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FC Augsburg: Der FCA und seine Südkoreaner: Warum das so gut passt

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Der FCA und seine Südkoreaner: Warum das so gut passt

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    Die Südkorea-Achse mit Jeong-Ho Hong, Dong-Won Ji und Ja-Cheol Koo (von links) stand gegen Gladbach erstmals komplett in der Startformation.
    Die Südkorea-Achse mit Jeong-Ho Hong, Dong-Won Ji und Ja-Cheol Koo (von links) stand gegen Gladbach erstmals komplett in der Startformation. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Ihre Premiere hatten sich Dong-Won Ji, Ja–Cheol Koo und Jeong-Ho Hong sicherlich anders vorgestellt. Erstmals standen die drei Südkoreaner beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach zusammen in der Startelf des FC Augsburg. Doch die Südkorea-Achse konnte das 2:4 auch nicht verhindern.

    Genauso wie ihre Kollegen verschliefen sie die ersten 20 Minuten völlig. Hong, 26, in der Innenverteidigung, Koo, 26, im zentralen Mittelfeld und Ji, 24, als Vertreter des verletzten Tobias Werner auf der Linksaußenposition. Koo war nach dem Desaster untröstlich: „Ich war auf dem Platz, aber ich konnte nicht mithelfen.“

    Wenigstens hatten Ji und Koo dann großen Anteil daran, dass Kapitän Paul Verhaegh mit zwei Elfmetertoren das Ergebnis noch einigermaßen erträglich gestalten konnte. Ji war vor dem ersten Strafstoß im Luftkampf gefoult worden, Koo beim zweiten regelwidrig im Strafraum gestoppt worden.

    FC Augsburg steht voll hinter seinen Südkoreanern

    Beim FCA ist man aber vom Erfolg der südkoreanischen Fraktion überzeugt. Hong hatte Chefscout Stefan Schwarz selbst in Südkorea entdeckt und 2013 nach Europa geholt. Bei Ji und Koo, die vor ihrer Festverpflichtung schon als Leihspieler in Augsburg überzeugten, profitierte der FCA von den Scoutingabteilungen von Sunderland und Wolfsburg.

    Besonders hohe Erwartungen setzt der FCA in Last-Minute-Rückkehrer Koo nicht nur auf dem Spielfeld. Darum hat der FCA auch fünf Millionen Euro an den FSV Mainz 05 überwiesen. Koo spricht im Gegensatz zu Ji und Hong schon sehr gut Deutsch. Er fungiert für Trainer Markus Weinzierl als Übersetzer. „Ich habe in der Kabine gefragt, ob sie alles verstanden haben“, beschreibt Koo seine Aufgabe bei der Taktikbesprechung. Koo soll Ji und Hong die Integration noch leichter machen. Dass Augsburg als Arbeitsplatz bei den Südkoreanern so beliebt ist, dafür sorgt auch eine kleine südkoreanische Gemeinde in der Stadt.

    Während das Trio in Augsburg noch weitestgehend unbehelligt durch die Stadt gehen kann, werden die Spieler in Südkorea als Stars angehimmelt. Davon möchte auch der FCA ein wenig profitieren. „Der FC Bayern ist die Nummer eins der Welt, in Deutschland kommt dann aber schon der FCA“, erzählt Koo vom Bekanntheitsgrad in seiner Heimat. Seit dem Wechsel von Superstar Heung-Min Son, der in Südkorea wie eine Pop-Größe verehrt wird, von Leverkusen nach Tottenham, hat der FC Augsburg den Werksklub überflügelt. Während aber den japanischen Fußball-Profis Heerscharen von Reportern durch die ganze Welt folgen, ist südkoreanischer Besuch auf der Pressetribüne in Augsburg eher selten.

    Bum-Kun Cha: Der erste Südkoreaner in der Bundesliga

    Seit Ende der 70er Jahre spielen Südkoreaner in der Bundesliga. Der erste war Bum-Kun Cha, heute 62 Jahre alt. Der Stürmer absolvierte für Darmstadt, Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen 308 Bundesligaspiele und erzielte 98 Tore.

    Auf so eine Entwicklung hofft wohl auch der FCA insgeheim. Koo und Hong haben Verträge bis 2017, Ji bis 2018. Die Profis sind ein Traum für jeden Trainer. Sie können sich ein- und unterordnen, sind gut ausgebildet und sehr lernwillig.

    Und der FCA hat sogar noch einen „Integrationsbeauftragten“: Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Der deutsche Profi ist ein Sprachentalent. In der Kabine begrüßt er Koo und Co. mit „Annyeong“, dem koreanischen „Hallo“. Auf dem Platz kann der deutsche Innenverteidiger allerdings derzeit nicht als Bindeglied herhalten. Er hat seinen Stammplatz verloren – an Hong.

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