Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es. Für Sean O’Connor gilt das in diesen Tagen ganz besonders. Der ehemalige Kapitän der Augsburger Panther kehrt am Freitagabend (19.30 Uhr) an seine alte Wirkungsstätte zurück und hofft, dabei erstmals in dieser Saison in der Deutschen Eishockey-Liga für seinen neuen Verein, den ERC Ingolstadt, aufs Eis zu dürfen.
Der Wechsel zu den Oberbayern stand bislang unter keinem guten Stern. Seitdem sich der 30-Jährige in der Sommerpause einer Operation an seiner lädierten Schulter unterzogen hat, quält er sich für sein Comeback. Sah es vor rund zwei Wochen schon recht gut aus, wurden die Schmerzen in der Schulter plötzlich wieder stärker. „Die Situation ist wirklich frustrierend“, sagte O’Connor damals und musste sein Trainingspensum wieder herunterfahren. „Er ist noch nicht so weit. Wir werden kein Risiko eingehen und ihn möglicherweise zu früh bringen“, sagte Chernomaz.
O'Connor-Einsatz gegen Augsburg scheint möglich
Seither sind jedoch wieder einige Tage vergangenen und O’Connor machte Fortschritte, die Schmerzen in der Schulter wurden weniger. Grund genug für den Ingolstädter Trainer, seine Meinung bezüglich eines Einsatzes von „Hooligan“ O’Connor noch einmal zu überdenken. Man halte sich die Option offen, ihn gegen Augsburg spielen zu lassen, hieß es gestern. Die Entscheidung falle aber wohl erst kurzfristig.
Gut gebrauchen könnte Chernomaz die Dienste eines Eishockey-Arbeiters, wie es O’Connor ist, zurzeit auf jeden Fall. Denn die Ingolstädter Panther sind ganz im Gegensatz zu ihren Namensvettern aus Augsburg wenig berauschend in die neue Saison gestartet. Die „jünger, größer und schneller“ gemachte Mannschaft des ERC, so lautete das Fazit von Sportdirektor Jim Boni, galt nach ihrem beachtlichen Abschneiden in der European Trophy im Sommer schnell als ein heißer Kandidat für die Meisterschaft.
Davon ist sie nach neun Spieltagen allerdings weit entfernt. Die Topstars aus der vergangenen Spielzeit punkten noch nicht so verlässlich, wie sie es sollten, der Abwehr unterlaufen immer wieder herbe Schnitzer und überhaupt läuft einiges noch nicht rund.
Oblinger tritt in seiner Heimatstadt an
„Wir spielen ja nicht vollkommen schlecht, aber es sind die Kleinigkeiten, die wir oft nicht richtig machen. Wenn wir das abstellen, werden wir auch erfolgreicher“, glaubt Alexander Oblinger, gebürtiger Augsburger und wie O’Connor erst seit diesem Jahr in Ingolstadt.
Für ihn ist die Partie am Freitagabend eine Rückkehr in seine Heimat, in der er mit drei Jahren das Schlittschuhfahren gelernt hat. Eltern, Freundin Carina, Freunde – alle werden sie um 19.30 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion stehen und gespannt verfolgen, wie sich „Obi“ bei seinem neuen Klub schlägt. Er selbst will sich davon nicht beirren lassen: „Augsburg ist zwar meine Heimatstadt, aber die Panther sind am Freitag unsere Gegner. Das ist ein Derby, da geht es um alles. Daher werde ich alles dafür tun, dass wir gewinnen.“