Als Biathlonstar Magdalena Neuner 2012 ihre Karriere beendete, stand ihre Nachfolgerin für viele bereits fest: Miriam Gössner. Die Zimmerkollegin und gute Freundin der "Gold-Lena" sollte in Neuners große Fußstapfen treten und zu Deutschlands Top-Biathletin aufsteigen. Eine schwere Verletzung machte diese Träume zunichte. Im Mai 2013 verunglückte Gössner mit dem Mountainbike in Norwegen. Sie flog in einer Kurve über den Lenker und landete auf dem Rücken. Als sie zunächst ihre Beine nicht mehr bewegen konnte, war der erste Gedanke: Querschnittslähmung. Die Diagnose lautete schließlich: Vier gebrochene Lendenwirbel und eine lädierte Bandscheibe. Die Ärzte sprechen von Glück, dass sie wieder laufen kann.
Miriam Gössner: Karriere nach schwerem Unfall auf Eis gelegt
Ihre sportliche Karriere, die nach ganz oben führen soll, ist damit erst einmal auf Eis gelegt. Miriam Gössner kämpft sich durch die Rehabilitation, macht eine Kur am Toten Meer in Israel. Ihr ständiger Partner: Der Schmerz. Sie quält sich, auch zurück in die Loipe. Im Dezember versucht sie sich wieder im Weltcup, für Spitzenplatzierungen reicht es jedoch nicht mehr. Im Januar sagt sie ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi ab.
Es ist nicht ihr erster herber Rückschlag. Miriam Gössner beginnt ihre Karriere als alpine Skifahrerin. Mit 14 Jahren knallt sie mit dem Kopf gegen eine Slalomstange und verliert mehrer Zähne. Die Kieferverletzung spürt sie bis heute. Aus Angst vor weiteren Unfällen wechselt sie zum Langlaufsport, kurz darauf entdeckt sie den Biathlon für sich. 2011 muss sie wegen einer Darmverschlingung notoperiert werden, ein Jahr darauf ist der entzündete Kiefer verantwortlich für ihre nächste Operation.
Trotz vieler Widrigkeiten bleibt Gössner eine Frohnatur
Trotz der Widrigkeiten gilt Gössner als Frohnatur. Sie kämpft sich immer wieder zurück, nach Neuners Karriereende will sie voll durchstarten. Die neuerliche Verletzung und die damit verbundene Olympia-Absage nagt jedoch gewaltig an der 23-Jährigen. Ärzte bescheinigen ihr noch Dauerschmerzen für die nächsten ein bis drei Jahre, mehrfach habe sie an ein Karriereende gedacht, sagt sie dem Spiegel. Ihr Nein zu Sotschi bringt die Staffelweltmeisterin von 2011 und 2012 nur unter Tränen hervor.
Miriam Gössner: Nackt im neuesten Playboy
Statt mit sportlichen Schlagzeilen macht sie nun mit ihrem nacktem Körper auf sich aufmerksam. Für die neueste Ausgabe des Playboys ließ die Freundin von Ski-Star Felix Neureuther die Hüllen fallen. "Ich wollte eine andere, eine weibliche Seite von mir zeigen, und ich denke, das ist toll gelungen", sagt Miriam Gössner im Interview mit dem Männer-Magazin. "Man kennt uns Sportlerinnen ja immer nur im Rennanzug und in Trainingsklamotten, da ist nicht viel mit Weiblichkeit."
Ihr nächstes großes (sportliches) Ziel: Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang. "Ich bin erst 23. In vier Jahren ist wieder Olympia. Da werde ich dabei sein", sagt Gössner dem Playboy. Nach Olympia wolle sie noch in diesem Winter wieder in den Weltcup einsteigen.