Dem Jubel über die errungene bayerische Amateurmeisterschaft, der damit verbundenen Teilnahme am DFB-Pokal und dem zugelosten Gegner Eintracht Frankfurt folgte bei Fußball-Regionalligist FV Illertissen bald eine gewisse Ernüchterung. Denn die Partie kann am Sonntag (18.30 Uhr) nicht im heimischen Vöhlinstadion ausgetragen werden.
Weil es sich bei der Partie wegen der rabiaten Eintracht-Fans um ein Hochsicherheitsspiel handelt, hätte der Regionalligist derart hohe Auflagen – vor allem in puncto Sicherheit – erfüllen müssen, dass die Verantwortlichen um Vereinschef Toni Endler schnell nach einer Alternativlösung suchen mussten. Die nahe gelegene Stadt Ulm hat ein bundesligataugliches Stadion, erteilte aber den Illertissern laut Endler eine Absage unter anderem mit dem Hinweis, dass sich der Verein, nachdem er ja nun in Bayern spiele, auch dort ein geeignetes Stadion suchen solle. So wandten sich die Verantwortlichen des FVI an den FC Augsburg und der stimmte der Austragung des DFB-Pokalspiels in der heimischen SGL-Arena auf Anhieb zu.
So hat der FV Illertissen in der ersten DFB-Pokalrunde ein wunderschönes Heimspiel gegen den hohen Favoriten aus der Bundesliga, Eintracht Frankfurt, und muss es in der Fremde austragen. Im Vöhlinstadion hätte der FVI um die 9000 Zuschauer erwartet, die auch auf Zusatztribünen Platz gefunden hätten. „Jetzt rechnen wir mit 6000 bis 8000 Besuchern“, sagt Toni Endler. Eintracht Frankfurt ist im Vorverkauf an seine Fans 2400 Eintrittskarten losgeworden, der FV Illertissen hat 1600 Tickets an den Mann gebracht. Die Kosten, die der FCA veranschlagt, belaufen sich auf rund 70000 Euro.
Ein wenig Skepsis vor dem Saisonhöhepunkt
Ein Geschäft werden die Illertaler kaum machen, auch wenn sie für ihren Auftritt am Sonntag 125000 Euro brutto erhalten. „Wir werden froh sein, wenn wir am Ende mit einer schwarzen Null rausgehen“, sieht Endler dem Saisonhöhepunkt etwas skeptisch entgegen.
Skepsis bezüglich des Spielausgangs gibt es beim FVI nicht. „Man darf ja träumen, aber wir bleiben Realisten und wollen uns einfach gut verkaufen“, bleibt Endler auf dem Teppich. Da steht er auf einer Höhe mit Trainer Holger Bachthaler, der ganz nüchtern sagt: „In so einem Spiel gibt es viele Faktoren, aber keiner spricht für uns.“ Er und seine Mannschaft sind stolz, in diesem Wettbewerb dabei sein zu dürfen, wollen „das Highlight genießen“ und sich gut präsentieren. Richtig enttäuscht werden am Ende nur die sein, die nicht zum Einsatz kamen. Alle 22 Spieler sind topfit.