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Fußball: Steuerbetrug: Im schlimmsten Fall droht Messi Gefängnis

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Steuerbetrug: Im schlimmsten Fall droht Messi Gefängnis

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    Die spanische Justiz ermittelt gegen Lionel Messi wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Der Fußballer weist die Vorwürfe zurück.
    Die spanische Justiz ermittelt gegen Lionel Messi wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Der Fußballer weist die Vorwürfe zurück. Foto: Andreu Dalmau, dpa

    Auf den größten Fußballer könnten große Probleme zukommen. Der argentinische Starkicker Messi steht unter dem Verdacht, Steuern hinterzogen zu haben. Die spanische Sonder-Staatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte wirft ihm und seinem Vater vor, rund vier Millionen Euro am Fiskus vorbei geschleust zu haben. Selbst eine Gefängnisstrafe ist nicht ausgeschlossen.

    Worum geht es? Zusammen mit seinem Vater und Manager Jorge Horacio Messi soll der Weltfußballer in Diensten des FC Barcelona bei den Steuererklärungen der Jahre 2007, 2008 und 2009 geschummelt haben. Insgesamt 4,1 Millionen sollen am Fiskus vorbei geschleust worden sein. Die Masche: Angeblich haben die Messis Werberechte in Höhe dieses Betrags nahezu steuerfrei an Scheinfirmen in den Steuerparadiesen Urugay und Belize abgetreten. Um den spanischen Behörden vorzugaukeln, dass diese Firmen tatsächlich existieren, sollen sie sogar Geschäftsverträge mit anderen Scheinfirmen abgeschlossen haben.  

    Wie hoch ist in Spanien der Steuersatz? Als Top-Verdiener mit einem geschätzten Gesamteinkommen von über 30 Millionen Euro (Gehalt und Werbeeinnahmen halten sich dabei in etwa die Waage) fällt er in Spanien unter den Spitzensteuersatz von 56 Prozent.

    Was sagt Messi zu den Vorwürfen? Der Fußballer wähnt sich unschuldig: Wir haben nie gegen die Gesetze verstoßen", ließ er auf seiner Facebook-Seite wissen. Auf ihn oder seinen Vater seien die Staatswanwälte noch nicht zugekommen. Erst aus der Presse hätten sie von den Vorwürfen erfahren. "Wir haben immer unsere steuerlichen Pflichten erfüllt und uns an die Ratschläge unserer Steuerberater gehalten." Inzwischen seien Anwälte eingeschaltet worden, um die Vorwürfe zu entkräften. 50.000 Barca-Fans feiern Neuzugang Neymar

    Welche Strafen sind möglich? In Spanien ist ab einer hinterzogenen Summe von 300 000 Euro eine Haftstrafe möglich. Der Strafrahmen bewegt sich zwischen zwei und sechs Jahren. Dazu kommt eine Nachzahlung an das Finanzamt, die bis das sechsfache der hinterzogenen Summe sein kann. In Zahlen: 6 x 4,1 = 24,6 Millionen Euro. 

    Was spricht für Messi? Die Tatsache, dass die spanische Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass Messis Vater die treibende Kraft hinter dem Steuerbetrug gewesen ist.

    Wie geht es weiter? Die Staatsanwaltschaft hat ihr Klagegesuch bei einem Gericht in Messis Wohnsitz Gavá, einer Kleinstadt in der Nähe von Barcelona. Dort muss nun ein Untersuchungsrichter darüber entscheiden, ob ein Strafverfahren gegen Vater und Sohn Messi eingeleitet wird. (ako)

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