Matthias Ostrzolek war neben André Hahn der größte Gewinner der abgelaufenen Saison beim FC Augsburg, entwickelt sich aber jetzt anscheinend auch zu einem richtigen Problem. Denn Ostrzolek will weg. Das ist nichts Neues. Aber jetzt weiß Ostrzolek auch, wohin. "Ich habe mich festgelegt, ich möchte zum HSV", erklärte er exklusiv gegenüber unserer Zeitung.
Da gibt es nur ein wichtiges Detail. Der Linksverteidiger ist bis 2015 an den Bundesligisten gebunden. Deswegen beginnt eines jener Pokerspiele, die zwar in der Bundesliga mittlerweile nichts Ungewöhnliches sind, die die FCA-Fans bisher aber nicht gewöhnt waren.
Im September lehnte Ostrzolek eine Vertragsverlängerung ab
Schon im September will der FCA mit Ostrzolek verlängern, ihn langfristig an den FCA binden. Doch der Spieler und sein Berater, der Ex-Bayern-Profi Thomas Strunz, lehnen ab. Sie sehen die Zukunft des gebürtigen Bochumers langfristig bei größeren Vereinen.
Daraufhin, so hat Ostrzolek unlängst erklärt, hat der FCA Strunz beauftragt, einen neuen Verein für Ostrzolek zu suchen. Mit einem Spieler, dessen Vertrag ausläuft, wolle man nicht in die neue Saison gehen. Bei einem entsprechenden Angebot würde man ihn verkaufen.
Ähnlich ist die Konstellation bei Kevin Vogt. Auch der Mittelfeldspieler wird von Strunz beraten, auch Vogts Vertrag läuft bis 2015. Bei dem Mittelfeldspieler klappt das Wechselspiel reibungsloser. Aufsteiger 1. FC Köln kauft Vogt für über zwei Millionen Euro.
Ostrzolek soll drei Millionen kosten
Bei Ostrzolek verläuft alles zäher. Angeblich bietet der erste Interessent, Hertha BSC, 1,5 Millionen Euro. Der FCA, so ist zu hören, will aber fünf Millionen Euro. Hertha winkt bald dankend ab, dafür werfen Hannover 96 und der Hamburger SV ihren Hut in den Ring. Mit beiden Vereinen spricht Ostrzolek. Das Tauziehen beginnt. Der FCA zieht seine Schmergrenze bei drei Millionen Euro Ablöse. Zu viel für 96er-Manager Dirk Dufner. Er sagte vor zwei Tagen der Bild: "Bei dem Gepokere machen wir nicht mit. Wir werden die Forderung, die Augsburg hat, nicht erfüllen."
Dem HSV ist Ostrzolek anscheinend mehr wert. Angeblich liegt dem FCA ein Angebot über 2,7 Millionen Euro vor. Doch der FCA pocht auf drei Millionen. Zudem ist es nicht so einfach, einen gleichwertigen Nachfolger zu finden. Zumal auch Marcel de Jong, der hauseigene Ostrzolek-Ersatz, das FCA-Angebot auf eine Vertragsverlängerung ausgeschlagen und erklärt hat, den FCA zu verlassen. (Bleibt de Jong jetzt doch beim FCA?)
Ostrzolek verlässt sich auf das Wort des FCA
Ostrzolek hofft dennoch auf ein für ihn gutes Ende: "Ich habe noch ein Jahr Vertrag beim FCA, aber ich habe gesagt, dass es mein Wunsch ist, zu wechseln. Ich verlasse mich da auf das mir gegebene Wort, meinem Wunsch zu entsprechen und mich gehen zu lassen, wenn es ein gutes Angebot gibt. Darauf vertraue ich, mehr kann ich nicht tun."