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1860 München: Bierofka rettet die Löwen vor Abstieg: 1860 München feiert Trainer

1860 München

Bierofka rettet die Löwen vor Abstieg: 1860 München feiert Trainer

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    Trainer Daniel Bierofka (links) hat 1860 München vor dem Abstieg gerettet.
    Trainer Daniel Bierofka (links) hat 1860 München vor dem Abstieg gerettet. Foto: Andreas Gebert

    Daniel Bierofka ziert sich. Er windet sich, versucht dem Griff von Sascha Mölders zu entkommen. Aber wenn Mölders hinlangt, entkommt niemand. Es folgt der Rest der Löwen-Mannschaft. Bierofka weiß, was kommt. Seine Spieler heben den Trainer in die Luft, werfen ihn hoch, fangen ihn und werfen ihn wieder hoch.

    Daniel Bierofka ist der Retter des TSV 1860 München. Unter ihm haben die Münchner in drei Spielen drei Mal gewonnen. Der letzte Erfolg war gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt in der zweiten Liga. Die Fans wissen ebenfalls, wem sie zu danken haben. Sie skandieren nach dem 1:0-Erfolg gegen Paderborn lange seinen Namen.

    Der Sieg war keinesfalls das beste Spiel der Münchner in dieser Saison. Sie hatten schon besser gespielt und verloren. Bierofka aber brachte den Münchnern mehr als Spielkultur und taktische Raffinesse. „Er hat uns Selbstbewusstsein gegeben, Mut und Aggressivität“, beschreibt Jan Mauersberger die Fähigkeiten des Coaches.

    Der Innenverteidiger war es auch, der dafür sorgte, dass jener Mut mit dem Klassenerhalt belohnt wurde. Er drückte in der 73. Minute den Ball nach einer feinen Einzelleistung von Daylon Claasen über die Linie. Die Allianz-Arena verwandelte sich erstmals an diesem Sonntag in ein Tollhaus. Ein Jubelorkan der 54100 Fans – so sie es denn mit den Löwen halten – toste durch das Stadion.

    Daniel Bierofka gibt den Löwen am Montag frei

    Bis zum Treffer von Mauersberger gingen die Blicke der Zuschauer während des Spiels immer wieder in Richtung ihrer Smartphones. Da auf den Anzeigetafeln die Ergebnisse der anderen Partien nicht eingeblendet wurden, mussten sich die Zuschauer selbst einen Überblick verschaffen. Schließlich wären bei einem Remis auch die Resultate aus Düsseldorf (1:0 gegen Frankfurt) und Sandhausen (2:2 gegen Duisburg) wichtig für die Planungssicherheit gewesen. So aber hatten die Münchner ihren eigenen Helden.

    Der gab seinen Spielern den Montag zur Belohnung frei. Sie werden die Erholung nötig haben. Zehn Minuten nach dem Spiel erreichte ein Anruf die Cateringabteilung im Pressebereich. Drei Kästen Bier wurden in die Kabine der Münchner bestellt. Es werden noch etliche Getränke hinzugekommen sein.

    1860 München: Es ist auch ein Abschied von Daniel Bierofka

    Ähnlich feuchtfröhlich ging es in Leipzig zu. Dort machte man durch einen 2:0-Erfolg gegen Karlsruhe den Aufstieg perfekt. Den Nürnbergern bleibt somit nur der Weg über die Relegation. Von derartigen Tabellenregionen ist man bei den Löwen weit entfernt. Das war den Zuschauern an diesem Sonntag aber reichlich egal. Sie feierten Daniel Bierofka. Vorerst allerdings zum letzten Mal. Der 37-Jährige hat keine Lizenz, um einen Zweitligisten dauerhaft zu betreuen. Die Münchner brauchen für die nächste Saison einen neuen Trainer.

    Zum ersten Mal seit langer Zeit dürften die Verantwortlichen einen Wechsel auf der Bank wirklich bedauern. Während die Löwen sicher gerettet sind und auch Fortuna Düsseldorf nur noch theoretisch gefährdet ist, machen Duisburg, Frankfurt und Paderborn am kommenden Wochenende die beiden Absteiger und den Relegationsteilnehmer unter sich aus.

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