Überraschung: Hamada Iraki, Mitglied des Beirats sowie des Aufsichtsrats der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA, legt seine Ämter mit sofortiger Wirkung nieder. Dies teilte der Club mit.
Aufsichtsrat Iraki zieht sich aus TSV 1860 München zurück
Anlass für die Entscheidung des Investmentbankers seien dessen neuen beruflichen Herausforderungen, die seine volle Konzentration verlangen würden: "Deshalb kann ich meine Aufgaben als Aufsichts- und Beirat nicht mehr so erfüllen, wie dies notwendig ist, und wie der Verein es von mir erwarten kann."
Hamada Iraki vermittelte Kontakt zwischen TSV 1860 München und Ismaik
Die Allianz-Arena
Im Norden von München, in der Fröttmaninger Heide, liegt die Allianz-Arena. Sie ist die Heimspielstätte des FC Bayern München und des TSV 1860 München. Der Zweitligist musste seine Anteile allerdings 2006 verkaufen und ist heute nur noch Mieter.
Die wesentlichen Entscheidungen wurden bereits 2001 im Rahmen eines Bürgerentscheids getroffen. Als der Neubau beschlossen war, folgte ein Architekturwettbewerb. Acht Modelle wurden vorgelegt.
Der Entwurf, der letztendlich umgesetzt wurde, stammte von den Architekten Herzog & de Meuron aus der Schweiz. Ihr futuristisch anmutendes Modell ist von einer transparenten Hülle aus ETFE-Folienkissen umgeben, die rot, blau oder weiß leuchten können. Die Fassadengestaltung hat dem Stadion Spitznamen wie "Schlauchboot" oder "Autoreifen" eingetragen.
Mit dem Bau wurde im Oktober 2002 begonnen. Insgesamt hat die Allianz-Arena stolze 340 Millionen Euro gekostet. Am 30. Mai 2005 wurde das Fußballstadion eröffnet. Den Auftakt gaben der TSV 1860 München und der 1. FC Nürnberg im Rahmen eines Freundschaftsspiels. Die Gastgeber haben 3:2 gewonnen.
Die Lage der Allianz-Arena ist außerordentlich günstig. Sie befindet sich unmittelbar am Autobahnkreuz München-Nord (A9/A99) und ganz in der Nähe des Autobahndreiecks Feldmoching (A99/A92). Außerdem verfügt die Anlage über eines der größten Parkhäuser in Europa und ist sehr gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Der Münchner Versicherungskonzern und Finanzdienstleister Allianz SE hat sich für drei Jahrzehnte die Namensrechte gesichert. Bei internationalen Spielen darf der Sponsor des Stadions allerdings nicht genannt werden. Die Allianz-Arena heißt dann "FIFA WM-Arena München".
Kein Großprojekt ohne Korruptionsaffäre. 2004 wurde dem damaligen Präsidenten des TSV 1860 München und seinem Sohn Untreue und Bestechlichkeit bei der Vergabe des Bauauftrags an die Alpine vorgeworfen. Letztendlich konnte man Karl-Heinz Wildmoser senior nichts nachweisen. Sein Sprössling wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurden sechs Spiele, unter anderem das Halbfinale zwischen Frankreich und Portugal, in der Allianz-Arena ausgetragen. Aufgrund des Werbeverbots musste das Allianz-Arena-Logo während des Turniers abmontiert werden. Der Eingriff verursachte Kosten in Höhe von rund 150.000 Euro.
Die Allianz-Arena ist das modernste Fußballstadien Europas. Das Stadion fasst insgesamt 69.901 Menschen. Ohne Zweifel wurde damit ein Meilenstein in der Geschichte des Stadionbaus gesetzt.
Hamada Iraki war es, der im April 2011 den Kontakt zwischen dem TSV 1860 und seinem Gesellschafter Hasan Ismaik herstellte. Er begleitete ihn als persönlichen Berater, als dieser als Investor bei den Löwen einstieg. Damit hatte er entscheidenden Anteil an der Rettung des Münchner Traditionsvereins. Gemeinsam mit Hasan Ismaik gründete er auch die H.I. Squared International GmbH als offizielle Vermarktungsgesellschaft des TSV 1860. Dort bleibt Iraki Geschäftsführer. AZ