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FC Augsburg: Analyse: Der FCA liegt am Boden

FC Augsburg

Analyse: Der FCA liegt am Boden

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    FCA-Kapitän Paul Verhaegh ging mit seiner Mannschaft auch gegen Werder Bremen auf die Knie. Der FCA ist derzeit Tabellenletzter.
    FCA-Kapitän Paul Verhaegh ging mit seiner Mannschaft auch gegen Werder Bremen auf die Knie. Der FCA ist derzeit Tabellenletzter. Foto: Ulrich Wagner

    Am Sonntag hat sich Robin Dutt vor dem direkten Aufeinandertreffen mit dem FC Augsburg nach der Länderspielpause am 21. November selbst ein Bild gemacht. Was der Sportdirektor des VfB Stuttgart beim 1:2 gegen Werder Bremen gesehen hat, wird ihn jetzt nicht groß überrascht haben. Die Gründe für Tabellenplatz 18 des Überfliegers der vergangenen beiden Jahre sind derzeit offensichtlich.

    Vor dem Start in die englischen Wochen holte der FCA aus vier Punktspielen nur einen Zähler, was die mentale Stärke vor den englischen Wochen auch nicht gerade förderte. Mit Erfolg im Rücken fällt manches eben leichter.

    So reibt sich der FCA im kurzen Wechsel der drei Wettbewerbe auf. Mittwoch – Sonntag – Donnerstag – Sonntag, diesen Rhythmus können nur Spitzenklubs, die jede Position doppelt besetzt haben, ohne Leistungsabfall durchstehen. Beim FCA haben neun Spieler bisher in der Europa League jeweils über 200 Minuten gespielt. Das sind Hitz (360), Verhaegh (360), Klavan (270), Callsen-Bracker (254), Max (224), Baier (301), Koo (247), Ji (270) und Bobadilla (246). Alles Spieler, die auch in der Bundesliga die tragenden Säulen sind. Und gerade bei den Feldspielern wie Klavan, Ji, Koo, Hong und Bobadilla machen sich auch die Einsätze mit der jeweiligen Nationalmannschaft jetzt bemerkbar.

    Die Abgänge von Höjbjerg und Baba konnten nicht kompensiert werden

    Bisher haben die Neuzugänge Koo, Trochowski, Opare, Stafylidis und Max noch nicht so eingeschlagen wie erhofft. Einige waren lange verletzt, andere sind noch nicht in Form. Die Abgänge von Höjbjerg und Baba konnten bisher auf jeden Fall noch nicht kompensiert werden. Auch einige Transfers der vergangenen Saison wie Janker, Ji, Feulner oder Matavz müssen angesichts der schwierigen Aufgaben mehr zeigen. Allen ist gemein, dass ihre Leistungen oft kräftig schwanken. Die Transferpolitik von Manager Stefan Reuter wird derzeit gerade in Fan-Kreisen durchaus hinterfragt. Der Manager selbst bittet um Geduld.

    Akteure wie Baier, Klavan, Callsen-Bracker, Werner, Verhaegh agieren seit über zwei Jahren auf hohem Niveau und kommen jetzt an ihre Belastungs- und wohl auch Leistungsgrenze. Andere frühere Publikumslieblinge spielen in den Planungen von Trainer Weinzierl derzeit keine große Rolle wie Halil Altintop oder Sascha Mölders. Es wird Gründe geben, aber die Alternativen reißen derzeit auch keine Bäume aus.

    Die Zeiten, als die Gegner den FCA zu seinem so gefährlichen und erfolgreichen Umschaltspiel einluden, sind vorbei. Jetzt ist jeder Spielzug genau ausgewertet und analysiert. Viele Teams überlassen dem FCA das Spiel, machen die Räume eng und kontern selbst.

    Weinzierl muss die Gegner wieder überraschen

    Trainer Markus Weinzierl ist gefordert. Er muss Antworten auf die Herausforderungen finden. Das ist aber nicht einfach. Er muss neue taktische Varianten einstudieren, um die Gegner wieder zu überraschen. Dazu hat er aber kaum die Gelegenheit mit den vielen englischen Wochen und den Abstellungen für die Nationalmannschaften. Er müsste seinen Schlüsselspielern mehr Zeit zur Erholung geben. Geht aber kaum, weil sowohl Pokal als auch Europa League für den Verein genauso wichtig sind wie die Bundesliga.

    Die Unterschiede zu den Gegnern waren minimal. Oft war der FCA sogar besser. Mit etwas mehr Fortune hätte der FCA einige Punkte mehr auf dem Konto.

    Was ist zu tun? Trainer rauswerfen? Manager rauswerfen? Beide rauswerfen? Zusperren? FCA-Chef Klaus Hofmann wird einen Teufel tun. Er wird einfach die Ruhe bewahren und seinem Führungspersonal weiter vertrauen. Bis zur Winterpause müssen dann noch ein paar Punkte her und dann müssen Weinzierl und Reuter jeden Stein umdrehen, alles hinterfragen. Dann müssen sie die richtigen Schlüsse aus ihrer Analyse ziehen und eventuell auch auf dem Transfermarkt noch einmal tätig werden. Dass sie es können, haben sie ja schon einmal bewiesen.

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