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Vor dem Derby: FCA bezwingt die Bayern

Vor dem Derby

FCA bezwingt die Bayern

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    Grund zum Jubeln: Im Vorfeld des Bundesliga-Knüllers FC Augsburg gegen FC Bayern München besiegte Sebastian Langkamp David Alaba beim Videospiel FIFA 13.
    Grund zum Jubeln: Im Vorfeld des Bundesliga-Knüllers FC Augsburg gegen FC Bayern München besiegte Sebastian Langkamp David Alaba beim Videospiel FIFA 13. Foto: Theo Klein

    Die beiden Bundesliga-Profis trafen sich kürzlich im Rahmen einer Werbe-Veranstaltung des Videospiele-Herstellers EA in einem Münchner Hotel. Thema war der Spielmodus Virtuelle Bundesliga. Ein paar wenige Redakteure und Kamerateams hatten dort die Chance zu Interviews -- und durften einen Klassiker live miterleben: Das Duo spielte eine Runde FIFA 13. Der 24-jährige Sebastian Langkamp übernahm den FCA, der 20-jährige Alaba steuerte die Bayern. Wir waren dabei.

    Psychologische Kriegsführung zu Beginn

    Lässig sitzen die beiden in ihren Sesseln, Controller in der Hand. Doch als der Schiedsrichter anpfeift, steht beiden die Anspannung plötzlich ins Gesicht geschrieben. Der Ball rollt nur wenige Sekunden, dann unterbricht David Alaba das Spiel. Ist das schon der Beginn der psychologischen Kriegsführung? "Ich muss nur meine Steuerung umstellen", stellt Alaba klar. Ein Raunen geht trotzdem durch den Raum. Dann bastelt auch Langkamp noch an den Einstellungen. Erst dann kann es wirklich losgehen.

    Beide Teams beginnen forsch. Und tatsächlich: Weder Langkamp noch Alaba müssen auf ihren Steuergeräten nach den richtigen Tasten für Steilpässe und saubere Grätschen suchen. Sie sind keine Anfänger -- und beide wollen mit aller Gewalt gewinnen. Das wird spätestens klar, als Langkamp bei seiner ersten Torchance "Komm, tu es!" brüllt. Der virtuelle Aristide Bancé tut es: 1:0, 15. Minute. Langkamp wirkt nun gelöster. Als er mit dem Südkoreaner Koo einer Flanke statt nach rechts in den Strafraum geradeaus auf die Tribüne zimmert, scherzt er: "So spielt er im richtigen Leben auch."

    Beide outen sich als geübte Controller-Werfer

    Bei David Alaba hingegen wächst die Anspannung. Es läuft nicht viel zusammen bei ihm. "Wenn ich jetzt daheim wäre, wäre ich aggressiver", sagt er. Es fliege schon mal ein Controller in die Ecke. "Bei mir sollte auch wertvollen Gegenstände herumstehen, wenn ich am Zocken bin", springt ihm Langkamp zur Seite. Hoffentlich bleiben die Kameras heil.

    Nach dem frühen Rückstand übernimmt der FC Bayern die Initiative. Augsburg steht tief und versucht über Konter, Nadelstiche zu setzen. Alabas Münchner können aus ihrer Überlegenheit jedoch kein Kapital schlagen. "Augsburg steht hinten sehr gut, ich komme nicht nicht durch", sagt er. "Zum Glück haben wir das frühe Tor gemacht. Jetzt spielt mich Bayern schwindlig, aber wir halten dagegen", sagt Langkamp. Bis zur Halbzeitpause kann er den knappen Vorsprung halten.

    Jentzsch treibt Alaba zur Weißglut

    Alaba verzichtet in der Pause auf den sprichwörtlichen Tee und bereitet dem Durchatmen mit einem schnellen Tastendruck ein jähes Ende. Er will den Ausgleich. Doch zunächst ändert sich nichts. Bayern gelingt nicht viel. "Schau dir das an", krächzt Alaba, als die Augsburger einen Konter fahren. Fast 20 Minuten sind in der zweiten Hälfte gespielt, als sich Alaba die erste dicke Chance erspielt. Doch der Augsburger Torhüter klärt zur Ecke. Langkamp: "Jentzsch! Stark! Wahnsinn!"

    Der Augsburger Spielgestalter Langkamp -- der im wirklichen Leben den technisch eher wenig beschlagen Innenverteidiger gibt -- hält weiter dagegen. Und in der 76. Minute gelingt ihm der Coup. In einer weiteren Kontersituation spielen Daniel Baier und Jan Moravek die linke Abwehrseite des FC Bayern, die bekanntermaßen Alaba beackert, schwindlig. Moravek dringt von rechts in den Strafraum ein und jagt den Ball ins lange Eck. 2:0. "Des gibt's ja net. Ich schwör's dir", meckert ein ungläubiger David Alaba, der sprachlich immer mehr ins Wienerische fällt.

    Langkamp spielt gekonnt auf Zeit

    Doch der österreichische Nationalspieler gibt nicht auf. Zu erkennen ist das an der verkrampften Haltung, die er mittlerweile auf seinem Sessel einnimmt. Er erhöht nochmals den Druck auf seinen Augsburger Kontrahenten, der sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. Mit stierem Blick verfolgt Langkamp weiterhin das Geschehen auf dem Bildschirm. Bayern wollen den Gruppensieg

    Erst in der Schlussphase löst sich zumindest bei Langkamp wieder etwas die Anspannung. Er merkt, dass er nicht mehr verlieren kann. Eine weitere ganz schlechte Flanke, die in er 89. Minute fast auf dem Stadion-Parkplatz gelandet wäre, tut er mit einem einzigen Wort ab: "Zeitspiel." Dann lacht er. Alaba ist nicht mehr zu Spaßen zumute. Zumal er im Gegenzug erneut am bärenstarken FCA-Keeper Jentzsch scheitert. Nur Sekunden später liegt Torschütze Bancé verletzt am Boden. Langkamp muss noch einmal wechseln. "Wieder Zeitspiel", sagt er und lacht schon wieder.

    Dann ist Schluss. Langkamp jubelt. Alaba setzt -- wie aus Reflex -- mit wenigen Tastendrücken eine Revanche an. Die fällt aber aus, weil er nun ein paar Interviews für die Kameras geben muss. Geknickt sagt der Münchner Jungstar: "I bin stinksour, ober i zeig's net a so." Die Chance zur Revanche hat David Alaba erst auf dem Platz in der Augsburger SGL-Arena.

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