der sonst im Strafraum zu Hause ist. „In der Vorbereitung muss der Trainer alles ausprobieren.“ Bobadilla sieht auch Vorteile: „Man steht zumindest nicht mit dem Rücken zum Tor.“ Für Trainer Weinzierl ist der Außenstürmer Bobadilla („Er hat die Anlage dazu.“) durchaus eine Option im 4-3-3-System, „wenn es zum Schluss raus eng werden sollte, wenn das Ergebnis nicht passt.“
Augsburger brauchen Wucht von der Bank
Ansonsten ist Weinzierl mit der bisherigen Kadergröße zufrieden: „21 gestandene Spieler sind o. k. Jede Position ist doppelt besetzt. In der Offensive sind es etwas mehr, aber dort gibt es immer wieder Verletzungen und dort ist es auch wichtig, in bestimmten Situationen nachlegen zu können.“
Wie in der vergangenen Saison beim 1:0-Sieg in Braunschweig am vorletzten Spieltag, als Weinzierl Hahn, Ji und Bobadilla von der Bank brachte und der Argentinier für die Entscheidung sorgte.
21 Spieler – Aristide Bancé und Mathias Fetsch hat Weinzierl da nicht mehr mit eingerechnet. Bancé ist freigestellt, war gestern auch nicht zum Foto-Termin eingeladen. Auf die Frage, ob der Stürmer vielleicht doch noch einmal mittrainieren wird, hatte Weinzierl schon am Dienstag mit einem Wort geantwortet: „Nein.“ Außer dem unerwünschten Bancé fehlten nur die zwei WM-Teilnehmer Paul Verhaegh und Jeong-Ho Hong.
Mathias Fetsch saß hingegen ganz vorne in der ersten Reihe. Seine Chancen, auch in einem Pflichtspiel das neue FCA-Trikot zu tragen, sind gering. Weinzierl sagt: „Mathias ist ein guter Spieler und ein guter Junge, der Spielpraxis braucht. Deshalb hatten wir ihn nach Cottbus ausgeliehen. Jetzt werden wir uns die Vorbereitung anschauen. Dann setzen wir uns zusammen und besprechen, was für ihn das Beste ist.“
Einen Stammplatz würde sich gerne Neuzugang Caiuby sichern. Schon in der vergangenen Saison wollte ihn Manager Stefan Reuter nach Augsburg holen. Da scheiterte es am Ende am Veto des FC Ingolstadt. Der Brasilianer ist für die linke Außenbahn vorgesehen.
Werner spielte eine Super-Saison
Dort spielt allerdings Tobias Werner und der hat im Kampf um seinen Posten Erfahrung. „Es wäre nicht das erste Mal in Augsburg, dass ich mich dem Konkurrenzkampf stellen muss.“ Er weiß, dass seine neun Punktspieltore aus der vergangenen Spielzeit nichts mehr zählen. „Ich habe letztes Jahr sicher eine Super-Saison gespielt, aber das interessiert in dieser Saison keinen Menschen mehr, den Trainer nicht, mich nicht. Ich stehe wieder vor neuen Aufgaben und muss mich neu beweisen.“
Neu beweisen wollte sich auch Matthias Ostrzolek, am liebsten beim HSV. Die Verhandlungen stocken. Allerdings hat der neue HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer gegenüber Bild Hamburg das Interesse der Hanseaten bekräftigt. Beim offiziellen Mannschaftsfoto trägt Ostrzolek aber das FCA-Trikot.