Der argentinische Weltklassestürmer des FC Barcelonas traf am Sonntagabend beim Ligaspiel der Katalanen bei Betis Sevilla zum 1:0 und 2:0. Messi bleiben bis zum Jahresende noch drei weitere Pflichtspiele um sein Torkonto weiter auszubauen - zwei in der Liga und das Hinspiel im Pokal-Achtelfinale gegen den Zweitligisten FC Córdoba.
Erst 24 Stunden vor der Partie hatte sich sein Einsatz in Sevilla endgültig geklärt. Am Mittwochabend war der dreimalige Weltfußballer in der Champions-League-Partie gegen Benfica Lissabon noch mit einem Bluterguss abtransportiert worden. Im Spiel selbst war von der Verletzung nichts zu sehen. Gleich beim ersten Versuch des 1,69 Meter kleinen Hochgeschwindigkeitsdribblers in der 16. Minute klappte es - keine zehn Minuten später war der Rekord endgültig sein.
Superlative für Messi
Barcas Trainer Tito Vilanova hatte seine Spieler zuvor sogar davor gewarnt, nur auf den Torrekord zu schielen. "Man muss den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen. Wenn man einen Rekord erzwingen will, wird alles noch schwieriger." Vilanovas Sorge war unbegründet.
Mit seinem Rausch-Fußball, der unwiderstehlichen Spielkunst und Abschlusseffektivität verschiebt Messi ohnehin ständig die eigenen Grenzen. Als "Picasso des Fußballs" wurde der inzwischen 25-Jährige von der Weltpresse schon gefeiert, als "Außerirdischer", "Messias" und "Gott in einem Barca-Trikot".
Der beste Fußballer aller Zeiten? Das ist Lionel Messi
Lionel Andrés Messi wurde am 25. Juni 1987 in Rosario, Argentinien geboren.
Mit fünf Jahren trat Messi dem argentinischen Verein Grandoli FC bei. Mit 13 Jahren wanderte er mit seiner Familie nach Barcelona aus, um der argentinische Wirtschaftskrise zu entgehen.
Als Kind hatte Lionel Messi eine Hormonstörung, die sein Wachstum stark beeinträchtige. Mit 13 Jahren war er kaum mehr als 1,40 Meter groß.
Der FC Barcelona war so begeistert von den Fähigkeiten des kleinen Argentiniers, dass er ihm eine Hormontherapie bezahlte und Messi in seine Jugendmannschaft aufnahm.
In seiner ersten Saison in der Jugendmannschaft des FC Barcelona erzielte Messi 35 Tore in 30 Spielen. Am 16. Oktober 2004 debütierte er in der ersten Mannschaft der Katalanen.
Seinen absoluten Durchbruch feierte Messi in der Saison 2008/2009. Er erzielte in 31 Ligaspielen 23 Treffer und führte Barcelona mit neun Toren zum Champions League Erfolg. Im Finale von Rom setzte er per Kopf gegen Manchester United selbst den Schlusspunkt.
In der Saison 2011/2012 stellte Messi mit sagenhaften 50 Saisontoren einen weiteren Rekord für die Ewigkeit auf. Mit 368 Pflichtspieltoren in der Primera Division ist er der erfolgreichste Torschütze in der Geschichte des FC Barcelona.
Bis jetzt gewann Messi acht Mal die spanische Meisterschaft und vier Mal den Champions League Titel. Er wurde 2009, 2010, 2011, 2012 und 2015 zum Weltfußballer des Jahres gewählt. Vier Mal war er Torschützenkönig der Primera Division, fünf Mal in der Championsleague.
Dabei hatte der Hochbegabte mit dem Spitznamen "La pulga" (der Floh) als Kind Wachstumsprobleme, die nur mit einer kostspieligen Hormontherapie behandelt werden konnte. Der FC Barcelona ließ sich davon nicht abschrecken, bezahlte die medizinische Unterstützung und gab Messi 2000 seinen ersten Vertrag - unterschrieben auf einer Tischserviette.
Auch Pele überholt
Seitdem hat er dreimal die Champions League geworden, fünfmal die spanische Meisterschaft, zweimal den spanischen Pokal, wurde Olympiasieger 2008 und dreimal Weltfußballer des Jahres. Anfang November hatte Messi bereits den legendären Pelé überholt, der 1958 für den FC Santos und die brasilianische Nationalelf 75 Pflichtspieltore erzielt hatte. Jetzt hat er auch den Uralt-Rekord von Müller geknackt.
Der 67 Jahre alte Müller scheint es gelassen zu nehmen. "Ich freue mich sehr für Lionel Messi. Er ist momentan der beste Spieler der Welt, und es macht einfach Spaß, ihm zuzusehen", wurde er in der Zeitung "Die Welt" (Mittwoch) bereits vor Messis Rekordstreich zitiert. "Mir persönlich bedeuten Rekorde nicht viel, aber wenn es jemand verdient hat, mich zu überholen, dann Messi."