Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Vom Regen in die Traufe: Länderspiel in Augsburg endet mit Niederlage

Fußball

Vom Regen in die Traufe: Länderspiel in Augsburg endet mit Niederlage

    • |
    Ausgerutscht! Unter erschwerten Bedingungen verlor die deutsche Elf 1:3 gegen die Slowakei.
    Ausgerutscht! Unter erschwerten Bedingungen verlor die deutsche Elf 1:3 gegen die Slowakei. Foto: Christian Charisius/dpa

    Das hatten sich sowohl Nationalmannschaft als auch Zuschauer anders vorgestellt. Da gastiert das Team 31 Jahre nach einem 4:1-Sieg gegen Bulgarien mal wieder in Augsburg und wird dann gleich in doppelter Hinsicht negativ überrascht.

    Vor und nach einem starken Unwetter sorgten die Slowaken für Sorgenfalten bei Bundestrainer Joachim Löw. Sie verwandelten einen frühen Rückstand durch Mario Gomez (13./Foulelfmeter) binnen dreier Minuten durch Marek Hamsik (41.) und Filip Juris (44.) in eine Führung und gewannen die Partie nach einem weiteren Treffer durch Jury Kucka (52.) am Ende mit 3:1.

    Noch bemerkenswerter war allerdings das Gewitter, das pünktlich zur Halbzeitpause einsetzte. Starkregen und Hagel durchweichten den Rasen. Blitz und Donner sorgten dafür, dass der belgische Schiedsrichter Serge Gumienny weitaus länger unterbrach als die vorgeschriebenen 15 Minuten. Erst nach rund 40 Minuten wurde die Partie fortgesetzt.

    Hatte die deutsche Mannschaft das Publikum in der ersten Hälfte noch weitgehend gut unterhalten, war das nach der Pause nicht mehr möglich. Schließlich waren auf dem nur langsam trocknenden Boden hohe Bälle sinnvoller als gepflegte Pässe – ein Spiel, das der deutschen Mannschaft nicht liegt.

    Bis zum Unwetter hatte das bunt zusammengestellte Team von Trainer Joachim Löw lange Zeit überzeugt und sich immer wieder schnell in Richtung des slowakischen Tores kombiniert. Dabei musste der Bundestrainer auf die verletzungsbedingt fehlenden Marco Reus, Mats Hummels und Bastian Schweinsteiger verzichten. Weil Manuel Neuer, Mesut Özil und Thomas Müller geschont wurden und Toni Kroos einen Tag nach seinem Champions-League-Triumph mit Real Madrid nicht im Kader stand, spielte eine Elf, die man so wohl nicht im ersten Spiel der EM gegen die Ukraine in zwei Wochen sehen wird.

    Nutznießer des ausgedünnten Kaders war beispielsweise Joshua Kimmich. Der 21-jährige Bayern-Spieler kam zu seinem ersten Länderspieleinsatz und kann sich nach einer konzentrierten Leistung Hoffnung machen, im endgültigen Kader für die Europameisterschaft zu stehen. Vier Spielern seiner 27-köpfigen Truppe muss Löw am Dienstag mitteilen, dass sie nicht mit nach Frankreich dürfen.

    Sicher mit dabei beim kontinentalen Championat sind Mario Götze und Mario Gomez. Beide waren gleichermaßen an der 1:0-Führung in der 13. Minute beteiligt. Götze provozierte mit einem Hinternwackler ein Foul von Kucka, Gomez verwandelte den fälligen Foulelfmeter.

    Stimmung in der WWK-Arena war erst mal gut

    Die Stimmung unter den deutschen Fans in der mit 22 110 Zuschauern bei weitem nicht ausverkauften Arena war somit erst mal gut. Dass etliche Sitze frei blieben, hatte mehrere Gründe. Zum einen ziehen Müller und Neuer mehr Fans ins Stadion als Sebastian Rudy und Julian Draxler, auf der anderen Seite sind 80 Euro für ein Haupttribünenticket für ein Freundschaftsspiel gegen die Slowakei auch viel Geld.

    Der DFB begründete seine Preispolitik unter anderem auch damit, dass die Partie als ein sogenanntes „Benefizspiel“ firmierte und die Einnahmen gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden. Ein weiteres soziales Projekt stellte Entwicklungshilfeminister Gerd Müller vor dem Spiel vor. Der

    Die Fans fanden nach der überraschenden slowakischen Führung und dem einsetzenden Unwetter schnell wieder in den Party-Modus und sangen lautstark die vom Stadion-DJ eingespielten Regen-Hits wie „It’s raining men“ mit.

    Selbst als der für Bernd Leno eingewechselte Marc-André ter Stegen einen Schuss von Kucka durch die Beine glitschen ließ (52.), gab es kaum Unmutsbekundungen von der Tribüne.

    Sehenswerte fußballerische Aktionen gab es fortan aber nicht mehr. Dafür etliche waghalsige Rutschpartien und am Ende ein Spiel, das allen Beteiligten lange Zeit in Erinnerung bleiben wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden