Der Höhenflug scheint beendet. Die harte Realität hat den FC Augsburg nun doch schneller wieder eingeholt, als viele Fans des Fußball-Bundesligisten gehofft haben. Denn nach der sehr ärgerlichen und wohl auch unnötigen 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg schmilzt der Vorsprung auf die gefährdeten Plätze im Oberhaus immer weiter.
Doch verrückt machen lässt man sich beim FCA deswegen nicht, schließlich war vermutlich allen Beteiligten klar, dass die Mannschaft auch in ihrer dritten Saison in der Beletage des deutschen Fußballs trotz des überragenden Beginns letztlich doch um den Klassenerhalt kämpfen muss.
Niederlage des FCA analysiert
Vor der gestrigen Trainingseinheit analysierte das Trainerteam um Markus Weinzierl zusammen mit der Mannschaft die Niederlage gegen den bis dato noch auswärts punktlosen VfL Wolfsburg. Eine halbe Stunde sah es tatsächlich so aus, als hätten sich die Norddeutschen die Reisekosten in den Süden der Republik sparen können. Zu dominant trat der FCA auf, die „Wölfe“ hatten sich vor den Gastgebern verkrochen wie das Kaninchen vor der Schlange.
Doch plötzlich war es mit der Augsburger Herrlichkeit vorbei, Wolfsburg drehte die Begegnung noch vor der Pause mit zwei Treffern. In Abschnitt zwei schien dem FCA dann immer mehr der Sprit auszugehen, irgendwann war bei Kapitän Paul Verhaegh und seinen Kollegen dann der Tank leer. „Das war am Ende dann natürlich ganz bitter für uns, die Mannschaft hätte sich für den enormen Aufwand belohnen müssen“, fasste Weinzierl das Geschehen zusammen. Weiter- arbeiten, lautet seine Maxime „verschiedene Konsequenzen gelte es aus diesem Spiel zu ziehen“.
Außenverteidigerpositionen neu besetzen
Doch wo will der Fußball-Lehrer den Hebel vor der Partie bei Bayer Leverkusen am kommenden Samstag ansetzen? Gezwungenermaßen muss er die beiden Außenverteidigerpositionen neu besetzen. Paul Verhaegh und Matthias Ostrzolek sind in der Partie bei der Werkself wegen ihrer fünften Gelben Karte gesperrt. Wer für die beiden neu ins Team rückt, wollte der Coach gestern noch nicht sagen „dazu haben wir noch fünf Tage Zeit“.
Zur Verfügung steht auf jeden Fall wieder Ragnar Klavan. Der Este, gegen Wolfsburg gelbgesperrt, wurde allerdings von Jeong-Ho Hong tadellos ersetzt. Lob für das Startelfdebüt des Südkoreaners gab es auch von seinem Trainer : „Er hat ruhig und souverän agiert, das war eine gute Vorstellung“, brachte es Weinzierl auf den Punkt. Der 24-jährige Südkoreaner, im August noch kurz vor Torschluss verpflichtet, bestätigte das Vertrauen, das die sportliche Leitung in ihn setzte. Das untermauert auch die Statistik. 71 Ballkontakte standen zu Buche (nach Baier mit 78 der zweitbeste FCA-Wert), 87 Prozent seiner Pässe fanden einen Abnehmer, er gewann 67 Prozent der Zweikämpfe und auch die gelaufene Distanz (11,5 Kilometer) war für einen Innenverteidiger sehr ordentlich.
Sascha Mölders immer mehr in der Kritik
Nicht so erfolgreich war dagegen der Auftritt von Sascha Mölders. Der Stürmer, in der vergangenen Spielzeit mit zehn Treffern ein Garant für den Klassenerhalt, ließ gegen Wolfsburg jegliche Torgefahr vermissen und steht immer mehr in der Kritik. „Er war sehr viel unterwegs, hatte aber keine einzige Chance“, sagte Weinzierl. Zu einem Personalwechsel im Sturmzentrum wollte sich der Coach allerdings nicht äußern. Obwohl sich ein Einsatz von Arek Milik anbieten würde. Schließlich spielen die Augsburger am Samstag in Leverkusen. Von diesem Verein wurde der Pole bis Saisonende ausgeliehen.