Haller war am vergangenen Donnerstag nach langer und schwerer Krankheit verstorben. Der Trauergottesdienst findet ab 11 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberhausen statt, beigesetzt wird Helmut Haller ab 13 Uhr auf dem Nordfriedhof.
Beileidsbekundungen aus aller Welt
In den vergangenen Tagen trafen bei Hallers Familie Beileidsbekundungen aus aller Welt ein. Zu den Trauer-Feierlichkeiten am morgigen Donnerstag hat sich zahlreiche Prominenz aus Politik und Sport angesagt. Die Stadt Augsburg vertritt Oberbürgermeister Kurt Gribl, die Abordnung des Deutschen Fußballbundes (DFB) führt der Präsident des Verbandes, Wolfgang Niersbach, an.
Helmut Haller: Die Fußball-Legende aus Augsburg
Der Augsburger Helmut Haller war in den 60er und 70er Jahren ein Aushängeschild des deutschen Fußballs. Bis heute wird er als Fußball-Idol verehrt.
Geboren wurde Helmut Haller am 21. Juli 1939 in Augsburg.
Von 1948 bis 1962 spielte er beim Ballspiel-Club Augsburg (BC Augsburg, BCA).
Von 1957 bis 1959 und in der Saison 1961/1962 spielt er in der Oberliga Süd.
Für gerade einmal 300.000 Mark wechselte das Nachwuchstalent 1962 nach Italien und bestritt dort für den FC Bologna Punktspiele in der Serie A.
Haller war einer der ersten deutschen Fußballer, die in der italienischen Serie A zum Weltstar reiften. Mit Juventus Turin und dem AC Bologna wurde er insgesamt dreimal Meister.
1964 wurde Helmut Haller zum italienischen «Fußballer des Jahres» gewählt.
1958 wurde er erstmals in der deutschen Elf eingesetzt, im A-Länderspiel gegen Dänemark. Deutscher Trainer war damals Sepp Herberger.
Der offensive Mittelfeldspieler trug insgesamt 33 Mal das deutsche Trikot.
Haller nahm 1962, 1966 und 1970 an der Fußball-Weltmeisterschaft teil.
Seinen größten WM-Erfolg feierte der Augsburger mit dem zweiten Platz bei der WM in England. Damals siegte England durch das berühmte "Wembley-Tor" gegen Deutschland. Haller schoß damals das deutsche Führungstor zum 1:0.
Bei der WM 1970 kam Helmut Haller mit der Auswahl auf den dritten Platz.
Mit seiner Heimkehr nach Augsburg und damit zum - damals aus BCA und Schwaben Augsburg entstandenen - FCA löste Helmut Haller 1973 eine regelrechte Fußball-Euphorie aus.
1979 beendete Haller seine Karriere als Fußballspieler.
Zuletzt hatte sich Helmut Haller auch aus gesundheitlichen Gründen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
2006 erlitt er einen Herzinfarkt, von dem er sich nie wieder richtig erholte.
Im Oktober 2012 starb Helmut Haller im Kreis seiner Familie.
Aus dem Kreis der ehemaligen Mannschaftskollegen im Nationalteam werden Franz Beckenbauer und Uwe Seeler nach Augsburg kommen. Fast komplett wird auch das FCA-Meisterteam 1973/74 um den damaligen Mannschaftskapitän Alwin Fink ihrem einstigen Mitspieler die letzte Ehre erweisen.
Hallers Heimatverein, den FC Augsburg, vertritt Geschäftsführer Peter Bircks. Trauergäste werden auch aus Italien mit den Vertretern der ehemaligen Klubs von Helmut Haller, FC Bologna und Juventus Turin erwartet.
Wichtige Informationen zur Trauerfeier
Trauergottesdienst: Neben den reservierten Plätzen für geladene Gäste ist in der Pfarrkirche St. Peter und Paul auch eine begrenzte Anzahl von Plätzen für die Öffentlichkeit vorhanden.
Beisetzung: Einlass finden in der Aussegnungshalle im Nordfriedhof nur geladene Gäste. Ins Freie ist für Besucher eine Übertragung mit Lautsprechern geplant.
Parken: Parkmöglichkeiten stehen für die Trauergäste am Gaskessel (August-Wessels-Straße) und am Bärenkellerbad (Oberer-Schleisweg) zur Verfügung. Der Talweg am Nordfriedhof ist vor und während der Trauerzeremonie gesperrt.
Kondolenzbuch: Es liegt morgen in der Aussegnungshalle aus, ab Freitag im Rathaus.