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FC Augsburg: Dominik Kohr: So waren die Tage bei der Nationalmannschaft

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Dominik Kohr: So waren die Tage bei der Nationalmannschaft

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    Dominik Kohr will nicht nur Sparring-Spieler sein.
    Dominik Kohr will nicht nur Sparring-Spieler sein. Foto: Marius Becker (dpa)

    Es gibt sicher schönere Orte, um mit einem Berufskollegen ins Gespräch zu kommen. Schöner auf jeden Fall als der Dopingkontrollbereich im Dortmunder Signal-Iduna-Park. Dort warteten Anfang Dezember Dominik Kohr (Bayer Leverkusen), 20, und Erik Durm (Borussia Dortmund), 22, nach dem Spiel (1:0 für Bayer), um ihre Urinprobe abgeben zu können. „Wir haben miteinander geredet und festgestellt, dass wir einen gemeinsamen Freund haben“, erinnert sich Kohr. Kohr stammt aus Trier, Durm aus Pirmasens.

    Kohr diente nur als Sparringpartner für Jogis Spieler

    Ende Mai trafen sich die beiden jungen Fußballprofis nun wieder – in einer ungleich reizvolleren Landschaft im schönen Passeiertal in Südtirol. Kohr diente dort mit der U-20-Nationalmannschaft als Sparringspartner für die Spieler von Bundestrainer Joachim Löw. Durm stand auf der anderen Seite.

    Die U 20 hatte bis auf die beiden Testspiele keinen großen Kontakt mit der Nationalmannschaft. Die Mannschaft von Trainer Frank Wormuth war eine Woche im Quellenhof, einige Kilometer vom DFB-Hotel Andreus entfernt, untergebracht. Und trainiert wurde auf einem eigenen Trainingsplatz.

    Kohr gibt sich ehrgeizig

    Erst nach den Sparringsrunden gab es quasi als Belohnung einen gemeinsamen Grillabend. Kohr hat lange mit Durm geredet. Es gab auch genügend Gesprächsstoff. Dass Kohr zum Beispiel in der Winterpause von Leverkusen zum FC Augsburg (bis 2015) ausgeliehen wurde. Kohr wird auch brennend interessiert haben, wie Durm in Rekordtempo der Sprung in die Nationalmannschaft gelang.

    Denn das ist auch das Ziel des defensiven Mittelfeldspielers. Mittelfristig auf jeden Fall. „Ich denke, wenn man sein Ziel vor Augen hat und wenn man hart trainiert, kann man es schaffen. Es wäre nicht schlecht, irgendwann in den nächsten Jahren auf der anderen Seite zu stehen“, will Kohr auch noch die höchste Stufe erklimmen.

    Kohr merkte Qualitätsunterschiede im Training mit Nationalmannschaft

    Bei den beiden Trainingspartien spürte er allerdings noch die Unterschiede. Hautnah. „Man merkt schon die Qualität der A-Nationalmannschaft mit der internationalen Erfahrung.“ Die Ergebnisse 1:7 und 0:8 seien aber kein Maßstab gewesen. Beim Zweikampf war angesichts der Verletzungsmisere Zurückhaltung angesagt. „Wir sollten schon mit Ehrgeiz reingehen, aber wenn der Gegner vorbei war, sollten wir beim Nachstechen ihn lieber durchlassen. Nur wenn einer frontal auf einem zugekommen ist, sollten wir ihn schon stoppen“, sagt Kohr.

    Auch auf schnelles Konterspiel musste die U 20 verzichten. Kohr und seine Teamkollegen hatten andere Vorgaben. Die orientierten sich nicht nur an den Vorrundengegnern Ghana, Portugal und USA, sondern an grundlegenden Spielsituationen. „Wir sollten Angriffspressing spielen oder uns hinten reinfallen lassen, damit die Nationalmannschaft uns ausspielen muss.“

    Gerade das schnelle Rückerobern des Balles ist Kohr nicht schwergefallen. Da ist er gut geschult. „Das Angriffspressing spielen wir mit Augsburg ja auch am Anfang des Spiels, wenn wir zu Hause sofort Druck auf den Gegner ausüben. Darum ist dies auch nichts Neues.“

    Seit Januar trägt Kohr das FCA-Trikot. In der kommenden Saison will der Leihspieler weiter im defensiven Mittelfeld auf sich aufmerksam machen. Die Chancen sind nach dem Wechsel von Kevin Vogt wohl gestiegen. Kohr sieht das ein wenig anders: „Man muss sich immer durchsetzen und kann nie sagen, dass die Situation leichter ist.“

    Derzeit tankt er Kraft für die neue Saison. In den USA. In Denver besucht er mit seiner Freundin Melissas Bekannte. Melissa arbeitete dort vor kurzem noch als Au-pair. Heute fliegt das Paar nach Miami zum Strandurlaub. Erik Durm steigt heute auch in den Flieger. Für ihn geht es nach Brasilien zur WM. Es gibt genügend Gesprächsstoff – für die nächste Dopingkontrolle.

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