Seit Donnerstagabend ist es fix: Christoph Daferner aus dem Pöttmeser Ortsteil Immendorf stürmt künftig für den SC Freiburg. Der 19-Jährige unterschrieb beim Bundesligisten einen Vier-Jahres-Vertrag und will dort den nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter gehen. Schweren Herzens verlässt er daher den in die Fußball-Regionalliga abgestürzten TSV 1860 München.
Herr Daferner, Sie hatten mehrere Angebote von Vereinen aus der ersten und zweiten Bundesliga. Was hat den Ausschlag für den SC Freiburg gegeben?
Christoph Daferner: Die guten Gespräche mit den Verantwortlichen und die sportliche Perspektive. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich in Freiburg zum Bundesliga-Spieler reifen und in ein bis zwei Jahren zum festen Kader des Erstligisten gehören kann. Es ist aber sicher sinnvoll, erst mal in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest zu spielen, um Spielpraxis zu sammeln. Es liegt allein an mir. Wenn ich gut bin, kann ich den Weg nach oben schaffen.
Können Sie sagen, welche anderen Vereine an Ihnen interessiert waren?
Christoph Daferner: Nein, dazu will ich nichts sagen. Aber der SC Freiburg ist auf jeden Fall ein Verein, mit dem ich mich identifizieren kann. Ich habe in der Jugend schon öfter gegen Freiburg gespielt und kenne auch einige Spieler aus der Jugendnationalmannschaft.
Daniel Bierofka, Ihr Trainer beim Regionalligateam der Münchner Löwen, hat bis zuletzt gehofft, dass Sie den Sechzgern doch noch treu bleiben. Seit Sommer 2014 waren Sie im Löwen-Kader, 2016 erhielten Sie einen Profivertrag. Warum haben Sie sich anders entschieden?
Christoph Daferner: Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen. Daniel Bierofka hat mich auf jeden Fall zu einem besseren Spieler gemacht und ich habe ihm und dem Verein viel zu verdanken. Aber ich habe eben ein Ziel vor Augen und wenn ich das erreichen will, ist es besser, die Löwen zu verlassen. Ich bleibe aber weiterhin Fan des Vereins, weil er mir taugt und ich auch viele Fans kenne.
Wie konnte es aus Ihrer Sicht zur Misere bei den Münchner Löwen kommen? Die Zweitligamannschaft ist abgestiegen, hatte nicht das nötige Geld für die 3. Liga und tritt jetzt in der Regionalliga an. Den Kern der ersten Mannschaft bildet jetzt die U21, Vizemeister in der Regionalliga mit Trainer Bierofka. Die zweite Mannschaft spielt in der Bayernliga Süd.
Christoph Daferner: Dazu will ich nichts sagen. Es ist sicherlich einiges schiefgelaufen, aber wir Fußballer haben immer versucht, uns auf das Sportliche zu konzentrieren.
Sie haben sich kurz nach Beginn der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss zugezogen und sind sechs Monate ausgefallen. Wie fit sind Sie?
Christoph Daferner: Ich hatte am Ende der Saison noch zwei Kurzeinsätze im Regionalligateam der Löwen, aber ich brauche natürlich noch Spielpraxis. Ich fühle mich allerdings körperlich fitter als vor der Verletzung. Ich habe die Zwangspause genutzt, um an meiner Ernährung zu arbeiten und kräftiger zu werden, um mich als Mittelstürmer besser durchsetzen zu können. Wenn jetzt noch die Spielpraxis dazukommt, bin ich optimistisch, dass ich noch viel erreichen kann.
Ist die Nationalmannschaft derzeit ein Thema für Sie?
Christoph Daferner: Ich muss erst mal im Verein Leistung bringen, alles andere kommt dann von selbst.
Sie ziehen nach Freiburg. Die Heimatbesuche dürften seltener werden.
Christoph Daferner: Die Autofahrt von Immendorf nach Freiburg dauert etwa dreieinhalb Stunden. Die Besuche werden bestimmt seltener, aber sicher nicht abreißen.