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FC Augsburg: Finnbogason über WM-Teilnahme: "Stoff für Filme oder Bücher"

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Finnbogason über WM-Teilnahme: "Stoff für Filme oder Bücher"

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    Jubelt mit der isländischen Nationalmannschaft: Alfred Finnbogason.
    Jubelt mit der isländischen Nationalmannschaft: Alfred Finnbogason. Foto: Haraldur Gudjonsson, AFP

    Dass Alfred Finnbogason tolle Tage hinter sich hat, kann er nicht verbergen. Der Isländer ist, wie man so schön umgangssprachlich sagt, gut drauf. Der 28-jährige Stürmer hat sich mit seinem Land einen Traum erfüllt. Mit einem 2:0-Erfolg über den Kosovo qualifizierten sich Finnbogason und seine Kollegen am Dienstag für die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Mit den Worten „Ihr Deutschen seid ja immer dabei, wir waren noch nie dabei“ schien es fast so, als wollte sich der Stürmer für seine gute Laune entschuldigen. Doch das wäre untypisch für den Torjäger. Sein Strahlen, sein Stolz, sein Glück passt zu ihm und wirkt authentisch. Für Finnbogason kommt diese WM-Qualifikation auch einem Wunder gleich: „So etwas war doch nie realistisch. Das ist vielleicht ab und zu ein Stoff für Filme oder Bücher gewesen, dass ein Land wie Island bei einer WM dabei ist.“

    Finnbogason ordnet den sportlichen Erfolg auch so hoch ein, weil es diese Gruppe I einfach in sich hatte: „Das war für mich die schwerste Gruppe überhaupt. Wir hatten mit Kroatien, der Türkei und der Ukraine drei Teams dabei, die im Jahr 2016 bei der Europameisterschaft waren.“ Island gehörte im Jahr 2016 als Viertelfinalist zu den großen Überraschungen. „Nach der EM hat doch jeder gedacht, dass der Witz jetzt vorbei ist. Doch jetzt haben wir es erneut geschafft. Die WM – das ist noch viel größer als die EM“, so Finnboagon, der noch „nie so viele Glückwünsche auf seinem Handy hatte“ wie nach dem letzten Gruppenspiel. Dass dieser Erfolg auch kräftig gefeiert wurde, daraus macht Finnbogason keinen Hehl: „Das gehört dazu und ist ein Teil vom Leben.“

    Sein Ziel ist es, dass sich sein Triumph mit Island auf den FC Augsburg überträgt. Da sieht er vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim durchaus Parallelen: „Es ist ähnlich wie mit Island. Wir spielen gegen Mannschaften, die ein drei- oder vierfach größeres Budget haben als andere Mannschaften. Da ist dann viel Teamgeist gefragt.“

    Reuter spricht vom Beispiel Island und Finnbogason

    Für Trainer Manuel Baum war zunächst wichtig, dass Finnbogason „wieder gesund“ von der Länderspielreise zurückgekommen ist. Zumal hinter dem Einsatz einiger Akteure noch ein Fragezeichen steht. Allen voran gilt das für Rani Khedira, der beim 1:2 gegen Dortmund mit einer Bauchmuskelzerrung frühzeitig vom Platz musste. „Er hat zuletzt voll mittrainiert. Jetzt müssen wir schauen, wie der Bauchmuskel reagiert. Wir werden jedenfalls kein Risiko eingehen“, sagt Baum.

    Alfred Finnbogason ist mit seiner isländischen Mannschaft weiterhin auf Erfolgskurs.
    Alfred Finnbogason ist mit seiner isländischen Mannschaft weiterhin auf Erfolgskurs. Foto: Birgir Thor Hardarson, dpa

    Leicht angeschlagen sind auch Dong-Won Ji und Konstantinos Stafylidis zurückgekehrt. Auf Sergio Córdova musste der Trainer am längsten warten. Um 1.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit war der Stürmer des FCA am Dienstag noch im Einsatz. Er spielt mit seinem Land Venezuela in Paraguay. Venezuela siegte mit 1:0, aber Córdova musste nach einer knappen Stunde ausgewechselt werden. „Er ist umgeknickt. Wir müssen erst schauen, ob es eine schwerere Verletzung ist“, meint Baum. Dagegen ist Martin Hinteregger, der verletzungsbedingt bei der österreichischen Nationalmannschaft abreisen musste, wieder fit.

    Doch Verletzte hin, Verletzte her – Baum will gewinnen. Darauf, sagt er, „ist jeder Matchplan ausgerichtet“. Die Begründung schiebt er hinterher: „Wenn man nur verteidigen will, wird man passiv, und dann schlägt es hinten irgendwann ein.“ Auch FCA-Manager Stefan Reuter ist vor der Abreise nach Sinsheim mit viel Selbstvertrauen ausgestattet: „Wir werden uns dort nicht ehrfürchtig verneigen und sagen: Schön, dass wir hier sein dürfen. Wir wollen da was mitnehmen.“ Reuter nimmt dazu das Beispiel Island und Finnbogason: „Die stehen einfach zusammen. Ähnliches erlebt Alfred auch in Augsburg. Man kann Island und Augsburg durchaus vergleichen. Auch wir müssen uns weiter festbeißen und immer wieder Nadelstiche setzen.“ So setzt Reuter auch große Stücke auf den bisher vierfachen Torschützen Finnbogason: „Ich hoffe, er kann den Schwung mitnehmen.“ Der Isländer, den Reuter im Jahr 2016 von Real Sociedad nach Augsburg holte, hat sich schon lange in Augsburg etabliert.

    Beim FC Augsburg ist er hinter Daniel Baier, der Ersatzkapitän, zudem gehört der Isländer dem fünfköpfigen Mannschaftsrat an. „Er hat sich von seinem ersten Tag an mit dem Verein identifiziert“, ist Reuter stolz auf seinen Stürmer, der nun auch zu einer WM darf.

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