Daniel Baier konnte nach dem kräftezehrenden Spiel gegen Bilbao aufgrund muskulärer Probleme gegen Hannover nicht auflaufen. Alexander Esswein und Tobias Werner wurden gegen die Niedersachsen angeschlagen ausgewechselt. Das sind fraglos Indizien dafür, dass die Doppelbelastung aus Bundesliga und Europa League Tribut fordern. Etwas anderes war nicht zu erwarten gewesen.
Auch beim FC Bayern fallen immer mal wieder Spieler nach Europapokalspielen aus. Gegen Darmstadt fehlte Robert Lewandoweski verletzungsbedingt. Spieler wie Thomas Müller, Xabi Alonso oder Philipp Lahm rotierten auf die Bank. Selbstverständlich wird der FCA aufgrund der zahlreichen Spiele in dieser Saison immer mal wieder auf den ein oder anderen Spieler verzichten. Das war absehbar.
Offen war die Frage, wie der Bundesligist mit der zusätzlichen Belastung umgehen kann. Nach der ersten Europapokal-Woche schaut es so aus, als könnte der FCA die Ausfälle gut kompensieren. Der Kader scheint in der Tiefe exzellent besetzt.
So fiel es beispielsweise nicht auf, dass Daniel Baier erstmals seit März 2013 nicht zur Startformation der Mannschaft gehörte. Dominik Kohr füllte die Rolle im defensiven Mittelfeld ausgezeichnet aus. Im offensiven Bericht hat Markus Weinzierl eine Vielzahl an Möglichkeiten. Gegen Bilbao zeigte sich Dong-Won Ji noch stark formverbessert, gegen Hannover machte er für Tobias Werner Platz.
Zahlreiche Rotationsoptionen für Weinzierl
Für den angeschlagenen Alexander Esswein rutschte gegen Hannover in der zweiten Halbzeit Ja-Cheol Koo auf die rechte Seite. Gegen Bilbao saß er noch auf der Bank. Hinten links begann in der Bundesliga Konstantinos Stafylidis statt Markus Feulner, der diese Position noch in der Europa League eingenommen hatte. Ein Qualitätsverlust war nirgendwo festzustellen.
Hinzu kommt, dass mit Raul Bobadilla, Jan Moravek und Caiuby kurz- und mittelfristig drei weitere Spieler zum Kader dazustoßen, die in der vergangenen Woche gefehlt hatten. Keiner übrigens wegen der Belastung aus der Europa League. Der Kader des FCA scheint für die Doppelbelastung gewappnet. Das spricht für eine vernünftige Transferpolitik der Augsburger. Das lässt auf eine gute Trainingsplanung und -steuerung des Trainerteams schließen. Das ist wichtig für die Köpfe der Spieler. Sie wissen, dass sie sich nicht schonen müssen. Sie bekommen ihre Pausen verordnet - und erhalten gleichzeitig genug Spielzeit.
Lediglich auf der Position des Rechtsverteidigers könnten personelle Probleme auftauchen. Allerdings haben auch Markus Feulner und Dominik Kohr bereits gezeigt, dass sie dort ansprechend agieren können.
Was dem FC Augsburg für eine sorgenfreie Saison fehlen könnte, ist ein torgefährlicher Stürmer. Doch das hat mit der Europa League nichts zu tun. Weder Tim Matavz noch Raul Bobadilla, Caiuby und Sascha Mölders haben in dieser Saison restlos überzeugt. Aber das sind die Probleme einen ganz normalen Bundesligisten.