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FC Augsburg: FCA lädt Schüler ein: Diskussion über Rassismus

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FCA lädt Schüler ein: Diskussion über Rassismus

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    Einen Stuhlkreis bildeten die Schüler der Albert-Einstein-Mittelschule gestern beim Rassismus-Workshop des FC Augsburg. Mittendrin FCA-Profi Halil Altintop, der seine Meinung zu diesem Thema äußerte.
    Einen Stuhlkreis bildeten die Schüler der Albert-Einstein-Mittelschule gestern beim Rassismus-Workshop des FC Augsburg. Mittendrin FCA-Profi Halil Altintop, der seine Meinung zu diesem Thema äußerte. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Fast jeder von ihnen hat damit schon unliebsame Bekanntschaft gemacht. Viele der Kinder, die in Haunstetten die achte Klasse der Albert-Einstein-Mittelschule besuchen, haben einen Migrationshintergrund. Sie stammen aus Italien, der Türkei, Bulgarien oder Polen. Sie erlebten Rassismus und andere Formen sozialer Ausgrenzung schon am eigenen Leib. Auf der Straße, der Schule oder auf dem Fußballplatz.

    Deshalb freuten sich die Kinder aus dem Augsburger Süden, dass sie an einem vom FC Augsburg veranstalteten Workshop des politischen Bildungsprojektes, „Show Racism the Red Card“ (Zeig dem Rassismus die Rote Karte), teilnehmen durften. „Wir haben uns darum beworben“, sagt Lehrerin Carolin Bach, „und dann den Zuschlag erhalten.“ Wie übrigens auch die siebte Klasse der Löweneck-Schule.

    Aktion: „Show Racism the Red Card“

    In Zusammenarbeit mit Bundesliga-Vereinen, Schulen und Jugendeinrichtungen veranstaltet „Show Racism the Red Card“ bundesweit entsprechende Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren. Beispiele und filmische Elemente aus dem Fußball zeigten Rassismus und Diskriminierung auf.

    Zu Wort kam auf der Leinwand der Schalker Kevin Prince Boateng, der in seiner Zeit beim AC Mailand wiederholt Zielscheibe rassistischer Angriffe wurde. Der Höhepunkt der Anfeindungen war bei einem Freundschaftsspiel beim Viertligisten Pro Patria. Der Deutsch-Ghanaer verließ daraufhin das Spielfeld, seine Teamkollegen folgten ihm. Ein deutliches Zeichen gegen Rassismus.

    Jimmy Hartwig: „Ich wurde mit Bananen beworfen“

    Auch Jimmy Hartwig, ehemaliger Nationalspieler, machte in seiner Zeit beim Hamburger SV ähnliche Erfahrungen. „Ich wurde mit Bananen beworfen und musste Affenlaute der gegnerischen Fans erdulden“, erzählte der gebürtige Offenbacher. Anschließend diskutierten die Teilnehmenden in einem Rollenspiel das Gesehene und lernten so, wie sie Rassismus und Diskriminierung begegnen können.

    An der Diskussion beteiligte sich auch FCA-Profi Halil Altintop. Auch der 31-jährige Kicker bekam rassistische Auswüchse bei Spielen mit. Allerdings nicht gegen sich selbst. Der Deutsch-Türke trat in Rostock mit seinem früheren Verein FC Schalke 04 zu einem Pokalspiel an der Ostsee an. Dort war der dunkelhäutige Schalker Gerald Asamoah die Zielscheibe der Chaoten. „Er wurde übel beschimpft. Das hat ihn schwer getroffen“, erzählte Altintop.

    Altintop: Rassistische Äußerungen ignorieren

    Altintop selbst würde bei derartigen Anfeindungen nicht reagieren, sondern diese einfach ignorieren, „damit man diesen Leuten keine Aufmerksamkeit gibt“. Für den Profi sind derartige Vorkommnisse nur sehr schwer nachvollziehbar, „denn wir leben mittlerweile doch in einer Multikulti-Gesellschaft“.

    Mittelschülerin Monika Urbanska hatte sich rege an der Diskussion beteiligt. Sie denkt an die Leute, die mit diesen Beleidigungen leben müssen, und stellt sich am Ende noch eine Frage: „Was empfinden diese Menschen dabei?“

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