Michael Bakos hat als Eishockey-Profi viel erlebt. Der Verteidiger bestritt 100 Länderspiele, war Stammkraft bei den Mannheimer Adlern und will nun im Alter von 34 Jahren den Panthern in seiner Augsburger Heimat zu Stabilität verhelfen. Die Statur dazu hat er mit 1,90 Metern. Aber vergangene Saison setzte ihn zunächst eine Virusinfektion außer Gefecht und dann musste er noch einen Bandscheibenvorfall operativ behandeln lassen.
Deshalb hatte ihn Panthertrainer Larry Mitchell zunächst nicht für den DEL-Auftakt am heutigen Freitag bei den Iserlohn Roosters eingeplant. Doch die ersten Trainingsversuche im August verliefen derart erfolgreich, dass sich Bakos diese Woche einsatzbereit meldete. „Mir fehlen sicher noch ein paar Prozent“, gibt er zu. „Aber nur Training hätte mich in den nächsten 14 Tagen auch nicht weitergebracht. Ich brauche Spielpraxis.“
Die Verteidiger Patrick Seifert und Rob Brown fallen aus
Bakos kommt zur rechten Zeit. Denn die Verteidiger Patrick Seifert und Rob Brown fallen mit Knochenbrüchen aus. Der Rückkehrer hofft, dem Team „in gewissen Situationen weiterhelfen zu können“. Dazu gehört auch die richtige eigene Einstellung. „Ich muss cool bleiben und darf von mir nicht zu viel erwarten“, hat er sich zum Ziel gesetzt und will auch die eigenen Kräfte nicht überfordern. „Kurze Wechsel“ hat er sich vorgenommen, damit die Muskeln nicht übersäuern. Die Wiedereingliederung ins Team dürfte ihm nicht schwerfallen, da er mit Steffen Tölzer den bekannten Partner zur Seite hat.
In Iserlohn erwartet die Panther eine hitzige Atmosphäre
Auf die Defensiv-Strategen wartet viel Arbeit. Gastgeber Iserlohn hat sich gut verstärkt und in der Vorbereitung viel Selbstbewusstsein gewonnen. Auf der gestrigen Busfahrt zeigte Trainer Mitchell seinen Spielern Videos von der Überzahltaktik der Roosters. Das enttäuschende 2:5 im abschließenden Test beim Zweitligisten Ravensburg Tower Stars soll für seine Profis ein heilsamer Schock sein. „Wenn wir so spielen, gewinnen wir keine unserer 52 Hauptrundenpartien.“ Iserlohn könnte ein Vorgeschmack auf die Heimpremiere im umgebauten Curt-Frenzel-Stadion am Sonntag (16.30 Uhr) gegen die Straubing Tigers sein. „Dort ist die Atmosphäre ähnlich heiß wie bei uns.“
Der ERC Ingolstadt trifft auf die Eisbären Berlin
Der ERC Ingolstadt bekommt es heute mit der dominierenden DEL-Mannschaft der vergangenen Jahre zu tun. Meister Eisbären Berlin hat sich erst in den vergangenen Tagen die Dienste von Kris Sparre gesichert, für den die Oberbayern keine Verwendung mehr hatten. Beim ERCI fällt nach Thomas Greilinger mit Jared Ross ein weiterer wirkungsvoller Stürmer aus. Der Amerikaner muss sich nach einem Bandscheibenvorfall auf eine Pause von sechs Wochen einstellen. Im Gegensatz zu Michael Bakos muss er aber nicht unters Messer.