Die Spuren einer langen und harten Eishockey-Saison waren nicht zu übersehen: John Zeiler trug einen Gips an der rechten Hand, die sich der Amerikaner im ersten Play-off-Spiel gegen Köln gebrochen hatte. Stürmerkollege Thomas Jordan Trevelyan humpelte mit seinem geschienten rechten Fuß durch die Eventhalle in Göggingen und Petr Macholda trug einen Arm wegen seiner verletzten Schulter in der Schlaufe. Trotzdem waren fast alle Profis gekommen, um sich von den eigenen Anhängern zu verabschieden. Rund 600 Fans strömten im Laufe des Abends durch die Halle.
An einem langen Tisch schrieben die Panther fleißig Autogramme. Auf der Leinwand hinter der Bühne liefen die besten Szenen der Saison in einer Endlosschleife: die härtesten Checks von John Zeiler, die schönsten Tore von Topscorer Brian Roloff oder die besten Kämpfe von Sean O’Connor.
Der Kapitän musste allerdings passen. „OC hat heute Nachmittag einen epileptischen Anfall erlitten und befindet sich in medizinischer Behandlung“, verkündete Moderator Stefan Mack von hitradio.rt1 gestern. Aus dem gleichen Grund war der Deutschkanadier im vergangenen Sommer verspätet in Augsburg eingetroffen. Damals hatte O’Connor in Nordamerika ebenfalls einen epileptischen Anfall erlitten. „Es könnte sein, dass das von meinen vielen Checks und den Gehirnerschütterungen kommt“, vermutet der 30-Jährige.
In der Wahl zum beliebtesten Spieler der Saison auf der Homepage der Panther schaffte es der von den Fans liebvoll „Hooligan“ gerufene Hüne mit 555 Stimmen auf den zweiten Platz.
Beliebtester AEV-Profi der abgelaufenen Saison war der Amerikaner John Zeiler (577). Auf Rang drei landete Torwart Tyler Weiman (330), der den Besuchern gestern nichts Neues über seine sportliche Zukunft verraten wollte. „Mein Agent arbeitet an der Sache, ich werde mich in den nächsten Wochen entscheiden“, sagte der Kanadier. Mehrere Angebote aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sowie dem europäischen Ausland liegen dem überragenden Schlussmann vor. „Ich bleibe allerdings in Deuschland, in der DEL.“ Zugleich läuft sein Einbürgerungsverfahren, doch Weiman rechnet nicht so schnell mit einem deutschen Pass.
Während Weiman angesichts von Angeboten, mit denen die Panther nicht mithalten können, zu einem DEL-Konkurrenten wechseln wird, bleibt ein Teamkollege im Kader. Der Tabellenachte verkündete gestern die Vertragsverlängerung mit Trevelyan, die die AEV-Anhänger mit lautstarkem Jubel feierten. „Mit dem Toreschießen hat es nicht so geklappt, wie ich es mir selbst vorgestellt habe, aber ansonsten passt alles: Larry Mitchell bleibt als Trainer und die Fans stehen hinter uns“, sagte der 28-jährige Kanadier, der mit sechs Toren und 15 Vorlagen unter der selbst gesetzten Marke von 20 Treffern geblieben war. Laut Co-Trainer Duanne Moeser hat Trevelyan keineswegs enttäuscht, der Stürmer habe immer gekämpft und versucht, der Mannschaft auf andere Weise zu helfen. „Er ist wahrscheinlich einer der DEL-Spieler, die die meisten Schüsse geblockt haben“, lobte Moeser, dessen Chef gestern fehlte. Larry Mitchell ist am Donnerstag nach Nordamerika zu seiner alljährlichen Beobachtungstour aufgebrochen. Bis zum 10. April sieht sich der Panther-Coach nach möglichen Neuverpflichtungen um.
Doch allzu viel Arbeit hat Mitchell nicht mehr vor sich. Die Abwehr ist so gut wie komplett, zumal Verteidiger Tobias Draxinger gestern Abend öffentlich bestätigte, dass er für die kommende Saison einen Vertrag in Augsburg hat.