Dieser 25. Februar 2012 war ein Tag, über den die Fans beim FC Augsburg wahrscheinlich noch in einigen Jahren reden werden. Vor diesem Datum gab es nicht mehr viele, die auf den Klassenerhalt des damaligen Bundesliga-Aufsteigers noch einen Euro gesetzt hätten. Am Ende der vergangenen Saison war man sich dann sicher, dass diese Partie gegen den späteren Absteiger Hertha BSC Berlin mit Trainer Otto Rehhagel die Wende war. 3:0 gewann der FC Augsburg dieses Kellerduell und das Spiel hatte einen Helden: Torsten Oehrl. Der Stürmer bot eine überragende Leistung und krönte diese mit den Toren zum 1:0 und zum 2:0. Eigentlich sollte Oehrl, der für Augsburg in 45 Spielen bisher elf Treffer erzielte, auch in der kommenden Saison beim FCA spielen, doch das ist fraglicher denn je.
Frankfurt zeigt starkes Interesse
Schon seit der Winterpause umwirbt jetzt Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt den 26-Jährigen, obwohl der seinen Vertrag bis 2014 verlängert hatte. Und die Eintracht, bei der der Augsburger Armin Veh Trainer ist, bleibt ein heißes Thema.
„Als Torsten damals seinen Vertrag verlängert hat, geschah das noch unter anderen Voraussetzungen. Ihm wurde gesagt, dass Trainer Jos Luhukay und Manager Andreas Rettig auch in dieser Saison beim FCA bleiben“, sagt Oehrls Berater Lars-Wilhelm Baumgarten. Eine Aussage, die natürlich viel Raum für Spekulationen bietet.
Oehrl, der am vergangenen Freitag im Testspiel gegen den TSV Burgau/TSV Bubesheim (8:0) einen Treffer erzielte, will selbst dazu nicht viel sagen. Allerdings gewinnt man auch nicht den Eindruck, dass der Torjäger mit aller Macht bleiben will. Er sagt: „Die Wechselperiode ist noch lange. Man muss sich als Spieler auch alle Optionen anhören.“
Irgendetwas scheint zwischen Oehrl und dem Verein nicht mehr zu passen. Zumindest deutet es Oehrl an: „Ich hatte bisher in Augsburg eine tolle Zeit, und mir und meiner Familie gefällt es hier nach wie vor gut. Aber man macht sich als Spieler schon seine Gedanken, wie ein Verein mit einem umgeht.“
Es darf also gerätselt werden. Beim FCA ist das Werben um Oehrl nicht Neues. „Interesse gab es schon im Winter. Jetzt haben sie sich wieder gemeldet.“ Weiter gebe es „nichts zu kommentieren“, meinte FCA-Manager Manfred Paula kürzlich.
Schütze beim „Tor des Monats“
Der ehemalige deutsche U-18- und U-19-Nationalspieler war im Sommer 2010 von Werder Bremen (dort war er zuvor ausgeliehen an Fortuna Düsseldorf) zum FC Augsburg gewechselt.
Zuvor war Oehrl, der in Itzgrund (bei Coburg) geboren wurde, bei Eintracht Braunschweig, Kickers Offenbach und der SpVgg Greuther Fürth. Noch in der 2. Liga erzielte Oehrl beim FSV Frankfurt einen Treffer beim 2:1-Sieg für den FCA, der dann anschließend zum „Tor des Monats“ gewählt wurde.