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EM 2012: Löw bringt Klose für Startelf gegen Holland ins Spiel

EM 2012

Löw bringt Klose für Startelf gegen Holland ins Spiel

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    Joachim Löw hat sich noch nicht auf eine Startelf für das Spiel gegen Holland am Mittwoch festgelegt. Foto: Marcus Brandt dpa
    Joachim Löw hat sich noch nicht auf eine Startelf für das Spiel gegen Holland am Mittwoch festgelegt. Foto: Marcus Brandt dpa

    Bundestrainer Joachim Löw wollte sich auf der Montagspressekonferenz des DFB eigentlich nicht zur Kritik von Mehmet Scholl an National-Stürmer Mario Gomez äußern. Löw sagte: "Ehrlich gesagt, habe ich keine Energie, um mich darum zu kümmern, was der eine oder andere jetzt sagt." Als Trainer  habe er eine andere Sicht als die Öffentlichkeit oder Fans. Das Thema interessiere ihn höchstens am Rande. Auf Nachfrage ergänzte Löw dann aber doch, dass er froh sei, dass Miroslav Klose im Training Fortschritte mache. Löw: "Man hat noch nie ein Turnier mit elf Spielern angefangen und beendet." Er sei froh, dass er mit Klose und Gomez zwei Klasseleute habe. Miro Klose hätten am Samstag noch ein paar Prozentpunkte gefehlt. Jetzt aber sieht Löw Klose so fit, dass er auch von Beginn an spielen könne.

    Löw sah keinen Anlass, mit Gomez zu sprechen

    Löw sagte, er habe nicht mit Gomez sprechen müssen. Gomez habe gut gearbeitet und das entscheidende Tor gegen Portugal gemacht.

    Gomez selbst zeigte sich von Scholls Kritik unbeeindruckt. Er sei der erfolgreichste Stürmer Deutschlands der vergangenen Jahre und habe auch nicht vor, sich zu ändern, so Gomez auf der DFB-Pressekonferenz in Danzig. Beleidigt zeigte sich Gomez aber auch nicht. Er sehe das Ganze nicht als "Attacke".

    ARD-Experte und Ex-Nationalspieler Mehmet Scholl hatte die Einsatzbereitschaft von Mario Gomez beim Auftaktsieg der DFB-Elf gegen Portugal kritisiert. "Ich hatte zwischendrin Angst, dass er sich wund gelegen hat, dass man ihn wenden muss", sagte Scholl am Samstagabend im Ersten. "Es war zwischenzeitlich wirklich extrem, wenn man geschaut hat, dass die Mittelfeldspieler, die Abwehrspieler, sie wollten nach vorne spielen, sie wollten in die Spitze spielen. Aber da war keiner. Und das ist immer die Frage, wie lange hält eine Mannschaft so was aus."

    Scholl rudert etwas zurück

    Die deutsch-holländischen Duelle

    7. Juli 1974, München, WM-Finale: Die Elf von Rinus Michels stürmt erstmals bei einer WM ins Endspiel. Doch dort endet für Johan Cruyff und Co. der Siegeszug, obwohl Johan Neeskens in der ersten Minute per Strafstoß das 1:0 gelingt. Paul Breitner und Gerd Müller drehen die Partie zum 2:1. Von diesem Trauma erholt sich die niederländische Fußball-Seele lange nicht.

    18. Juni 1978, Cordoba, WM-Zwischenrunde: Diesmal erweisen sich die Oranjes für die deutsche Elf als Spielverderber. Rene van de Kerkhof trifft in der 84. Minute zum 2:2-Endstand, nachdem Helmut Schöns Team durch Rüdiger Abramczik und Dieter Müller zweimal geführt hat.

    14. Juni 1980, Neapel, EM-Vorrunde: Und wieder triumphieren die Deutschen. Drei Tore des überragenden Klaus Allofs zum 3:2 ebnen der Mannschaft von Jupp Derwall den Weg ins Finale von Rom, wo mit dem 2:1 gegen Belgien der zweite EM-Triumph gelingt.

