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Formel 1: Vettel rennt die Zeit davon

Formel 1

Vettel rennt die Zeit davon

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    Zum Haareraufen: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und seinem Red Bull Team geht die Zeit aus, um den Testrückstand bis zum Saisonstart aufzuholen.
    Zum Haareraufen: Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und seinem Red Bull Team geht die Zeit aus, um den Testrückstand bis zum Saisonstart aufzuholen. Foto: Roman Rios

    Sebastian Vettel und seinem Red-Bull-Rennstall wird die Zeit nicht nur bis zum Saisonauftakt voraussichtlich nicht reichen, um den riesigen Testrückstand auf die Herausforderer um die starken Silberpfeile aufzuholen. Wieder fuhr Force-India-Pilot Sergio Peréz dank Mercedes-Power in Bahrain die Bestzeit. "Mercedes ist uns einen großen Schritt voraus. Wir müssen bis Australien und wahrscheinlich darüber hinaus zittern", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko der Bild am Donnerstag.

    Natürlich sei auch Vierfach-Weltmeister Vettel "'not amused', dass wir so sehr im Rückstand sind", meinte Marko. "Aber wütend werden bringt jetzt nichts." Red Bull hatte bis in den ersten beiden Testperioden mit mehr Problemen als jedes andere Team zu kämpfen. Die meiste Zeit stand der neue RB10, mit dem Vettel und sein Team in die Mission "VET V" starten und in Fahrer- und Konstrukteurswertung jeweils den fünften Titel in Serie holen wollen, in der Box. Vor allem der Antriebsstrang von Renault mit dem neuen Turbomotor und dem Hybridsystem ERS verursachte immer wieder Schwierigkeiten.

    Renault will bei der FIA zwei Monate Aufschub erwirken

    Marko formulierte daher eine klare Ansage an den langjährigen Partner: "Renault muss den Motor in den Griff bekommen." Gleichwohl darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Team auch noch andere Probleme hatte. Vor allem die Kühlung des Autos funktionierte nicht optimal. Einmal musste Vettel selbst zum Feuerlöscher greifen. "Unsere Probleme würden gerade nicht einmal zehn Millionen Euro lösen", räumte Marko ein.

    Formel 1: Das ist Sebastian Vettel

    Team: Ferrari

    Geburtsdatum: 03. Juli 1987 Geburtsort: Heppenheim (Deutschland) Wohnort: Kemmental (Schweiz)

    Größe: 1,74 m Gewicht: 64 kg, Familie: ledig

    F1-Debüt: USA 2007 Erster GP-Sieg: GP Italien September 2008

    Größte Erfolge: Weltmeister 2010, 2011,2012 und 2013 - jüngster Vierfach-Weltmeister aller Zeiten

    Bisherige Teams: BMW Sauber (Testfahrer 2006-07), Scuderia Toro Rosso (2007-08), Red Bull (2009-14), ab 2015 Ferrari

    Stärken: Sebastian Vettel ist nahezu der perfekte Rennfahrer: Er ist konzentriert auf den Punkt, nervenstark und wahnsinnig schnell. Zudem ist er, wenn es drauf ankommt, immer voll fokussiert und lässt sich von nichts ablenken. Der Heppenheimer kann ein Rennen von vorne aus dominieren. Trotz seiner erfolgreichen Jahre bleibt Vettel wissbegierig und stets bescheiden. Er ist ein Wettkampf-Typ bis in die Haarspitzen.

    Schwächen: Sebastian Vettel hat eigentlich so gut wie keine Schwächen. Im dichten Verkehr ist er manchmal fehleranfällig. Außerdem kann er außerordentlich schlecht verlieren, wenn dies denn bei Hochleistungssportlern überhaupt eine Schwäche ist.

    Der Vierfach-Weltmeister hat eine Schwäche für Frauennamen. Vettel verpasste seinen Formel-1-Flitzern in den letzten Jahren nämlich stets weibliche Kosenamen.

    Angesichts seiner großen Probleme mit dem neuen Turbo-Triebwerk hat Motorenlieferant Renault angeblich um eine Fristverlängerung gebeten. Nach Informationen des Fachmagazins "auto motor und sport" am Rand der Testfahrten in Bahrain haben die Franzosen beim Internationalen Automobilverband (FIA) am Freitag den Antrag gestellt, zwei bis drei Monate Aufschub zu erhalten. Eigentlich müssen Mercedes, Renault und Ferrari bis Mitternacht ihre Mustermotoren beim Dachverband freigeben lassen.

    Die Konkurrenten halten sich mit Kampfansagen noch zurück

    Wie "ams" weiter berichtet, berät die Strategiegruppe der Formel 1 am Freitag über den Antrag. In diesem Gremium sitzen Vertreter der FIA, der Rechteinhaber und von sechs Teams. Das Votum muss einstimmig fallen. Angeblich soll es aber ein Veto geben. 

    Die Konkurrenz ist noch vorsichtig mit Kampfansagen. "Diese Truppe hat viermal die WM gewonnen und stellt einen der besten Fahrer im Feld. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass Red Bull zurückkommen und in dieser Saison noch ein richtig starker Gegner wird", hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff jüngst in einem Interview gesagt.

    Bis Sonntag haben Red Bull, Mercedes und die weiteren neun Rennställe auf dem Wüstenkurs Bahrain noch Zeit, die neuen Autos nach der größten technischen Reform der Formel 1 zu testen. Am Donnerstag verlor Vettels neuer Teamkollege nicht viel Zeit und fuhr kurz nach Öffnung der Strecke raus. Denn auch er will nicht bei seinem Renndebüt am 16. März in Melbourne vor den heimischen australischen Fans auf der Strecke bleiben. (dpa)

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