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FC Augsburg: Cichon gesteht: Beim Spiel gegen den FCA von der Wettmafia geschmiert

FC Augsburg

Cichon gesteht: Beim Spiel gegen den FCA von der Wettmafia geschmiert

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    Thomas Cichon (Mitte) hat Spielmanipulation zugegeben.
    Thomas Cichon (Mitte) hat Spielmanipulation zugegeben. Foto: Matthias Balk (dpa)

    Der 17. April im Jahr 2009 war ein schöner Tag für den damaligen Fußball-Zweitligisten FC Augsburg. Nach der Entlassung von Trainer Holger Fach stand in der Partie gegen den VfL Osnabrück erstmals der neue Coach Jos Luhukay an der Seitenlinie. Und der feierte einen sensationellen Einstand. Vor über 12.000 Zuschauern siegte der FCA an jenem Freitagabend durch drei Treffer von Michael Thurk mit 3:0.

    Thomas Cichon wurde geschmiert

    Wenig später geriet der damalige Osnabrücker Abwehrspieler Thomas Cichon ins Visier der Ermittler. Der Verdacht, dass Cichon damals von der Wettmafia geschmiert wurde, hat sich nun bestätigt. Cichon hat vor dem Bochumer Landgericht ein Geständnis abgelegt.

    Die ihm versprochenen 20.000 Euro aus der Spielmanipulation habe er jedoch nie erhalten, sie seien ihm aber von seinen noch höheren Wettschulden abgezogen worden. „Ich konnte und wollte dort angesichts der Umstände nicht meine volle Leistung bringen“, sagte Cichon. Der Prozess geht jetzt erst am 11. Juni in die nächste Runde.

    Für den FCA ist es natürlich ärgerlich, in diesem Zusammenhang überhaupt erwähnt zu werden. Ex-FCA-Stürmer Michael Thurk kann sich noch an die Partie erinnern: „Unsere drei Tore waren alle schön herausgespielt. Deshalb ist mir auch nichts aufgefallen. Auf Cichon bin ich während des Spiels sicherlich auch mal getroffen, aber ob der schlecht gespielt hat oder nicht, kann ich heute nicht mehr sagen.“

     Die Benotung von 4,5 im Fachmagazin Kicker, lässt auch nicht unbedingt auf eine „sauschlechte“ Leistung für den Osnabrücker Defensivspieler schließen.

    Michael Thurk ohne Verständnis

    Thomas Cichon musste sich vor dem Landgericht in Bochum verantworten.
    Thomas Cichon musste sich vor dem Landgericht in Bochum verantworten. Foto: Matthias Balk (dpa)

    Verständnis kann Thurk für Cichon nicht aufbringen: „In der zweiten Liga verdient man ja auch ein ordentliches Geld. Wenn ich da dann Mitspieler und Fans hintergehe, ist das für mich das Allerletzte.“ Seine drei Tore und den 3:0-Sieg lässt er sich aber im Nachhinein von Cichons Aussage nicht schmälern: „Wir hätten an diesem Tag auch gewonnen, wenn der ein bisschen besser gespielt hätte.“

    Peter Bircks, der kaufmännische Geschäftsführer des FCA, hat das Spiel von 2009 nicht mehr vor seinen Augen, ärgert sich aber über Cichon: „Es ist bedauerlich, dass so etwas überhaupt passiert“, aber leider ist Betrug auch kein Problem, dass nur den Fußball speziell betrifft.“ Für „käufliche Spieler“ hat Bircks nichts übrig: „Das sind schon üble Machenschaften und ich bin da zu sehr Fußballer, um so etwas in irgendeiner Weise zu tolerieren.“

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