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ERC Ingolstadt: Waginger auf Abschiedstournee

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Waginger auf Abschiedstournee

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    Wird die Ingolstädter Panther am Saisonende verlassen: Angreifer Michael Waginger.
    Wird die Ingolstädter Panther am Saisonende verlassen: Angreifer Michael Waginger. Foto: Foto: Xaver Habermeier

    Ingolstadt Nach der gestrigen Trainingseinheit stapfte Michael Waginger, mit einer Sporttasche in der Hand und einem breiten Grinsen im Gesicht, aus dem Kabinentrakt in der Saturn-Arena. War der Angreifer des ERC Ingolstadt, der sich am vergangenen Wochenende beim 4:3-Erfolg in Krefeld eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen hatte, wider Erwarten vorzeitig auf die Eisfläche zurückgekehrt, obwohl die Ärzte eine rund dreiwöchige Pause prognostiziert hatten?

    „Mir geht es zwar schon wieder ganz gut. Doch an Training ist momentan noch nicht zu denken“, erklärt Waginger, der sich gestern lediglich von Physiotherapeut Andy Ickenroth am lädierten Knie behandeln ließ. Mit seiner eigens angepassten Knieschiene möchte der 32-Jährige dann „möglicherweise in der nächsten Woche“ die ersten „Gehversuche“ auf dem Eis unternehmen, um dann „spätestens nach der Länderspiel-Pause“ (19. Februar gegen Hannover) sein Team wieder zu unterstützen.

    Dass der gebürtige Immenstädter – sowohl auf als auch neben der Eisfläche – ein großes Kämpferherz besitzt, davon konnten sich die Anhänger der Ingolstädter Panther in den zurückliegenden fünfeinhalb Jahren wahrlich überzeugen. In der Saison 2006/2007 vom damaligen DEL-Konkurrenten aus Duisburg gekommen, schwang sich die „Arbeitsbiene“, wie er auch heute noch genannt wird, schnell zur unverzichtbaren Größe für die ERCI-Coaches Benoit Laporte, Greg Thomson, Bob Manno oder Rich Chernomaz auf. Auch seine diesjährige Aufgabe in der vierten Reihe – zumeist mit Petr Fical und Stephan Retzer – absolvierte der Familienvater gewohnt zuverlässig und ohne großes Aufsehen. „Natürlich will man als Stürmer auch gerne in Überzahl sein Können beweisen. Doch letztlich spiele ich dort, wo mich der Trainer hinstellt und versuche, der Mannschaft entsprechend zu helfen“, so Waginger, der sich in dieser Saison – und das steht mittlerweile fest – auf seiner „Abschiedstournee“ bei den Panthern befindet.

    „Ich habe seitens des Vereins die Information erhalten, dass man in der kommenden Spielzeit wohl nicht mehr mit mir plant“, erklärt Waginger, der es im bisherigen Saisonverlauf bei seinen 38 Einsätzen auf drei Tore und vier Assists brachte. Dass es für ihn bei den Schanzern keine sportliche Zukunft gibt, sei „zwar schon eine enttäuschende Situation. Dennoch werde ich bis zur letzten Sekunde weiterhin alles geben, um einen möglichst erfolgreichen Abschied aus Ingolstadt feiern zu können“. Für wen Waginger künftig seine Schlittschuhe schnüren wird, sei zum jetzigen Zeitpunkt freilich noch nicht geklärt: „Grundsätzlich würde ich schon gerne weiterspielen. Aber ich warte jetzt einfach mal ab und entscheide dann, wohin der Weg geht.“ Dass ihn dieser ausgerechnet zum heutigen Kontrahenten EHC München (19.05 Uhr/live auf Sky) führt, erscheint jedoch unwahrscheinlich.

    Chancen auf einen Verbleib beim ERC Ingolstadt kann sich dagegen Stephan Retzer machen. „Er besitzt den Vorteil, dass man ihn sowohl als Verteidiger als auch Stürmer einsetzen kann“, nannte Sportdirektor Jim Boni bereits kürzlich in der Neuburger Rundschau die Vorzüge des 35-Jährigen. In die Saison als Abwehrspieler gestartet, wurde Retzer zwischendurch als Vierte-Reihe-Angreifer umfunktioniert, ehe er zuletzt aufgrund des Verletzungspechs von Jakub Ficenec (fällt mit einer Schambeinentzündung auf unbestimmte Zeit aus), Chris Heid, Michel Périard (beide Gehirnerschütterung) und Prestin Ryan (Innenbanddehnung im Knie) wieder als Verteidiger fungierte.

    „Ich würde schon noch gerne ein Jahr dran hängen“, so Retzer, für den es letztlich nur zwei Alternativen gibt: „Entweder ich bleibe beim ERC Ingolstadt oder beende meine Karriere. Einen erneuten Vereinswechsel schließe ich aus.“ Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung habe es laut Retzer, der auch heute in München trotz des bevorstehenden Comebacks von Michel Périard wieder als Verteidiger ran muss und dabei seinen 700. Einsatz in der DEL bestreitet, bereits gegeben. „Wenn beide Seiten wollen, dann werden wir uns auch einigen“, sagt der gebürtige Deggendorfer.

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