Sie haben 2000 Ihre Heimatstadt Augsburg verlassen und sind nun nach Stationen in Mannheim, Ingolstadt und Straubing zurück. Wie fühlt sich das an?
Bakos: Sehr vertraut, es ist einfach schön, vor allem auch für meine Söhne Timo und Leon.
Sie waren mit Mannheim deutscher Meister und haben 100 Länderspiele bestritten. Bei den Panthern fallen die Ziele bescheidener aus ...
Bakos: Prognosen basieren immer auf Etathöhen, stehen aber erst einmal nur auf Papier. In meinen zehn Jahren in Mannheim und Ingolstadt bin ich nur einmal DEL-Meister geworden. Klar haben Vereine, die finanziell besser dastehen, andere Möglichkeiten. Aber man kann auch mit weniger Geld erfolgreich sein. Ich habe die Ambitionen, hier mehr zu erreichen, als andere erwarten.
Sie sind 33 und viele Jahre Eishockeyprofi. Wie fühlt sich der Körper an?
Bakos: Ich gehöre noch nicht zum alten Eisen, auch wenn ich ein paar Wehwehchen habe. Aber da ist nichts dabei, was auf extremen Verfall schließen ließe (lacht).
Sie haben sich auf Ihren linken Oberarm einen Koi-Karpfen tätowieren lassen. Wie sind Sie ausgerechnet darauf gekommen?
Bakos: Ich hatte vorher eine Tätowierung, die nicht so gelungen war. Das hat mich genervt, deshalb habe ich das im Juli großflächig überarbeiten lassen. Ich bin im Sternzeichen Fisch. Der Koi steht für Zielstrebigkeit, Mut und Ausdauer.
Das Curt-Frenzel-Stadion ist bis 2013 Baustelle. Für einen, der 2010 bei Olympia in Vancouver vor großer Kulisse gegen Kanada gespielt hat, ist das eine große Umstellung ...
Bakos: Das kann man nicht vergleichen. Ich habe mit Straubing schon einige Male auf dieser Baustelle gespielt. Wir haben kein Problem damit, wenn am Anfang nicht alles optimal ist. Wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können. Das ist unser Einsatz auf dem Eis.
Hat es Sie sehr gestört, dass Sie alle Testspiele auswärts bestreiten mussten?
Bakos: Für die Zuschauer wäre es schön gewesen, wenn wir wenigstens ein Heimspiel gehabt hätten. Aber die Planung war sehr gut. Wir hatten keine großen Reisestrapazen zu den acht Vorbereitungsspielen.
Welchen Eindruck haben Sie von Ihrer neuen Mannschaft?
Bakos: Alle sind gewillt, jeden Tag an sich zu arbeiten. Jeder will etwas erreichen. Wir haben im Angriff begabte Spieler, auch wenn es in einigen Testspielen nicht so lief. Dann werden die einfachsten Dinge schwer. Gerade in den Phasen, in denen es nicht so läuft, müssen wir uns gegenseitig unterstützen.
ServusTV ist neuer Fernsehpartner der Liga und bringt viele Ideen ins Spiel. Einige Spieler gehen sogar mit Mikrofonen aufs Eis ...
Bakos: Wir hatten auch mit dem Bezahlsender Sky eine gute Zusammenarbeit, dennoch ist es ein wichtiger Schritt, ins frei empfangbare Fernsehen zu kommen und mehr Zuschauer zu erreichen. Einige Neuerungen wie der Reporter zwischen den Spielerbänken werden dafür sorgen, dass die Persönlichkeiten, die sich hinter der Ausrüstung verbergen, dem Betrachter näher gebracht werden.
Wer ist Ihr Favorit in dieser Saison?
Bakos: Diese Bezeichnung verdient nur Berlin, weil die Eisbären die Liga in den vergangenen Jahren dominiert haben.
Wie sehen Sie die Entwicklung in der DEL?
Bakos: Zum Glück sind die Vereine davon abgekommen, 34-jährige Ausländer zu verpflichten, die nur Spaß beim Eishockey haben wollen. Die Tendenz geht zu jüngeren Ausländern mit ehrgeizigen Zielen. Das pusht einen. Es ist auch positiv, dass nur noch neun Importspieler pro Spiel eingesetzt werden dürfen. Je mehr das Kontingent reduziert wird, desto mehr müssen die Vereine in den Nachwuchs investieren, weil sie deutsche Spieler brauchen.
Die Panther-Führung argumentiert, dass Kanadier günstiger zu bekommen sind als gute deutsche Spieler ...
Bakos: Solange es keine Regularien, wie etwa eine Gehaltsobergrenze gibt, ist das leider so. Es gäbe auf lange Sicht sicher Mittel und Wege, eine vernünftige Lösung zu finden. Das wäre wichtig für die Nationalmannschaft. Sie ist das Zugpferd. Wenn du nicht bei Olympia bist, ist der Sport in der Öffentlichkeit nichts wert. Ich habe das Gefühl der Wille zur Zusammenarbeit ist bei Verband, DEL und zweiter Liga vorhanden, aber es funktioniert leider nicht. Diese ewigen Negativschlagzeilen stören sehr.
Sie haben 2010 das letzte Ihrer 100 Länderspiele bestritten. Ist diese Karriere beendet?
Bakos: Nein, für mich ist das Kapitel noch nicht abgeschlossen, auch wenn ich nicht im Aufgebot für das Länderspiel am Dienstag gegen Österreich stehe.
Haben Sie sich schon Gedanken über die Zeit nach der Profilaufbahn gemacht?
Bakos: Im Eishockey kenne ich mich am besten aus. Ich werde meine Trainerscheine machen, um vorbereitet zu sein, wenn es vorbei ist. Zunächst will ich aber noch möglichst lange den Panthern weiterhelfen.