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Fußball: Confed Cup 2013: Brasilien schlägt Spanien im Finale

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Confed Cup 2013: Brasilien schlägt Spanien im Finale

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    Die Brasilianer bejubeln ein Tor von Fred gegen Spanien. Der Weltmeister hatte im Finale des Confed Cups keine Chance gegen die Südamerikaner.
    Die Brasilianer bejubeln ein Tor von Fred gegen Spanien. Der Weltmeister hatte im Finale des Confed Cups keine Chance gegen die Südamerikaner. Foto: Srdjan Suki dpa

    Angeführt von Jungstar Neymar und Doppeltorschütze Fred hat Brasilien zum dritten mal in Folge den Confed Cup gewonnen. Im Maracanã haben Brasiliens neue Helden Weltmeister Spanien entzaubert und sich mit Traumfußball zum großen Favoriten für die Heim-WM aufgeschwungen.

    Die Seleção krönte ihren Triumphzug beim Testlauf für die Weltmeisterschaft 2014 am Zuckerhut. Fred (2./47. Minute) mit einem Doppelpack und der umjubelte Jungstar Neymar (44.) machten den Sieg vor 73 581 begeisterten Zuschauern perfekt und sorgten für die erste spanische Niederlage nach 29 Pflichtspielen.

    Confed Cup-Finale: Brasilien gewinnt gegen Spanien

    Für die nach der Halbfinalstrapaze gegen Italien müden Spanier verschoss Sergio Ramos in der 54. Minute einen Foulelfmeter. Gerard Pique (68.) sah nach einem Foul an Neymar die Rote Karte. Die Niederlage war da schon besiegelt und Brasiliens heiliger Fußball-Ort die größte gelbe Party-Location der Welt - und das auf den Tag genau elf Jahre nach dem letzten WM-Triumph im Finale von Yokohama gegen Deutschland. Die schwarze Serie von europäischen Mannschaften setzte sich fort: Noch nie konnten sie ein großes Turnier in Südamerika gewinnen.

    Doppeltorschütze Fred zog mit seinem fünften Treffer mit dem Spanier Fernando Torres an der Spitze der Torjägerliste des Confed Cups gleich. Den Goldenen Schuh bekam aber Torres, der weniger Spielminuten als Brasiliens Toptorschütze hatte.

    Neymar wurde derweil zum besten Spieler des Confederations Cup gekürt. Hinter Neymar kamen der Spanier Andres Iniesta und Brasiliens Paulinho auf die Plätze zwei und drei. Als bester Torhüter wurde Brasiliens Julio Cesar ausgezeichnet. Die Trophäe für das fairste Team des Turniers ging an Spanien.

    Stimmen zum Finale des Confederation Cup

    "Brasilien hat der Welt gezeigt, dass man es respektieren muss. Das war ein großartiger Sieg gegen die beste Mannschaft der Welt, der zeigt, was für ein tolles Team wir sind", sagte Neymar. Sein Trainer Luiz Felipe Scolari blickte schon ein Jahr voraus. "Brasilien hat gezeigt, dass es möglich ist. Wir können die WM gewinnen. Heute wurde ein Weg eingeschlagen."

    "Uns ist nichts gelungen. Alles ist nach hinten losgegangen. Mehr Intensität, mehr Rhythmus, mehr Druck, sie waren einfach besser", sagte Xavi. Trainer Vicente del Bosque beschrieb die Lage ruhig und souverän, doch als er auf den vermeintlich überholten Stil der nach 29 Pflichtspielen erstmals wieder bezwungenen Spanier angesprochen wurde, reagierte der 62-Jährige für seine Verhältnisse fast schon ungehalten. "Wir haben eine klar definierte Spielweise. Es gibt keinen Grund, diese zu ändern, auch nicht nach einer verdienten Niederlage."

    "Wir akzeptieren diese verdiente Niederlage. Wir werden sie genau analysieren müssen", sagte del Bosque. Die kurze Pause nach dem Halbfinale sei kein Grund gewesen.

    Als einziger der drei Münchner Bundesligaspieler kam Luiz Gustavo zum Einsatz. Sein Bayern- und Brasilien-Kollege Dante saß wie Spaniens Javiér Martinez auf der Bank. Weltmeister-Coach del Bosque hatte trotz der Anstrengungen beim Halbfinalsieg im Elfmeterschießen gegen Italien drei Tage zuvor nur einen Wechsel in der Startelf vorgenommen. Für David Silva spielte Juan Mata.

