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FC Bayern: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

FC Bayern

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

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    München Es muss einer in seiner Karriere viel erlebt haben, wenn er, wie Felix Magath, auf ein 0:3, das eher wie ein 0:6 aussah, dermaßen abgebrüht reagieren kann, wie Wolfsburgs Trainer. Tatsächlich hat der 59-Jährige ein Fußballerleben hinter sich, wie es praller kaum sein kann. Nationalspieler, Europapokalsieger, Vize-Weltmeister. Als Trainer ist er der einzige, der mit dem FC Bayern zweimal in Serie Meisterschaft und Pokal gewonnen hat. Als ihn die Münchner später trotzdem kühl abserviert haben, hat er die biederen Wolfsburger zum Titel geführt.

    Von solchen Gipfeln sind die Niedersachsen im Moment weit entfernt. Überraschend, wie offen Magath das nach der 0:3-Niederlage seiner Mannschaft in München eingeräumt hat. „Wir haben nicht das Ziel, am Ende vor den Bayern zu stehen“, reagierte er auf Fragen nach den Gründen für den bedauernswerten Zustand seiner Truppe, die mit den Treffern von Schweinsteiger (24.) und dem Ex-Wolfsburger Mandzukic (57./65.) noch gut bedient war.

    Dabei hat der Trainer-Manager seinen Kader gerade mal wieder neu zusammengewürfelt. 14 Spieler mussten im Sommer gehen, acht kamen. Der Volkswagenkonzern zahlt. Die VW-Bosse werden es nicht gerne gehört haben, wie routiniert sich Magath Dienstagnacht in die Pleite gefügt hat. „wir waren überfordert“, räumte er offen ein.

    Tatsächlich spielen die Münchner im Moment eine Klasse über dem Rest der Liga. Das dokumentiert nicht allein die Startbilanz von 15 Punkten und 17:2 Toren. Die Bayern agieren aggressiv, dynamisch, beweglich und verbissen, weshalb Heynckes in der Analyse gerne die „Arbeit“ hervorhebt, die hinter jedem Triumph steckt. Der 63-Jährige misstraut leicht herausgespielten Erfolgen. Lieber sagt er, dass es auch gegen Wolfsburg nicht einfach gewesen sei zu gewinnen. Heynckes & Co. unternehmen alles, die Euphorie zu bremsen. Das funktioniert am besten mit dem Hinweis auf die vergangene Saison. Auch 2011 waren die Münchner furios gestartet (15 Punkte, 18:1 Tore nach sechs Spieltagen). Am Ende war Dortmund Meister.

    „Wichtig ist, dass wir uns nicht einlullen lassen“, warnte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge. Eine Aufgabe, der sich Matthias Sammer verschrieben hat. „Was wir jetzt geschafft haben, wird nicht reichen, wenn nichts dazu“, prophezeit der neue Sportdirektor. Solange das rote Ensemble allerdings spielt, wie zuletzt, werden es Bedenkenträger schwer haben. Also schwärmt Mario Mandzukic von seiner neuen Truppe: „Ich genieße jeden Tag in dieser Mannschaft.“ Vor dem Genuss aber, darauf legt Heynckes wert, muss auch beim Kroaten die Arbeit kommen.

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