Sein Wort hat in der Bundesliga Gewicht. Während der Woche meldete sich Armin Veh und kritisierte das Buch des ehemaligen DFB-Chef Theo Zwanziger („Die Zwanziger Jahre“). Für den 51-jährigen Trainer von Eintracht Frankfurt ist es nicht nachvollziehbar weshalb der einstige Chef des Deutschen Fußballbundes überhaupt diese Publikation veröffentlich hat hat und zeigt sich mit Teilen des Inhaltes überhaupt nicht einverstanden: „Er ist Präsident des DFB gewesen. Jetzt bringt er Dinge daher, die geheim bleiben müssen. Was er hier macht ist ganz schwach.“
Herr Veh, Sie treten mit Ihrer Mannschaft gegen den FC Augsburg an. Wie viel Besuch hat sich aus der Heimat angekündigt?
Veh: Natürlich kommen einige Bekannte und auch Freunde erst ins Stadion und anschließend auch noch zu uns nach Hause. Meine beiden Söhne, die ja noch in Augsburg leben, werden natürlich da sein, aber die sind ja sehr oft bei unseren Heimspielen im Stadion. Insgesamt hält sich das Ganze in Grenzen.
Auf der FCA-Bank sitzt ja auch Ihr Neffe.
Veh: Das stimmt. FCA-Mannschaftsarzt Dr. Peter Stiller ist mein Neffe. Ich bin zudem auch sein Taufpate. Ich hoffe, er benimmt sich während des Spiels anständig.
Kontakt zum FC Augsburg ist abgerissen
Schlagen bei diesem Spiel noch zwei Seelen in Ihrer Brust?
Veh: Nein. Für mich ist das mittlerweile ein normales Bundesligaspiel. Zum FCA ist der Kontakt so gut wie abgerissen, lediglich zu Peter Bircks, dem ehemailgen Präsidenten und neuen Geschäftsführer, habe ich noch Verbindungen. Zu anderen ehemaligen Klubs, wie etwa dem VfB Stuttgart sind die Beziehungen weitaus intensiver. Allerdings, der FCA ist mein Heimatverein und ich bin dort nach wie vor Mitglied. Deshalb hoffe ich auch, dass der FCA oben bleibt.
Derzeit trennen die Eintracht und den FCA in der Tabelle Welten. Ihre Mannschaft ist klarer Favorit ...
Veh: Das sehe ich nicht so. Wir haben zwar mehr Punkte, sind aber Neuling in der Liga. Augsburg könnte ja durchaus einige Zähler mehr auf dem Konto haben. Die Mannschaft spielt immer ganz ordentlich, hat sich bisher allerdings für den Aufwand nicht belohnt. Für uns ist das ein sehr wichtiges Spiel. Vier Punkte aus den vergangenen fünf Spielen sind natürlich nicht gut. Mit einem Sieg wären wir wieder in der Spur. Wir orientieren uns immer noch an Mannschaften wie Augsburg, Fürth oder Mainz. Die sind mit der Eintracht auf einer Ebene. FCA: Mit Amsif gegen Frankfurt
Insgesamt können Sie mit dem Saisonstart doch hochzufrieden sein...
Veh: Das sind wir auch. 20 Punkte aus elf Spielen sind eine ordentliche Ausbeute, zumal wir ja auch guten Fußball spielen, der von unseren Fans honoriert wird. Schon in der zweiten Bundesliga hatten wir einen Schnitt von 38 000 bei den Heimspielen, gegen Augsburg werden wieder mehr als 40 000 kommen. Diese Begeisterung für unseren Verein ist sensationell.
Martínez kostet mehr als das Eintracht-Team
Am vergangenen Wochenende gab es trotz der 0:2-Niederlage beim FC Bayern viel Lob für Ihr Team. Bestätigt Sie das in Ihrer Arbeit?
Veh: Wir haben lange gezeigt, dass wir mit den Bayern mitspielen können. Das hat mich gefreut. Doch insgesamt reicht es natürlich nicht, wenn man nur gut aussieht. Letztlich haben uns Erfahrung und Cleverness gefehlt. Aber das ist ja auch kein Wunder, bei den finanziellen Möglichkeiten, die der FC Bayern hat. Da kostet ein Spieler wie Martínez mehr als unser gesamtes Team.
Dafür hat die Eintracht wieder einen deutschen Spieler in ihren Reihen, der im Kader der A-Nationalmannschaft stand...
Veh: Es ist schön für Sebastian Jung, dass er beim Länderspiel in den Niederlanden in den Kader hineinschnuppern durfte. Mit Sebastian Rode haben wir ja noch einen weiteren Kandidaten für höhere Aufgaben. Rode musste während der Woche wegen einer Zehenverletzung allerdings etwas kürzer treten.
Ist sein Einsatz gefährdet?
Veh: Nein. Rode wird auf die Zähne beißen und spielen.
Zum Abschluss noch ein Tipp...
Veh: Ich tippe nicht. Da bin ich abergläubisch.