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Stefan Effenberg: Cheffe Effe: Ein Tiger geht auf Ochsentour

Stefan Effenberg

Cheffe Effe: Ein Tiger geht auf Ochsentour

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    Stefan Effenberg übernimmt den SC Paderborn als Trainer. Es ist seine erste Anstellung als Coach.
    Stefan Effenberg übernimmt den SC Paderborn als Trainer. Es ist seine erste Anstellung als Coach. Foto: Tim Groothuis (Witters)

    Es gibt Dinge auf dieser Welt, die passen nicht zusammen. Wie Kaviar und Kartoffelsalat, Jacqueline und Hinterhuber oder Effenberg und Paderborn. Auf den ersten Blick prallen Welten aufeinander. Hier der größte Egozentriker des deutschen Fußballs, der verärgerten Fans den Stinkefinger zeigt, der seine Ehe mit Claudia Effenberg in der Öffentlichkeit lebt und sich in der Doku-Soap "Effenbergs Heimspiel" bei RTL inszeniert.

    Auf der anderen Seite der Sport- Club Paderborn: ein Zweitliga-Klub aus der 150 000 Einwohner zählenden Stadt in Ostwestfalen-Lippe, ein ins Mittelmaß abgerutschter Ex-Bundesligist.

    Doch manchmal treibt die Not zwei ungleiche Partner in die Ehe. Das ist im Leben so, das ist im Fußball nicht anders. Offensichtlich ist es Stefan Effenberg leid, nur als Co-Kommentator im Fernsehen zu theoretisieren. Wozu hat der Ex-Nationalspieler 2012 in Hennef seinen Abschluss als staatlich anerkannter Fußball-Lehrer gemacht?

    Paderborn als Sprungbrett für Effenberg?

    Das einstige Alpha-Tier auf dem Fußballplatz drängt zurück auf die große Bühne. Doch ein Spitzenklub wird einem Trainer-Novizen kaum die Verantwortung für seine Ansammlung von Millionären übertragen. Deshalb muss auch ein Tiger die Ochsentour über die Fußball-Dörfer nehmen. Der SCP kann ein Sprungbrett sein. Das haben Vorgänger wie Roger Schmidt (jetzt Leverkusen) bewiesen.

    Andererseits sucht die graue Zweitliga-Maus eine Lichtgestalt. Der SC Paderborn will eine klarere Ansprache und mehr Härte. Dafür steht „Cheffe Effe“. Aber nicht nur für das. Mit dem gebürtigen Hamburger holen sich die Ostwestfalen den Boulevard in die Benteler-Arena. Stunden vor der offiziellen Einigung wurde im weltweiten Netz spekuliert, ob Claudia den Umzug in die 550 Kilometer entfernte Metropolregion Gütersloh-Detmold-Paderborn mitmachen will, oder ob die Dirndl-Designerin nicht doch in München bleibt. Wer den Trainer Effenberg anstellt, bekommt als Dreingabe die Effenbergs, die Geissens der Bundesliga.

    Und doch ist die seltsame Liaison zwischen dem Weltstar und dem Dorfklub eine Win-win-Situation. Fans und Medien blicken gebannt nach Paderborn. Das Risiko für den Trainer-Neuling ist kalkulierbar. Der Absteiger kann mehr als sieben Punkte aus zehn Partien holen. Dann wird Effenberg schnell zur Kultfigur. Wenn nicht, droht die Neuauflage des Stinkefingers.

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