Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Framberger fehlt sechs Wochen - Auch Baier weiter verletzt

FC Augsburg

Framberger fehlt sechs Wochen - Auch Baier weiter verletzt

    • |
    Der unglückliche Zweikampf zwischen Marcel Halstenberg (links) und Raphael Framberger.
    Der unglückliche Zweikampf zwischen Marcel Halstenberg (links) und Raphael Framberger. Foto: Ulrich Wagner

    Es lief die 49. Minute am Freitag in der WWK-Arena, als Manuel Baum, dem Trainer des FC Augsburg, Böses schwante. Raphael Framberger, 21, hatte mit einem fairen Tackling seinen Leipziger Gegenspieler Marcel Halstenberg vom Ball getrennt, als der RB-Spieler unabsichtlich auf den FCA-Verteidiger fiel. Genau auf das Knie, in dem er sich Anfang Januar 2016 im Training das Kreuzband gerissen hatte und über zehn Monate ausgefallen war (hier geht es zum Spielbericht).

    Framberger wird sechs Wochen ausfallen

    Framberger musste mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden. „Ich habe ihm die Daumen gedrückt, dass es nicht wieder das Kreuzband ist. Jetzt bin ich froh, dass das Kreuzband steht und der Knorpel nichts abbekommen hat“, erklärte Baum am Dienstag nach der ersten Trainingseinheit in dieser Woche. Doch ganz so glimpflich ging die Verletzung doch nicht aus. Denn am Montag wurden Framberger Teile des Meniskus in der Hessingpark Clinic entfernt. „Er wird uns auf jeden Fall sechs Wochen fehlen“, ist sich Baum sicher.

    Wenigstens ist vor dem Gastspiel am Sonntag (15.30 Uhr) bei Schalke 04 das Comeback von Stammverteidiger Paul Verhaegh, 33, in Sicht. Am Dienstag  trainierte der FCA-Kapitän nach seinen Rückenproblemen noch im Kraftraum der WWK-Arena, heute oder spätestens morgen soll er wieder auf den Platz zurückkehren. Baum hat sich aber durchaus auch schon Alternativen überlegt. „Tim Rieder hat im Trainingslager gegen Alkmaar auch schon auf der Verteidigerposition gespielt.“

    Rieder, 23, Raphael Framberger, 21, Kevin Danso, der mit 18 gegen Leipzig sein erstes Profispiel absolvierte, oder Julian Günther-Schmidt, 22 – unter Manuel Baum feierten innerhalb weniger Monate vier Nachwuchsspieler ihr Debüt in der Bundesliga. Der Jugendwahn ist beim FCA deswegen noch lange nicht ausgebrochen. Auch wenn der FCA mit einem Durchschnittsalter von 27,2 Jahren hinter dem FC Bayern (27,6) die zweitälteste Mannschaft der Liga hat und die Stützen langsam in die Jahre kommen und immer verletzungsanfälliger werden.

    FCA muss weiter auf Daniel Baier verzichten

    Daniel Baier musste bereits zuletzt pausieren.
    Daniel Baier musste bereits zuletzt pausieren. Foto: Bernhard Weizenegger

    So muss Baum zum Beispiel noch länger auf Mittelfeldstratege Daniel Baier verzichten. Der 32-Jährige musste mit Achillessehnenproblemen schon gegen Darmstadt und Leipzig pausieren. Baum: „Es ist noch nicht abzusehen, wie lange es dauern wird. Aber ich gehe davon aus, dass er erst nach der Länderspielpause wieder voll einsteigt.“

    Also erst Ende März. Denn die deutsche Nationalmannschaft startet am 22. März in Dortmund mit dem Länderspiel-Klassiker gegen England in das Länderspieljahr. Vier Tage nach dem Test setzt die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw dann am 26. März in Baku gegen Aserbaidschan die Qualifikation zur WM 2018 fort.

    Den anstehenden Umbruch im FCA-Mannschaftsgefüge will Baum behutsam angehen. „Wir dürfen unsere Jugendspieler nicht verbrennen. Das erste Spiel ist immer relativ gut, aber wenn der Alltag kommt, kann sein, dass sie etwas durchhängen“, sagt der 37-Jährige.

    Bis zu seiner Ernennung zum Cheftrainer führte der Pädagoge (er war vor seiner Augsburger Zeit Realschullehrer an der Eliteschule des Sports in Taufkirchen) zweieinhalb Jahre das FCA-Nachwuchsleistungszentrum. Zu Beginn seiner Amtszeit tauschte er rigoros fast die komplette alte Trainergarde aus und führte in allen Altersklassen ein einheitliches Spielsystem ein, das sich an dem der Profis (schnelles Umschalten aus einer kompakten Defensive) orientiert. Jetzt kann der Bundesligist langsam die Früchte ernten. Über ein Dutzend Jugend-Nationalspieler hat der FCA im Nachwuchs, die A- und B-Junioren gehören in dieser Saison zu den Spitzenteams in Deutschland.

    Baum will seinen Talenten aber Zeit geben, sich im schnelllebigen Bundesliga-Zirkus zurechtzufinden. Er sagt: „Mein liebster Spruch lautet: Gras wächst nicht, weil man daran zieht, sondern weil es in Ruhe wächst. So wollen wir es mit den jungen Spielern halten, weil sie uns zu wertvoll sind, dass wir sie verbrennen.“

    Allerdings hat Baum schon die nächsten Jugendspieler im Blick, denen er beim FCA den Sprung in die Bundesliga zutraut. „Ich habe schon mehrere im Hinterkopf. Ich kann aber nicht sagen, wie schnell sie ihre Premiere feiern. Ich bin froh, dass wir die jetzt mal haben. Wir wollen sie in Ruhe weiter ranführen. Dazu brauche ich aber weiter die erfahrenen Spieler.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden