Schalke gegen Montpellier: Der Worte sind genug gewechselt, nun müssen Taten folgen. Nach der Standpauke von Manager Horst Heldt sind die Profis des FC Schalke 04 auf dem Platz gefordert. Im Champions-League-Heimspiel gegen Montpellier HSC an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/Sky) dürfen sich die "Königsblauen" nicht noch einmal einen solchen Auftritt erlauben wie in der zweiten Spielhälfte in Düsseldorf.
Schalke gegen Montpellier: Charaktertest in königsblau
Trainer Huub Stevens fordert von seinen Spielern mehr Professionalität, Konzentration und Engagement, um gegen den französischen Meister drei wichtige Punkte einzufahren. Der extreme Leistungsabfall der Mannschaft beim bitteren 2:2 am vergangenen Freitag nach klarer 2:0-Führung war für Heldt und Stevens "unfassbar". Und so nahm sich das Duo die Profis am Morgen danach in einer 45 Minuten dauernden Aussprache zur Brust.
"Das Unentschieden tut mehr weh als eine klare Niederlage gegen die Bayern. Es haben alle versagt - bis hin zum Busfahrer", giftete Heldt, für den sich das 2:2 "wie eine 0:5-Niederlage" angefühlt hatte. Immerhin zeigen sich die Spieler einsichtig und selbstkritisch. "Jeder ist verantwortlich. Das darf uns nicht noch einmal passieren", warnt Benedikt Höwedes vor dem Match gegen Montpellier.
Schalke-Kapitän: Lehren aus dem Frustspiel ziehen
Der Kapitän fordert, die Lehren aus dem Frustspiel zu ziehen. Man habe in der ersten Hälfte gegen Düsseldorf gesehen, "zu was wir in der Lage sind". Dies müsse man "ins das nächste Spiel mitnehmen". Denn schließlich wäre nach dem 2:1 zum Auftakt bei Olympiakos Piräus ein Sieg gegen die Franzosen ein großer Schritt Richtung Achtelfinale. Auch Klaas-Jan Huntelaar gelobt Besserung. Zwar traf der Niederländer mit einem wuchtigen Schuss zum 1:0, vergab aber später auch eine von mehreren Riesenmöglichkeiten zum dritten Schalker Treffer. "Wir haben jetzt ein Heimspiel. Das wollen wir natürlich gewinnen und die sechs Punkte voll machen", beteuerte Huntelaar.
Zurzeit lässt er jedoch jene Zielstrebigkeit und Kaltschnäuzigkeit vermissen, die ihn im Vorjahr als besten Schützen der Bundesliga (29 Tore) und der Europa League (14) auszeichnete. Nach seiner Auswechslung in Düsseldorf zehn Minuten vor Schluss grummelte der "Hunter" Richtung Coach: "Wenn er meint, dass es besser ist, dann muss er es so machen." Der Gegner aus Südfrankreich gewann zwar seine Generalprobe in der Ligue 1 beim Abstiegskandidaten AS Nancy durch Tore von Spielmacher Younes Belhanda und Souleymane Camara mit 2:0.
Montpellier unter Erfolgszwang
Doch auch das Team von René Girard hat als Tabellen-13. mit zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Olympique Marseille nach sieben Spieltagen noch viel Luft nach oben. Zudem steht Montpellier nach dem 1:2 gegen Arsenal in der Gruppe B schon unter Erfolgszwang. (dpa, AZ)