In Brasilien lädt die Formel 1 zu ihrem vorletzten Akt in dieser Saison. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat Lewis Hamilton im Mercedes erneut nicht am Gewinn der Fahrer-WM hindern können. Auf dem Traditionskurs in Interlagos südwestlich von São Paulo könnte am Sonntag (18.10 Uhr MEZ) auch die Entscheidung um die Konstrukteurs-WM fallen.
Ist die Spannung aus der Formel 1 schon raus?
Lewis Hamilton hat sich vor zwei Wochen in Mexiko zum fünften Mal zum Formel-1-Weltmeister gekrönt und Sebastian Vettel erneut hinter sich gelassen. Der Fahrertitel ist also vergeben, doch Mercedes will sich nun auch zum fünften Mal am Stück die Konstrukteurs-WM sichern. Die Aussichten für die Silberpfeile sind zwei Grand Prix vor dem Ende der Saison blendend. Ferrari muss in Brasilien schon mindestens 13 Punkte auf Mercedes gutmachen, sonst wird es für die Italiener wieder nichts mit dem ersten Teamtitel seit 2008. "Er würde mir die Welt bedeuten", versicherte Hamilton, der die Mannschaftsauszeichnung unter allen Umständen einfahren will.
Wie ist die Stimmung bei Ferrari?
Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene musste erst wieder Gerüchte zurückweisen, wonach sein Verhältnis zu Technikdirektor Mattia Binotto angespannt sei. Sogar über einen vorzeitigen Abschied von Binotto wurde spekuliert. Vettel hat nun auch wieder auf dem Asphalt die Chance, seinen Frust nach dem erneut verlorenen Titelrennen zu dämpfen. Sein Ferrari hat zuletzt wieder einen Leistungsanstieg verzeichnen können, während Mercedes in den vergangenen beiden Rennen mit dem Reifenverschleiß zu kämpfen hatte. "Wir werden bis zum Schluss kämpfen", beteuerte Arrivabene.
Wie steht es um die Sicherheit?
São Paulo ist ein heißes Pflaster. Allein im vergangenen Jahr gab es rund um den Kurs in Interlagos einen bewaffneten Raubüberfall auf einen Mercedes-Teambus, ein Sauber-Tross wurde gerammt und nach einem versuchten Raubüberfall auf einen Wagen von Pirelli sagte der Gummihersteller einen geplanten Reifentest ab. Die Sicherheitsbehörden in São Paulo haben keine gesonderten Maßnahmen ergriffen, da sich die Vorfälle 2017 nicht in unmittelbarer Nähe der Strecke ereignet hätten. Nach Aussage von Force-India-Teamchef Otmar Szafnauer wird es beim Grand Prix aber eine stärkere Polizeipräsenz geben, wie ihn brasilianische Medien zitierten. Der Rennstall selbst erwägt, zusätzlich eigene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. (dpa)