    21. Juni 1988, Hamburg, EM-Halbfinale: Auf diesen Moment haben die Nachbarn seit 14 Jahren gewartet: Dank Marco van Bastens Siegtor in der 89. Minute zum 2:1 gelingt die Revanche für die «Schmach» von München. Nach dem Schlusspfiff putzt sich Ronald Koeman mit dem Trikot von Olaf Thon symbolisch den Hintern ab.

    19. Oktober 1988, München, WM-Qualifikation: Schon vier Monate später treffen die Erzrivalen im Endspielstadion von 1974 erneut aufeinander. Diesmal überragen die Defensivreihen, es fallen keine Tore.

    26. April 1989, Rotterdam, WM-Qualifikation: In aufgeheizter Atmosphäre findet das Rückspiel im Stadion De Kuip statt. Van Basten gleicht drei Minuten vor Schluss die deutsche Führung von Karl-Heinz Riedle zum 1:1-Endstand aus - beide fahren zur WM.

    24. Juni 1990, Mailand, WM-Achtelfinale: Die Spuckattacke von Frank Rijkaard gegen Rudi Völler bringt die Gemüter in San Siro zum Kochen. Beide Spieler werden vom Platz gestellt. Der herausragende Jürgen Klinsmann und Andreas Brehme schießen beim 2:1 den wohl wichtigsten Sieg für die DFB-Elf auf dem Weg zum dritten WM-Triumph heraus.

    18. Juni 1992, Göteborg, EM-Vorrunde: Im letzten EM-Gruppenspiel ist die deutsche Elf im Ullevi-Stadion gegen die Oranjes chancenlos. Rijkaard, Rob Witschge und Dennis Bergkamp machen bei einem Gegentor von Klinsmann das 3:1 perfekt. Trotzdem kommt die Elf von Berti Vogts ins Finale, die Niederländer scheitern in der Vorschlussrunde am späteren Überraschungssieger Dänemark.

    15. Juni 2004, Porto, EM-Vorrunde: Ganze neun Minuten fehlen der deutschen Mannschaft zum Auftaktsieg beim Turnier in Portugal. Dann macht Ruud van Nistelrooy mit dem 1:1 die Hoffnung zunichte. Torsten Frings hat die als Außenseiter gestartete DFB-Elf in Führung gebracht.

    Scholl habe trotz seiner harschen TV-Kritik nichts gegen Mario Gomez. "Das ist überhaupt nicht der Fall. Ich bin Fan dieser Mannschaft, Gomez ist ein Teil von ihr", stellte Scholl in der "Bild" klar. Zu seinem flappsigen Spruch über Gomez in der Fernsehanalyse erklärte Scholl jetzt: "So was nehme ich mir nicht vor. Dieser Vergleich ist mir spontan eingefallen. Die Kameras vergesse ich häufig."

    Rückendeckung für Gomez

    Rekordnationalspieler Lothar Matthäus nahm den Matchwinner am Sonntag in Schutz. "Ich finde die Kritik an Gomez nicht berechtigt. Er ist ein klassischer Strafraumstürmer, also wieso sollte er auf die Flügel ausweichen?" fragte Matthäus im TV-Sender Sport1. Der ehemalige Nationaltorwart Toni Schumacher bezeichnete die Vorwürfe gegen Gomez am Montag im "Morgenmagazin" des ZDF ebenfalls als "überzogen". Gomez habe schließlich in der abgelaufenen Bundesliga-Saison 26 Tore für den FC Bayern München erzielt. "Andere haben viel größere Probleme", meinte Schumacher. Offen ist noch, ob Gomez am Mittwoch im zweiten Gruppenspiel der DFB-Auswahl gegen die Niederlande erneut von Beginn an spielen wird oder Klose in die Startelf zurückkehrt. stni/dpa

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