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FCA-Gegner: 1. FC Nürnberg: Hinten hui, vorne pfui

FCA-Gegner

1. FC Nürnberg: Hinten hui, vorne pfui

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    FCN-Coach Michael Wiesinger hofft im Spiel beim FC Augsburg auf drei Punkte.
    FCN-Coach Michael Wiesinger hofft im Spiel beim FC Augsburg auf drei Punkte. Foto: Sven Grundmann

    Eine sportliche Einordnung des 1. FC Nürnberg ist derzeit nicht ganz einfach. Schwer zu schlagen sind die Franken ja schon, sie haben sich ligaweit einen Ruf als unbequemer Gegner erarbeitet. Fünf Spiele hält die Serie ohne Niederlage mittlerweile. Doch da ist auch die Kehrseite. Denn das Gewinnen fällt dem Club irgendwie genauso schwer.

    Die logische Konsequenz sind jene vier Remis am Stück, die gut genug sind, um den Abstand auf den FC Augsburg und damit den Relegationsplatz auf trügerisch sichere sieben Punkte zu wahren. Sie sind aber auch nicht ausreichend, um gänzlich unbesorgt dem Saisonfinale entgegenzublicken. „Hätten wir zweimal gewonnen und zweimal verloren, dann hätten wir zwei Zähler mehr auf dem Konto“, blickt auch Hanno Balitsch, 32, mit Ambivalenz auf die jüngsten Ergebnisse.

    Nürnberg mit fünftbester Defensive der Liga

    Die Statistik entlarvt die Stärken und Schwächen des fränkischen Altmeisters sofort: Mit 31 Gegentreffern stellt Nürnberg die fünftbeste Defensive der Liga, das ist mehr als ordentlich. Die 24 erzielten Tore sind freilich die drittwenigsten. Ergo: In Partien mit dem Club fallen wenig Tore, da passt das Duell mit Augsburg voll rein, schließlich endeten die beiden jüngsten Vergleiche torlos, davor gab es ein 1:0 für den FCN.

    Der Torschütze damals hieß Alexander Esswein, 22, der zum Sinnbild eines Kaders taugt, der vom Talent her mehr verspricht als er hält und an dessen Ende es die fußballerisch eher biederen Routiniers um Timmy Simons, 36, oder eben Balitsch richten müssen. Esswein, meist auf dem linken offensiven Flügel zu Hause, gilt als hoch veranlagt, weil schnell und schussgewaltig. Aber eben auch als wenig konstant. Zu Beginn der Rückrunde saß er auf der Tribüne, mittlerweile hat er sich wieder ins Team gekämpft und gilt damit schon wieder als beispielhaft, denn: Michael Wiesinger, der an Heiligabend das Traineramt von Dieter Hecking übernahm, stellt nach Leistung und nicht nach Namen auf. Die Tür ist in beide Richtungen offen. „Hart, aber fair“, sagt Esswein. Sicher darf sich keiner sein, auch ein fast unter Denkmalschutz stehender Javier Pinola musste das zuletzt gegen Freiburg (1:1) einsehen, als er sich auf der Ersatzbank wiederfand.

    Club will beim FC Augsburg gewinnen

    Bis auf Timo Gebhart (Leiste) und Sebastian Polter (Gelbsperre) kann Wiesinger aus dem Vollen schöpfen. „Sie haben zuletzt gut gespielt, aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen“, sagt Esswein, der den Druck beim Gegner sieht. „Augsburg muss gewinnen, wir nicht.“ Ähnlich sprachen Raphael Schäfer oder Balitsch. Wiesinger meint: „Idealerweise sind wir am Freitag zehn Punkte vor Augsburg. Aber wenn wir einen Punkt holen, haben wir unseren Job auch gut gemacht.“ Bundesliga: Highlights 24. Spieltag

    Über allem steht im vierten Jahr Bundesliga nach wie vor das Ziel Klassenerhalt. Wiesinger nennt Platz 13 „trügerisch“. Vielleicht auch deshalb, weil der Abstiegskampf in dieser Saison bislang einen Bogen um Nürnberg gemacht hat. Zu schlecht für einen weiteren Schritt nach vorne, zu gut für unten, bislang jedenfalls.

    Nachfolge-Duo Wiesinger und Reutershahn

    Immerhin: Der Trainerwechsel vor Weihnachten ging letztlich relativ reibungslos über die Bühne. Dieter Hecking nutzte nach exakt drei Jahren im Amt seine Ausstiegsklausel und suchte beim VfL Wolfsburg eine neue Herausforderung. Mit Wiesinger und Armin Reutershahn als Nachfolge-Duo präsentierte Sportvorstand Martin Bader schon zwei Tage darauf eine Lösung, die vorerst bis Saisonende gilt. „Wir haben zwei Fußballlehrer“, beantwortet Bader Fragen nach der Chefrolle. Wobei diese Wiesinger innehat, er trifft die letzten Entscheidungen und ist Ansprechpartner der Medien.

    Zuletzt profilierte sich der Ex-Profi mehr und mehr, auch die Spekulationen um Huub Stevens als Trainer ab Sommer lassen ihn äußerlich kalt. Will er auch ab Juli Chef sein, muss ihm sein Team nur mehr Siege schenken, Unentschieden werden auf Dauer nicht reichen.

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