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Augsburger Panther: Daniel Weiß über das Tor in letzter Sekunde: "Wie ein Traum"

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Daniel Weiß über das Tor in letzter Sekunde: "Wie ein Traum"

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    Ganz ruhig war es in der mit über 10 000 Zuschauern besetzten Kölner Lanxess Arena. Nur Daniel Weiß (Mitte) jubelt nach seinem entscheidenden Treffer vier Zehntelsekunden vor der Schluss-Sirene bei den Haien. KEC-Stürmer Johannes Salmonsson kommt zu spät, der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Tor.
    Ganz ruhig war es in der mit über 10 000 Zuschauern besetzten Kölner Lanxess Arena. Nur Daniel Weiß (Mitte) jubelt nach seinem entscheidenden Treffer vier Zehntelsekunden vor der Schluss-Sirene bei den Haien. KEC-Stürmer Johannes Salmonsson kommt zu spät, der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Tor. Foto: Imago Sportfotodienst

    Ein Sieg, zumal nach einem 0:2-Rückstand bei einem ganz Großen, schmeckt doppelt süß. Die Augsburger Panther kosteten diesen Triumph am Sonntagnachmittag in Köln aus. Arvids Rekis und Jon Matsumoto hatten den 2.0-Vorsprung der Gastgeber zum 2:2 ausgeglichen, als Daniel Weiß in den letzten Sekunden ohne Gegenspieler das Gehäuse von Torwart Daniar Dshunussow ansteuert.

    Der AEV-Stürmer schildert die entscheidende Szene: "Wenn du alleine aufs gegnerische Tor fährst und die ganze Halle ist ruhig, dann ist das wie ein Traum." Der 25-jährige Angreifer behält die Nerven und versenkt die Scheibe neben dem linken Pfosten im Tor. 3:2, die Uhr zeigt 0,4 Sekunden Restspielzeit an. Weiß hatte zu diesem Zeitpunkt einen anstrengenden Wechsel in den Beinen, wie Trainer Mike Stewart erzählt: "Das ist verrückt. Daniel ist bei 1:31 Minuten aufs Eis gekommen. Er ist in die Zweikämpfe gegangen, hat Schüsse geblockt und war eigentlich komplett fertig, als er zum Solo angelaufen ist."

    Üblicherweise sollten die Profis nach 40 bis 50 Sekunden zum Wechsel kommen. Aber die Panther wollten mit aller Macht den Sieg, Daniel Weiß zog unwiderstehlich auf und davon. Natürlich sei der Auswärtserfolg ein wenig glücklich gewesen, weil Köln insgesamt mehr für das Spiel getan habe, meint Stewart. Aber am Freitag bei der 1:3-Heimniederlage gegen Nürnberg hatten die Augsburger mehr Kraft investiert und mehr Chancen erarbeitet. Am Ende standen sie mit leeren Händen da.

    Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) führt nach eigenen Angaben keine Statistik für späte Siegtore. Entscheidungen in der letzten Sekunde sind selten im schnellsten Mannschaftssport der Welt. Ein Beispiel: Im Oktober 2008 schoss der Mannheimer Tomas Martinec die Adler 0,8 Sekunden vor dem Ende zum 3:2-Erfolg in Krefeld.

    It's not a trick, it's a Tony

    Das vielleicht späteste Tor im deutschen Eishockey erzielte ein AEV-Stürmer. Es fiel in der letzten Zweitliga-Saison der Augsburger. Im Finale (Best of Five) um den Bundesliga-Aufstieg traf die Mannschaft des damaligen Trainers Gunnar Leidborg auf Kassel.

    Nach einem 8:3-Heimsieg stand es im zweiten Duell am 5. April 1994 kurz vor Schluss 2:2 bei den Nordhessen, als Verteidiger Daniel Naud zurücklegte und Torjäger Toni Krinner die Scheibe zum 3:2 ins gegnerische Netz drosch. Genau eine Zehntelsekunde zeigte die Spieluhr in der mit 4400 Zuschauern gut gefüllten Halle an.

    Wenige Tage später sicherten sich die AEV-Profis mit einem 2:1 den dritten Sieg in der Finalserie und waren sportlich für die höchste Klasse qualifiziert. In der folgenden Saison feierte die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) ihre Premiere, in der die Panther seither als eines von sechs Gründungsmitgliedern neben Mannheim, Köln, den Eisbären Berlin, Nürnberg und Krefeld durchgehend vertreten sind.

    Die 22. Saison in der höchsten Klasse läuft zumindest im Curt-Frenzel-Stadion zäh an. Drei Spiele, drei Pleiten gegen Krefeld (3:5), Wolfsburg (1:6) und Nürnberg (1:3) bereiten dem Trainer Kopfzerbrechen. Als Profi habe Mike Stewart Auswärtsspiele durchaus geschätzt: "Du hast weniger Druck, du musst keine Show machen. Einfach rausgehen und spielen." Noch glaubt der Coach nicht an ein mentales Problem: "Bisher war es Zufall. Trotzdem wird es Zeit, dem eigenen Publikum einen Sieg zu zeigen." Die nächste Gelegenheit bietet sich am Freitag um 19.30 Uhr gegen die Hamburg Freezers.

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