Ende gut, alle(s) gut? Der FC Augsburg hat das Klassenziel dank einer herausragenden Rückrunde erreicht. Wir beurteilen nachstehend die Leistungen der einzelnen Profis und ordnen diese auch ein.
Herausragend
Auch wenn ihm am Schluss ein wenig die Puste ausging: Der inoffizielle Titel des „Spielers der Saison“ gebührt Daniel Baier. Er fehlte nur in einer Partie wegen der fünften Gelben Karte und stand bei 33 Begegnungen in der Startelf. Er ging mit großem Einsatz und Laufbereitschaft voran, ein echter Führungsspieler. In diese Kategorie kann auch Ragnar Klavan eingestuft werden. Der Neuzugang zeigte, dass er eine echte Verstärkung darstellt und entwickelte sich schnell zum Abwehrchef. Mit Mohamed Amsif (17 Spiele) und dem Herbst-Zugang Alex Manninger (12 Einsätze) stehen gleich zwei Torhüter in der Rangliste ganz oben. Amsif zeigte bei den 1:0-Siegen in Bremen und Hamburg, dass er eigentlich mehr als eine Nummer zwei ist, doch letztlich entschied sich Trainer Weinzierl nach der Winterpause für die Erfahrung des Österreichers. Der rechtfertigte das Vertrauen mit tadellosen Leistungen. Wer, wie der zu Saisonbeginn verletzte Sascha Mölders, in 24 Spielen zehn Tore erzielt, gehört auch in diese Kategorie.
Gut
FCA gegen FC Bayern: Die Spiele der letzten 50 Jahre
6. August 1961, Oberliga Süd: BC Augsburg – FC Bayern 3:1 (0:0) Tore: 1:0 Drehmann (55.), 2:0 Haller (66.), 2:1 Thimm (87.), 3:1 Haller (89.). Zuschauer: 10 000.
10. Dezember 1961, Oberliga Süd: FC Bayern – BC Augsburg 4:3 (2:1) Tore: 1:0 Grosser (9.), 1:1 Maurus (28.) 2:1 Schneider (45.), 2:2 Ammer (51.), 3:2 Thimm (67.), 3:3 Ammer (77.), 4:3 Grosser (88.). Zuschauer: 20 000.
21. Oktober 1962, Oberliga Süd: BC Augsburg – FC Bayern 2:3 (1:1) Tore: 1:0 Sterzik (2.), 1:1 Sieber (5.), 1:2 Grosser (52.), 2:2 Pastoors (65.), 2:3 Sieber (80.). Zuschauer: 9000.
10. Februar 1963, Oberliga Süd: FC Bayern – BC Augsburg 3:1 (1:0) Tore: 0:1 Fröhlich (8.), 1:1 Brecht (60.), 2:1 Ohlhauser (74.), 3:1 Grosser (80.). Zuschauer: 10 000.
6. Oktober 1963, Regionalliga Süd: FC Bayern – BC Augsburg 4:1 (2:0) Tore: 1:0 Wodarzik (17.), 2:0 Ohlhauser (35.), 2:1 Fröhlich (63.), 3:1 Brenninger (77.), 4:1 Wodarzik (85.). Zuschauer: 9000.
6. Mai 1964, Regionalliga Süd: BC Augsburg – FC Bayern 1:5 (0:1) Tore: 0:1 Brenninger (21.), 0:2 Schneider (50.), 1:2 Maurus (55.), 1:3 Brenninger (76.), 1:4 Wodarzik (82.), 1:5 Koulmann (85.). Zuschauer: 8000.
7. Oktober 1983, Pokal, 2. Runde: FC Augsburg – FC Bayern 0:6 (0:1) Tore: 0:1 Pflügler (24.), 0:2 Kraus (60.), 0:3 Rummenigge (72.), 0:4 Kraus (76.), 0:5, 0:6 (Mathy (79., 85.). Zuschauer: 25 000.
6. November 2011, Bundesliga: FC Augsburg – FC Bayern 1:2 (0:2) Tore: 0:1 Gomez (16.), 0:2 Ribery (28.), 1:2 Hosogai (59.). Zuschauer: 30 660.
7. April 2012, Bundesliga: FC Bayern – FC Augsburg 2:1 (1:1) 1:0 Gomez (1.), 1:1 Koo (24.), 2:1 Gomez (61.). Zuschauer: 69 000.
