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Stadionverbote: Randalierer sollen draußen bleiben

Stadionverbote

Randalierer sollen draußen bleiben

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    Das Abbrennen von Pyrotechnik wollen die Vereine in Zukunft inividuell schärfer bestrafen.
    Das Abbrennen von Pyrotechnik wollen die Vereine in Zukunft inividuell schärfer bestrafen. Foto: dpa

    Politik und Vereine haben sich im Kampf um Gewalt in Fußball-Stadien auf leicht verschärfte Sanktionen gegen Randalierer geeinigt. Ein Stehplatzverbot soll es aber nicht geben. Auf einem Sicherheitsgipfel in Berlin wurde die Höchstgrenze für Stadionverbote am Dienstag von drei auf zehn Jahre verlängert. Die Vereine der Profiligen verpflichtet sich zudem in einem Verhaltenskodex, das Abbrennen von Pyrotechnik selbst schärfer zu ahnden. Andere Maßnahmen gegen Randale wie personalisierte Tickets oder flächendeckende Videoüberwachung wurden zunächst noch nicht beschlossen. Die Gipfelteilnehmer wollen aber zur Winterpause noch einmal nachlegen und weitere Beschlüsse fassen.

    53 Profivereine nahmen an Konferenz teil

    Auf Einladung von DFB und DFL berieten sich in der Konferenz die Vertreter von 53 Proficlubs mit Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Lorenz Caffier (CDU). Union Berlin sagte als einziger Verein seine Teilnahme ab.

    Keine Toleranz für Krawallmacher

    Ligapräsident Reinhard Rauball wertete es vor allem als Erfolg, dass ein Stehplatzverbot abgewendet werden konnte. "Das ist eine gute Nachricht für Millionen friedliche Fußballfans", sagte er. "Stehplätze sind ein Markenzeichen des deutschen Profifußballs." Rauball betonte, dass der Sicherheitsgipfel nur die Auftaktveranstaltung für Reformen bei der Stadionsicherheit sein könne. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sprach von einer "geschlossenen Front gegen Gewalt" und einer "Null-Toleranz-Politik" gegenüber Krawallmachern.

    Zufrieden zeigte sich auch Innenminister Friedrich mit den Beschlüssen des Gipfels. Sie seien geeignet, Ordnung, Ruhe, Sicherheit und Fanvergnügen zu gewährleisten, sagte er. "Fankultur und Gewalt schließen sich aus. Das sehen 99,5 Prozent der Fans im Lande so." Falls alle verabredeten Maßnahmen nicht ausreichen würden, werde man sich noch einmal zusammensetzen.

    Schärfere Strafen für das Abbrennen von Pyrotechnik

    Bei den Stadionverboten wurde eine Aufweichung aus dem Jahr 2007 zurückgenommen. In "besonders extremen Ausnahmefällen" sollen Fans künftig von den Spielen ihrer Mannschaft zehn Jahre lang ausgeschlossen werden können. Das Abbrennen von Bengalos und Abschießen von Feuerwerkskörpern wollen die Vereine individuell schärfer bestrafen. Mit Beginn der Bundesliga-Saison werden sich die Kapitäne der Vereine der ersten drei Ligen zudem mit einer Erklärung an die Fans gegen Gewalt und Pyrotechnik wenden.

    Neun Millionen Euro für Fanprojekte bleiben

    Die Mittel für Fanprojekte bleiben zunächst auf dem Niveau von rund neun Millionen Euro. Der Anteil des Fußballs wird allerdings von einem Drittel auf die Hälfte steigen. Kommunen und Länder teilen sich die anderen 50 Prozent. (AZ/dpa)

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