    Confed Cup-Finale 2013: Spielbericht, Tore, Highlights

    Scolari vertraute seiner Stammformation - und die erwischte einen Traumstart. Nach 95 Sekunden bugsierte Fred den Ball im Liegen nach Vorarbeit von Neymar zum zweitschnellsten Treffer der Confed-Cup-Geschichte ins Tor. Das Maracanã bebte. Die überrumpelten Spanier mussten sich neu sortieren. Erstmals seit zehn Turnierspielen war "La Roja" überhaupt wieder in Rückstand geraten.

    Brasilien erkannte die Verwirrung und hätte durch Oscar (8.) fast schon erhöht. Paulinho (13.) wollte Iker Casillas mit einem Lupfer überlisten. Alvaro Arbeloa (15.) hatte Glück, dass ihm Schiedsrichter Björn Kuipers aus den Niederlanden für eine Notbremse an Neymar nicht Rot zeigte.

    Brasilien: Samba, Fußball und Fortschritt

    Brasilien wird auf portugiesisch Brasil geschrieben.

    Damit ist auch klar, dass in Brasilien Protugiesisch und nicht Spanisch gesprochen wird.

    Auf 8.514.215 Quadartkilometern leben 192 Millionen Menschen.

    Der Wahlspruch des südamerikanischen Landes lautet "Odem e Progresso". Auf Deutsch: Ordnung und Fortschritt.

    Hauptstadt ist die von Oscar Niemeyer entworfene Plan-Stadt Brasilia.

    Die Währung des Landes ist der Real.

    Die größten Städte sind Sao Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Porto Alegre und Recife.

    Das Kfz-Kennzeichen lautet BR, die Internet-TLD ist .br und die Telefonvorwahl die +55.

    Volkssport des Landes ist Fußball. Die brasilianische Mannschaft wurde bisher fünfmal Weltmeister. Die Nationalhymne heißt Hino Nacional Brasileiro.

    Ein Schuss von Iniesta (20.) war ein kleines Zeichen spanischen Widerstands. Die beste Chance vergab Pedro (41.). David Luiz klärte mit einer spektakulären Grätsche kurz vor der Torlinie. Dann kam der Moment von Neymar: Intelligent ließ er sich auf links anspielen. Mit Vehemenz drosch er den Ball ins Netz.

    Für Spanien geriet die zweite Halbzeit zu einem Fußball-Alptraum. Freds zweites Tor gleich nach dem Seitenwechsel sorgte schon für die Entscheidung. Ramos setzte den Strafstoß nach Foul von Marcelo an Jesus Navas neben das Tor. Als Pique Neymar umsenste, zeigte Kuipers dann doch glatt Rot. Im Maracanã wurde längst gefeiert. Der Schlusspfiff ging im ohrenbetäubenden Jubel der Seleção-Fans unter.

    Proteste und Randale in Brasilien beim Confed Cup

    Derweil kam es vor dem Confed-Cup-Finale  in Rio de Janeiro doch noch zu den  befürchteten Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Angaben eines AFP-Korrespondenten versuchte eine  Gruppe maskierter Demonstranten, die letzte Polizeisperre rund 500  Meter vor dem Fußballstadion Maracaná zu durchbrechen. Sie warfen Steine auf die Polizisten, diese erwiderten mit Tränengas. Kurz  nach dem Zwischenfall begann das Endspiel zwischen Brasilien und  Spanien.

    Ein Großaufgebot von mehr als 11.000 Polizisten   sicherten die Sperrzone rund um das Stadion. Den gesamten Tag über hatten rund 5000 Menschen in Rio friedlich  gegen die Privatisierung des Stadions und soziale Missstände demonstriert.  Gegen 19.00 Uhr setzte sich ein zweiter Protestzug in Marsch. Unter den  rund 3000 Teilnehmern waren auch mehrere Maskierte. Diese lieferten sich später dann die Scharmützel mit der Polizei.

    Confed Cup 2013 wird von Demonstrationen begleitet

    Die brasilianische Regierung steht angesichts der seit Wochen  andauernden Demonstrationen unter erheblichem Druck. Die Proteste  richten sich gegen die Verschwendung von Steuermitteln für  prestigeträchtige Sportveranstaltungen, gegen soziale Missstände  und gegen Korruption in der Politik. Präsidentin Dilma Rousseff,  deren Umfragewerte seit Beginn der Proteste in den Keller rutschen,  kam nicht zu dem Endspiel.

    Dilma Rousseff hat der Nationalmannschaft und dem Trainerstab aber schriftlich gratuliert. Sie sprach nach dem Titelgewinn Brasiliens beim Confed Cup von einem "historischen Tag für den brasilianischen Fußball". Die Spieler hätten "Freude, Kreativität, Teamgeist und Einigkeit" gezeigt, alle Brasilianer erobert und der Welt ein großes Spektakel geboten. (dpa/afp/AZ)

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