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Niederlande: Trotz verpasstem Start: Van Gaal bleibt gelassen

Niederlande

Trotz verpasstem Start: Van Gaal bleibt gelassen

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    Bondscoach Louis van Gaal blieb nach der 2:4-Pleite gegen Belgien ruhig.
    Bondscoach Louis van Gaal blieb nach der 2:4-Pleite gegen Belgien ruhig. Foto: dpa

    Die Niederlande erlebten einen neuen Louis van Gaal. Kein Geschrei, er fuchtelte nicht wild mit den Armen. Ungewohnt gelassen und fast schon zurückhaltend gab sich der neue Bondscoach bei der bitteren 2:4 (0:1)-Niederlage in Belgien. Dabei hätte der frühere Bayern-Coach am Mittwochabend durchaus Anlass für einen seiner berüchtigten Wutausbrüche gehabt. Der Auftakt in seine Amtszeit misslang furios - und doch gaben sich die Kritiker überraschend milde.

    Note 2 für Taktik

    Der Abgang sei eine "lehrreiche Lektion" titelte die Boulevardzeitung De Telegraaf, die nicht gerade zur Fangemeinde des Trainers zählt. Selbst der gefürchtete Fußballkritiker Johan Derksen rechnete dem ehemaligen Trainer des FC Bayern München und Ajax Amsterdam die Niederlage nicht an. "Die Spieler haben zu viele persönliche Fehler gemacht", sagte Derksen im niederländischen Fernsehen. Für Taktik und Mannschaftsaufstellung gab der Chefredakteur des Fußballblattes Voetbal International van Gaal sogar die Note 2.

    Im Brüsseler König-Baudouin-Stadion ging es im Duell mit dem Nachbarn nicht nur um das Prestige. Oranje wollte nach dem punktlosen Vorrundenaus bei der EM in Polen und der Ukraine einen gelungenen Neuanfang. Nun gilt es mit Blick auf die anstehende WM-Qualifikation die nächste Schlappe zu verarbeiten. "Wir haben drei gute Tage gehabt mit guten Gesprächen", sagte Bayern-Star Arjen Robben.

    Nach einem Rückstand durch Christian Benteke (20. Minute) hatten Luciano Narsingh (54.) und Schalkes Klaas-Jan Huntelaar (55.) die Niederlande in Führung gebracht. Doch Dries Mertens (75.), Romelu Lukaku (77.) und Jan Vertonghen (80.) drehten die Partie binnen fünf Minuten erneut.

    Katastrophale erste Amtszeit

    Wie für sein Team geht es auch für den 61 Jahre alten van Gaal um Wiedergutmachung nach seiner katastrophalen ersten Amtszeit, als er die Qualifikation zur WM in Japan und Südkorea 2002 verpasste und durch Dick Advocaat ersetzt. "Den Louis van Gaal von früher gibt es nicht mehr", meint "De Volkskrant" und lobt seine Offenheit und Führungsqualitäten.

    Nach der Niederlage bewies der neue und alte Bondscoach, dass er verlieren kann: "Ich habe viel gelernt in diesem Spiel. Darauf kann ich aufbauen." Doch bald geht es um mehr als Freundschaft und Ehre. Am 7. September wartet die Türkei im ersten Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. dpa/AZ

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