8. Dezember 2012, Bundesliga: FC Augsburg – FC Bayern 0:2 (0:1) 0:1 Müller (40.), 0:2 Gomez (62.). Zuschauer: 30 660.
18. Dezember 2012, DFB-Pokal: FC Augsburg – FC Bayern 0:2 (0:1) 0:1 Gomez (26.), 0:2 Shaqiri (85.). Zuschauer: 30 660.
11. Mai 2013, Bundesliga: FC Bayern – FC Augsburg 3:0 (0:0) 1:0 Müller (69.), 2:0 Shaqiri (82.), 3:0 Luiz Gustavo (88.). Zuschauer: 71 000.
9. November 2013, Bundesliga: FC Bayern – FC Augsburg 3:0 (2:0) 1:0 Boateng (4.), 2:0 Ribery (42.), 3:0 Müller (90.+5.). Zuschauer: 71 000.
4. Dezember 2013, DFB-Pokal: FC Augsburg – FC Bayern 0:2 (0:1) 0:1 Robben (4.), 0:2 Müller (78.). Zuschauer: 30 660.
Knapp hinter der ersten Kategorie landet Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Der Abwehrspieler übernahm in kritischen Situationen Verantwortung und erzielte zwei wichtige Tore – ein echter Führungsspieler. Dies trifft auch auf Paul Verhaegh zu. Der Niederländer kam zwar wegen einer Verletzung nur auf 17 Einsätze, zeigte aber da, wie wichtig er für die Mannschaft ist. Wertvoll fürs Team war auch die linke Flügelzange mit Matthias Ostrzolek und Tobias Werner. Der Ruhrpott-Junge und der Thüringer agierten immer am Limit und harmonierten prächtig. Werner erzielte trotz seiner Probleme im Abschluss sechs Treffer. Der im Winter aus England verpflichtete Südkoreaner Dong-Won Ji war nach kleineren Startproblemen ebenfalls ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum Klassenerhalt und soll, wenn möglich, in Augsburg bleiben.
Ordentlich
Dort stufen wir Marcel de Jong ein, der zwar seinen Stammplatz verlor, aber immer da war, wenn er gebraucht wurde und dem mit seinem sensationellen Treffer gegen den VfB Stuttgart ein wichtiges Tor gelang. Wie Phönix aus der Asche tauchte zu Rückrundenbeginn der Offenbacher Neuzugang André Hahn auf. Er zeigte wenig Respekt vor den gegnerischen Abwehrrecken und spielte sich schnell in die Stammelf. In die Kategorie „ausreichend“ gehört auch Ja-Cheol Koo. Er fand zu Saisonbeginn und auch in der Rückrunde nach Verletzungen nur schwer seinen Rhythmus und zeigte nur, wenn er völlig fit war, seine Bestleistung. Das galt auch für Jan Moravek. In der Vorrunde noch von Muskelverletzungen geplagt, steigerte sich der Tscheche aber mehr und mehr. Im letzten Saisondrittel war er ein Leistungsträger. An Selbstvertrauen und Einsatz mangelte es Kevin Vogt nicht, an seinen fußballerischen Qualitäten muss der ehemalige Bochumer noch arbeiten. Ronny Philp kam wegen zweier schwerer Verletzungen nur auf vier Saisonspiele. Doch da konnte er überzeugen. Ohne Fehl und Tadel waren auch die Leistungen von Simon Jentzsch, zu Saisonbeginn noch die Nummer eins. Wegen seiner Fingerverletzung stand er nur fünf Mal im Kasten.
Durchschnitt
Das Leistungsgefälle innerhalb des Teams war ziemlich groß. Stephan Hain, Sebastian Langkamp, Andreas Ottl, Knowledge Musona, Dominik Reinhardt, Torsten Oehrl, Milan Petrzela und der in der Winterpause nach China gewechselte Gibril Sankoh spielten allesamt eine durchwachsene Saison.
Hinter den Erwartungen
Mit der Verpflichtung von Aristide Bancé schien ein Volltreffer gelungen zu sein. Doch der Nationalspieler aus Burkina Faso hatte sein Pulver schon in der Vorbereitung verschossen. Trainer Weinzierl zeigte sich zwar sehr geduldig, doch zurückbezahlt hat dies Bancé nicht. Als völlige Fehlgriffe entpuppten sich Giovanni Sio (im Winter nach Sochaux) und Somen Tchoyi.
Ohne Bewertung Nur auf zwei Einsätze kam Michael Parkhurst. Ganz ohne Spielzeiten blieben Ioannis Gelios und Marco Thiede.