Heute jährt sich zum 40. Mal das Massaker von München. Palästinensische Terroristen der Organisation „Schwarzer September“ drangen ins olympische Dorf ein und nahmen elf israelische Sportler als Geiseln. Sie wollten damit 232 gefangene Palästinenser sowie die deutschen Terroristen Ulrike Meinhof und Andreas Baader freipressen. Nach gescheiterten Verhandlungen und einer dilettantischen Befreiungsaktion starben sämtliche israelische Geiseln, fünf Terroristen und ein deutscher Polizist. Die fröhlichen Spiele von München waren vorbei. Das IOC entschied sich zwar dafür, die Olympischen Spiele nach dem Anschlag fortzuführen, der elfte Tag von München ist aber eine Zäsur. Zum ersten Mal nutzten Terroristen die ganz große Bühne der Weltöffentlichkeit.
Die Geschichte des Attentats auf Sportler, Staat und Spiele wurde oft nacherzählt, rekonstruiert und interpretiert. Immer im würdigen Gedenken an die toten Sportler.
Verdrängt wurde, dass auch israelische Sportler dem Grauen in der Connollystraße 31 entkamen. Sportler, die sich in der Heimat für ihr Überleben rechtfertigen mussten. Die teilweise immer noch Probleme haben, einen unbefangenen Zugang zum Leben zu bekommen. Ihre Geschichte wird in der außergewöhnlichen Dokumentation, „Der elfte Tag – Die Überlebenden von München 1972“, erzählt. Sie konnten gerade noch vor den Terroristen flüchten – gerieten dann aber in Vergessenheit. Einige von ihnen kamen für die Filmaufnahmen zum ersten Mal seit 40 Jahren wieder nach München. Am Montag sahen sie erstmals den fertigen Film. „Mir schnürt es die Kehle zu“, beschrieb Zelig Shtorch seine Gefühlslage. Damit war er nicht allein.
Die Dokumentation von Produzent Emanuel Rotstein läuft heute im Biography Channel, der unter anderem über Sky zu empfangen ist um 20 Uhr.