Natürlich sind die Zeiten eines Walter Eschweiler oder Wolf-Dieter Ahlenfelder längst vorbei. Beide gehörten in den 1970er Jahren zu den herausragenden deutschen Fußball-Schiedsrichtern. Beiden wurde ein kumpelhafter Umgang mit den Spielern nachgesagt, Fingerspitzengefühl gehörte zu ihrer Regelauslegung.
Damals, als maximal zwei Kameras in den Stadien standen, waren die Referees noch die uneingeschränkten Chefs auf dem Rasen.
Heute haben es die Unparteiischen weitaus schwerer. Unzählige Fernsehkameras sezieren das Spiel, es gibt fast keinen Fehler, der den Spielleitern nicht nachgewiesen werden kann. Schiedsrichter haben es schwer.
Auch wir brechen immer wieder eine Lanze für die Regelhüter. Doch damit tun wir uns in diesem Falle sehr schwer. Denn beim Spiel des FC Augsburg gegen Hannover 96 erwischte Spielleiter Felix Zwayer mit seinen Assistenten Florian Steuer und Marcel Pelgrim einen rabenschwarzen Tag. Die Augsburger fühlten sich (zu Recht) benachteiligt, kritisierten gleich mehrere, gravierende Fehlentscheidungen. Dass sich die Vereinsoberen darüber mächtig aufregen, ist in diesem Fall durchaus verständlich.
Felix Zwayer: DFB-Schiedsrichter war in Hoyzer-Skandal verwickelt
Der 33-jährige Berliner ist seit 2004 als DFB-Schiedsrichter unterwegs und leitet seit 2012 auch internationale Spiele. Es gibt allerdings auch einen dunklen Fleck in seiner Karriere. Er war in den sogenannten „Hoyzer-Skandal“ verwickelt und wurde vom DFB bestraft.
Natürlich kann und darf Zwayer keine Absicht unterstellt werden, es waren wohl nur unglückliche Umstände, die zu einer Verkettung von falschen Entscheidungen geführt haben.
FCA-Stürmer Raúl Bobadilla, dem Zwayer wegen eines harmlosen Schubsers die Rote Karte zeigt, wird wohl mindestens ein Spiel gesperrt werden.
Wenn der Deutsche Fußballbund (DFB) seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren will, dann soll er auch Herrn Zwayer zumindest am kommenden Wochenende keine Spielleitung übertragen.