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Augsburger Panther: Wehe, wenn "Hugo" schreit ...

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Wehe, wenn "Hugo" schreit ...

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    Die Tauben haben sich als Mietnomaden im Curt-Frenzel-Stadion breit gemacht. Jetzt soll sie Falke Hugo zum Umzug bewegen.
    Die Tauben haben sich als Mietnomaden im Curt-Frenzel-Stadion breit gemacht. Jetzt soll sie Falke Hugo zum Umzug bewegen. Foto: Ulrich Wagner

    Wer die Baustelle im städtischen Curt-Frenzel-Stadion betritt, sieht, wie die künftige Arena langsam Gestalt annimmt. Die Technikzentrale ist am weitesten fortgeschritten und lässt erahnen, welchen Umfang künftig das Nordgebäude der ab Sommer 2013 komplett geschlossenen Halle haben wird. Noch ist der Blick auf das Spielfeld frei: Kälteschlangen und Eisengitter sind verlegt, „ab 12. Juni wird die neue Eispiste betoniert“, verrät Architekt Uwe Schlenker aus Schwenningen.

    Sorgen bereiten allerdings die Tauben, die es sich im Stadion gemütlich gemacht haben. „Ihr Kot ist sehr aggressiv gegenüber Stahl“, so Schlenker. Die ätzende Wirkung könnte die neuen Kälteschlangen der Eisanlage schädigen, bevor sie in Beton eingebettet werden.

    Umlauf ist stark verschmutzt

    Deshalb hoffen die Beteiligten auf die Abschreckung durch „Hugo“, wie sie ihn im Pantherbüro nennen. Zu sehen hat ihn noch keiner bekommen, zu überhören ist er nicht. Alle halbe Stunde wird der markerschütternde Schrei des Falken in voller Lautstärke vom Band eingespielt. „Leute, die häufig im Stadion sind, sagen mir, dass die Maßnahme Wirkung zeigt und die Tauben nicht mehr so häufig über das Spielfeld fliegen“, sagt Schlenker. Projektleiter Wolfgang Tanzer von der Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung (AGS) meint, dass sich die Untermieter „irritiert“ zeigen. „Aber ich weiß nicht, ob der Versuch nachhaltige Resonanz haben wird.“ Der stark verschmutze Umlauf deutet darauf hin, dass das Problem erst mit dem Schließen des Stadions 2013 gelöst sein wird.

    Die Tauben sind nur eine Sorge des Architekten. „Die Zeit rennt.“ Das nächste wichtige Datum für ihn und die AGS ist der 21. September. Dann sollen die Panther im Stadion in die neue Erstliga-Saison starten können. Bis dahin müssen die Bauarbeiter Höchstgeschwindigkeit beweisen. Unter der Südtribüne (Gesundbrunnen) entstehen Umkleideräume für die Eishockeyprofis, die ihre Saisonvorbereitung in Haunstetten bestreiten müssen.

    Das Curt-Frenzel-Stadion ist mittlerweile an drei Stellen geschlossen. Im August sollen die Tribünenfertigteile für die Nordseite geliefert werden. Dann wird das Stadion auch optisch zur Arena. „Aber wir können uns nicht festlegen, ab wann die neuen Tribünen freigegeben werden“, so Schlenker. Das hängt von Sicherheitsfragen ab, außerdem sind diese Ränge noch unter freiem Himmel.

    Die Panther gehen deshalb davon aus, dass zunächst weniger Zuschauer ins Stadion passen als vergangene Saison (5100). Da waren für die Fans der auswärtigen Mannschaft Behelfstribünen im Norden reserviert. Der Gästeblock muss künftig an anderer Stelle untergebracht werden. „Neu ist auch, dass auf Anraten der Behörden ab September im Stadion ein generelles Rauchverbot gilt“, verriet Hauptgesellschafter Lothar Sigl beim Fanmeeting im Medienzentrum.

    Sigl will Runden Tisch organisieren

    Die Panther sind als Mieter regelmäßiger Gast bei den Baubesprechungen. Für den Erstligisten ist es vor allem ein Problem, dass Teile des Stadions wie Eventflächen und Kioske im Rohbauzustand bleiben sollen. „Das ist die derzeitige Beschlusslage, aber wir müssen vernünftige Bedingungen bekommen“, sagt Sigl. Er hat den Eindruck, dass viele Stadträte nicht im Detail über den Umbau informiert sind, und will deshalb einen Runden Tisch organisieren, „um unsere Nöte transparenter zu machen“. Die AGS will demnächst Fanvertreter informieren.

    Der Stadt fehlt das Geld – auch weil beim Umbau vieles schieflief und teurer wurde. Neue Tribünen mussten sogar noch einmal abgerissen werden, weil sie zu schlechte Sicht boten. Dazu kam der marode Zustand der Eispisten. Noch gibt es im 25-Millionen-Euro-Budget keine Finanzierung für die Erneuerung der Bahn zwei, die vor allem AEV-Präsident Michael Gebler für seine vielen Nachwuchsmannschaften spätestens bis 2014 einfordert.

    Eine Übergangslösung gibt es laut Schlenker beim Beleuchtungskonzept für den Innenraum. „Wir rüsten die bisherigen Lampen provisorisch auf.“ Nächstes Jahr könnte dann LED-Licht erstrahlen. „Der Markt entwickelt sich rasant“, setzt Schlenker auf Preisverfall. An einem Musterstück der Außenfassade (7 auf 4 Meter) in der Reese-Kaserne werden bereits Lichtmessungen durchgeführt. Zweck: Die Hintergrundbeleuchtung soll möglichst wenig in die Umgebung abstrahlen.

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