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TSV 1860 München: Ismaik zahlt nicht: 1860 München wird ein Amateurverein

TSV 1860 München

Ismaik zahlt nicht: 1860 München wird ein Amateurverein

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    Der TSV 1860 München wird seit Jahren vom Investor Hasan Ismaik finanziert.
    Der TSV 1860 München wird seit Jahren vom Investor Hasan Ismaik finanziert. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Der TSV 1860 München steht vor der wohl schwierigsten Phase seiner Vereinsgeschichte: Wie HAM, das Unternehmen von Investor Hasan Ismaik bekannt gab, weigerte sich der Jordanier, dem Verein die geforderte Summe von zehn Millionen Euro für die Drittliga-Lizenz zu geben. Damit droht den Löwen die Insolvenz und der Sturz in die Regional- oder Bayernliga (lesen Sie hier die Chronologie des 1860-Chaos).

    In einer vom Kicker zitierten Stellungnahme von HAM heißt es: "Das Engagement von Hasan Ismaik für den TSV 1860 war über die letzten Jahre hinweg unerschütterlich. Leider ist es Herr Ismaik derzeit jedoch nicht möglich, den erheblichen Betrag, der für die 3. Liga benötigt wird, bereitzustellen, da die e.V. sich weigert, notwendige Änderungen vorzunehmen, um die vielen Themen, mit denen der Verein konfrontiert ist, zu lösen. Diese Entscheidung berührt in keinem Fall das Engagement von Hasan

    Hasan Ismaik ließ in einer Stellungnahme verlauten: "Dass ich dazu gezwungen werde, eine solche Entscheidung zu treffen, macht mich traurig. Ich habe bis zur letzten Minute um eine Lösung gekämpft. Aber meine begründeten Forderungen, die voll im Interesse einer guten Corporate-Governance unter Berücksichtigung von Recht und Gesetz lagen, sind seit Monaten auf taube Ohren gestoßen."

    Der TSV 1860 München steht vor der Insolvenz.
    Der TSV 1860 München steht vor der Insolvenz. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Dem Verein macht er einen Vorwurf: "Die Verantwortlichen der e.V. haben es versäumt, die Probleme zu lösen. Probleme, die bekannt waren. Probleme, die ich seit langem wiederholt angesprochen habe. Probleme, die zum größten Teil in der Verantwortung der e.V. liegen. Ich denke, es ist nur fair für jemanden, der Millionen von Euro in 1860 investiert, eine Lösung für weitreichende Steuerfragen zu fordern, da diese eine reale Bedrohung für den gesamten Verein und damit für die Investition des Investors sind. Die Leute müssen aufwachen und verstehen, dass der Klub sich ändern muss, um zu überleben. Ich nehme meine Verantwortung für den Verein sehr ernst und ich hoffe, dass die Verantwortlichen in der e.V. dies auch tun."

    DFL zeigt sich befremdet über Ismaiks Verhalten

    Schon zuvor war klar gewesen, dass der Verein vor einem drastischen personellen Neuanfang stehen würde: Nach den entscheidenden Spielen gegen Regensburg war bekannt geworden, dass sich sowohl Geschäftsführer Ian Ayre als auch Präsident Peter Caselette verabschiedet hatten.

    Ob Ismaik den Verein wie bisher unterstützen würde, hatte er zuvor offen gelassen. Der Jordanier hatte offenbar noch vor dem Relegationsspiel gegen Regensburg den Verein mit teils unerfüllbaren Wünschen konfrontiert - ansonsten würde er seine Unterstützung zurückziehen. Auslöser war, dass Michael Scharold, Finanzdirektor von 1860, bei Ismaik angefragt, wann mit dem Zahlungseingang der für die Zweitliga-Lizenz benötigten 23,1 Millionen Euro auf dem Konto der 1860-Kapitalgesellschaft für die Profiabteilung (KGaA) zu rechnen sei.

    Unter anderem solle die partielle Abschaffung des Weisungsrechts des Vereins an den Geschäftsführer der KGaA übergehen. Das etwa würde aber strikt gegen geltende Regularien der Bundesliga verstoßen. In einer Stellungnahme der KGaA widersprach Ismaik dieser Darstellung: Er glaubt nicht, "dass meine Forderungen in irgendeiner Weise anrüchig sind".

    Die Deutsche Fußball Liga hatte sich befremdet über das Verhalten Ismaiks gezeigt. In einem Schreiben der DFL an 1860 heißt es, die Kurzfristigkeit der Anfrage sei "befremdlich und es stellt sich die Frage, wie dies mit (...) den Grundsätzen ordnungsgemäßer und vorausschauender Geschäftsführung in Einklang zu bringen ist". Künftig wolle die Liga nur noch mit ausreichend Vorlauf auf Anfragen reagieren, hieß es. eisl

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