Zunächst meldete sich Michael Bakos mit einer Virusinfektion krank, dann nahm der Mannschaftsarzt den Abwehrspieler Steffen Tölzer (Bandscheibenvorfall) aus dem Spiel und nun fehlt den Augsburger Panthern in der Deutschen Eishockey-Liga für einige Wochen J.D. Forrest, der dritte wichtige Verteidiger. „Er hat einen Innenbandriss im Knie, möglicherweise ist auch das Kreuzband in Mitleidenschaft gezogen“, teilte Panther-Mediziner Dietmar Sowa am Freitag nach dem 3:6 (2:1, 0:2, 1:3) gegen den ERC Ingolstadt mit.
Drei der vier besten Defensivstrategen musste Trainer Larry Mitchell am Sonntag bei der Düsseldorfer EG ersetzen und im Mitteldrittel erhielt auch noch der in die Abwehr beorderte Angreifer Peter Flache zwölf Strafminuten. Das offensivstarke Augsburg führte schon 3:0, kassierte das 3:3 und gewann am Ende mit 6:4 (3:1, 1:2, 2:1).
Für seinen Check gegen den Kopf könnte Flache sogar nachträglich gesperrt werden. Das würde die Personalsituation noch weiter verschärfen. Trainer Mitchell war mit der Entscheidung der Schiedsrichter überhaupt nicht einverstanden. „Die Hälfte meiner Spieler war der Meinung, dass es in der Szene eine Strafzeit für die DEG hätte geben müssen.“ Auch einen Check gegen John Zeiler bewerteten die Augsburger ganz anders. Nach Meinung der Unparteiischen war er regelgerecht, die Panther wollen die Bilder dem DEL-Disziplinarausschuss vorlegen.
Beratungsbedarf gibt es auch für die Panther-Führung. Kommt ein neuer Verteidiger? „Wir sondieren den Markt“, bestätigte Mitchell. Deutscher Spieler oder Importprofi? „Darüber entscheiden wir, wenn wir wissen, wie lange Forrest ausfallen wird“, meinte Hauptgesellschafter Lothar Sigl am Freitag nach dem 3:6. „Es kommt selten vor, dass ich nach einer Niederlage stolz auf meine Mannschaft bin. Aber diesmal bin ich es, denn die Spieler haben bewiesen, dass sie nie aufstecken“, hatte Trainer Mitchell eine positive Seite an der Derbyniederlage entdeckt.
Seine Worte bestätigten die Profis am Sonntag. „Wir müssen im eigenen Drittel einfach spielen und schnell auf Offensive umschalten. Denn im Angriff sind wir ja noch komplett“, kündigte Sportmanager Moeser an. Nach 17 Minuten stand es durch Sergio Somma, Mario Valery-Trabucco und Daryl Boyle sogar 3:0. Doch Düsseldorf glich innerhalb von zwölf Minuten durch Drew Paris, Thomas Gödtel und Carl Ridderwall aus und gab auch nicht auf, als Peter MacArthur und Chad Bassen für Augsburg erhöhten. Justin Bostrom verkürzte, die DEG hatte die Chance zum Ausgleich. Erst Valery-Trabucco sorgte mit dem Treffer ins leere Düsseldorfer Tor für Klarheit. (AZ, unz)