Es waren Szenen wie aus einem Film. Als sich am vergangenen Freitag rund 30 Fans des Eishockeyclubs DEG Metrostars Düsseldorfer nach dem Gastspiel ihrer Mannschaft in Ingolstadt auf den Heimweg machen wollten, wurden ihnen auf dem Parkplatz von einer ganzen Gruppe vermummter Schläger aufgelauert. Es kam zu einer wilden Prügelei. Laut Polizei seien die Aggressionen in erster Linie von Ingolstädter Eishockey-Fans ausgegangen. Die Düsseldorfer Fans seien von rund 15 bis 20 Personen angegriffen worden. Sie sollen aus dem Dunstkreis der Ingolstädter Ultra-Szene stammen. Diese besteht in ihrem harten Kern aus 40 bis 50 Personen und unterteilt sich in die beiden Gruppierungen Gioventú und Szene 64.
Die Ingolstädter Stattzeitung zitiert den Düsseldorfer Fanbeauftragten Frank Marx mit den Worten: "Das ganze ist sehr überraschend passiert. Wir wollten nach dem Spiel schnell nach Hause, da wir eine lange Rückfahrt hatten. Auf einmal wurden wir von Leuten, die hinter den Autos auf uns gewartet hatten, angegriffen. Sie haben sich gezielt einige Leute ausgesucht und mussten sich daher auch genau auskennen."
Laut Polizei wurden bei dem Angriff mindestens drei Düsseldorfer Fans durch Faustschläge und Fußtritte malträtiert. Ein 19-jähriger Düsseldorfer musste wegen einer Verletzung am Auge im Klinikum Ingolstadt genäht werden. Bleibende Schäden seien jedoch nicht zu erwarten. "Als er am Boden lag, wurde noch auf ihn eingetreten und eingeschlagen", erinnert sich Marx. Zwei andere DEG-Fans im Alter zwischen 22 und 36 Jahren erlitten Prellungen und Platzwunden.
Bis auf einen 21-jährigen Gredinger, der beim Eintreffen der ersten Streifenbesatzung noch vor Ort war, flüchtete die Gruppe der Angreifer unerkannt. Die Täter waren überwiegend dunkel mit Mützen und Kapuzen-Jacken gekleidet, einige von ihnen trugen nach Polizeiangaben sogar Bissschutzvorrichtungen.
Beim ERC Ingolstadt ist die Bestürzung groß. "Wenn es Fans des Vereins waren, brauchen sie nicht mit Toleranz von unserer Seite rechnen", sagt ERCI-Presesprecher Bernhard Enzinger und sicherte der Polizei jedwede Unterstützung zu. "Wir sind ganz klar gegen jede Form von Gewalt."
Petra Vogl, die Fanbeauftragte des ERCI, äußerte sich ähnlich. Sie kennt den 21-Jährigen, den die Polizei am Tatort festgenommen hat, und sagt: "Er ist kein unbeschriebenes Blatt." Sie fürchtet jetzt um den guten Ruf des ERC Ingolstadt. "Das wirft natürlich ein extrem schlechtes Bild auf den ERCI und seine Fans. Ich hoffe, dass die Schläger gefunden werden und ihre gerechte Strafe bekommen."
Übrigens: Ingolstadt hatte das Spiel gegen Düsseldorf mit 3:1 gewonnen.