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Stimmen zum Olympia-Aus: Politiker und Sportler enttäuscht vom Voting der Bürger

Stimmen zum Olympia-Aus

Politiker und Sportler enttäuscht vom Voting der Bürger

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    Die Bürger haben entschieden: München wird sich nicht um die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben.
    Die Bürger haben entschieden: München wird sich nicht um die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Jubel bei den Olympia-Gegnern, Entsetzen bei den Befürwortern: Die Ablehnung der Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2022 hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen.

    Freude bei NOlympia

    Ludwig Hartmann, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag und Wortführer des Bündnisses  NOlympia, freute sich über das Abstimmungsergebnis: "Das Votum ist kein Zeichen gegen den Sport, aber gegen die Profitgier des IOC. Ich glaube, in ganz Deutschland sind Olympia-Bewerbungen mit dem heutigen Tag vom Tisch. Die Menschen im Ballungsraum München und die Natur in den bayerischen Alpen haben einen wichtigen Sieg errungen. Dass wir uns gegen die ganzen anderen Parteien durchgesetzt haben, freut mich natürlich."

    Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Bayern: "Ökologisches Bewusstsein und Heimatliebe der Bürger haben über Kommerz und Gigantismus gesiegt. Dies ist ein Weckruf an das Internationale Olympische Komitee und den Deutschen Olympischen Sportbund, wieder zum Ursprung der olympischen Idee zurückzukehren und sich von einseitigen Knebelverträgen zu verabschieden." Bürger wollen keine

    Enttäuschung bei Politikern und Sportlern

    Politiker und Sportler waren mehrheitlich enttäuscht von der Abstimmung. Weitere Stimmen zum Nein zur Olympia-Bewerbung lesen Sie hier:

    Maria Höfl-Riesch, Ski-Weltmeisterin: "Ich weiß nicht, woran es lag. Es ist traurig, aber wahr. Wir haben in den letzten zwei Wochen noch einmal alles mobilisiert. Wir müssen jetzt in der Niederlage Größe bewiesen. Der eine oder andere wird es später vielleicht noch bereuen."

    Sven Hannawald, früherer Skisprung-Star: "Das ist eine Klatsche, wie ich sie im Leben nie erwartet hätte, ein 0:4 Debakel. Wie will man so ein Highlight wie Olympische Spiele jetzt noch nach Deutschland bringen?"

    Pat Cortina, Eishockey-Bundestrainer: "Das ist sehr schade. Deutschland ist ein tolles Sportland."

    Michael Vesper, DOSB-Generaldirektor: "Ich bin sehr enttäuscht. Das ist sehr bitter für den deutschen Sport, dass wir nicht die Chance bekommen haben, der Welt zu zeigen, wie man heutzutage nachhaltige Olympische Winterspiele veranstalten kann. Ausschlaggebend ist für mich die zunehmende Skepsis in Deutschland gegenüber Großereignissen."

    Thomas Schmid, Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen: "Wir haben ein ganz anderes Ergebnis erwartet. Ich persönlich glaube, dass es unsere letzte Chance war, Winterspiele zu bekommen."

    Markus Rinderspacher, SPD-Fraktionschef im Bayerischen Landtag: "Ich finde es sehr bedauerlich, dass die Bürgerentscheide keine Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 gebracht haben. Wir werden dieses Ergebnis akzeptieren. Ich hätte mich auf die sportlichen Spitzenwettbewerbe in unserer Heimat gefreut, die Welt geht deswegen aber nicht unter."

    Christian Ude, Oberbürgermeister von München: "Ich bin der Ansicht, dass es nicht am Konzept gelegen hat. Es ist eher eine zunehmend kritische Einstellung von Bevölkerungsteilen gegen Sport-Großereignisse"

    Georg Grabner (CSU), Landrat im Kreis Berchtesgadener Land: "Ich bin natürlich enttäuscht. Es wäre die einmalige Chance gewesen, der Welt und dem Internationalen Olympischen Komitee zu zeigen, dass man Olympische Winterspiele auch ohne Gigantismus und Naturzerstörung durchführen kann." dpa/AZ

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