Der französische Fußballprofi Zahir Belounis saß über Monate hinweg im Golfstaat Katar fest und durfte nicht ausreisen. Nun will Zahir Belounis den Bruder des Emirs des Golfstaates verklagen.
Fußballer Belounis: Klage wegen Betrugs und Erpressung
Belounis' Anwalt Frank Berton sagte am Dienstag in Paris, es solle in den kommenden Tagen eine Klage wegen Betrugs, Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen und Erpressung gegen Scheich Dschoaan bin Chalifa bin Hamad al-Thani eingereicht werden. Der Scheich ist Präsident des Fußballvereins Al-Jaish, bei dem Belounis seit 2010 unter Vertrag stand.
Festgehaltener Fußballer in Katar: Fall sorgte für Aufsehen
Der Fall des 33-jährigen Fußballers hatte international Aufsehen erregt. Belounis saß in dem umstrittenen Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 fest, seit er den Verein Al-Jaish auf Zahlung seines Gehalts verklagt hatte. Ein Ausreisevisum wurde ihm in der Folge verweigert. Der französisch-algerische Fußballer war 2010 zum katarischen Armeeclub Al-Jaish gewechselt und hatte den Verein als Kapitän in die erste Liga geführt. Er wurde danach aber nicht mehr gebraucht und auch nicht bezahlt, weswegen er Al-Jaish verklagte.
Belounis dürfte bis zu 150.000 Euro verloren haben
Belounis bekam schließlich die Erlaubnis zur Ausreise und flog Ende November nach Frankreich zurück. Nach eigenen Angaben bekam der Fußballer den Ausreisestempel nur, weil er einer auf den Februar 2013 vordatierten Auflösung seines eigentlich bis Juni 2015 laufenden Vertrags zustimmte. Damit dürfte er bis zu 150.000 Euro verloren haben.
Der Fall steht stellvertretend für das in Katar herrschende sogenannte Kafala-System, das Arbeitgebern eine große Macht über ausländische Arbeiter verleiht. afp/AZ