Die Brose Baskets Bamberg haben gleich im ersten Final-Spiel um die deutsche Basketball-Meisterschaft ein Ausrufezeichen gesetzt. Beim 98:72 (49:28) dominierte der zweimalige Double-Gewinner den Außenseiter ratiopharm Ulm jederzeit und feierte einen ungefährdeten Sieg. Erfolgreichste Werfer für die Gastgeber waren PJ Tucker mit 18 Punkten und Brian Roberts mit 17. Bei Ulm hatten John Bryant und Isaiah Swann je 13 Zähler auf dem Konto. Das nächste Duell in der Serie "Best of Five" steht am Mittwoch in Ulm an, ehe es am kommenden Sonntag ein Wiedersehen in Bamberg gibt.
"Wir haben eine sehr hohe Energie auf das Parkett gebracht", betonte Bambergs Trainer Chris Fleming. "Ich glaube, wir haben im Halbfinale schon Fahrt aufgenommen und haben uns noch mal als Team gefestigt. Das Spiel am Mittwoch fängt wieder bei Null an."
Der Titelverteidiger legte vor 6800 Zuschauern in der ausverkauften heimischen Halle wie gefürchtet los. Mit reichlich Dreiern und spektakulären Körben wurden die Ulmer bei ihrer erst zweiten Final-Teilnahme nach 1998 gleich zurechtgewiesen. Vor allem dem zum besten Spieler der Saison gekürten John Bryant war es zu verdanken, dass der 15:26-Rückstand der Gäste nach dem ersten Viertel nicht noch höher ausfiel.
Bei den Franken trafen alle Spieler durch die Bank. Sogar Center Tibor Pleiß versuchte sich erfolgreich von außen. "Es steht gefühlte 10:0 und dann ist das gleich ein Tollhaus. So kann man das Spiel nicht anfangen", klagte Ulms Per Günther. "Wir müssen das Spiel schnell vergessen."
Mit der deutlichen Führung im Rücken verwalteten die Gastgeber den Vorsprung im zweiten Viertel souverän; die Defensive des Außenseiters stand nun wenigstens etwas stabiler gegen den Angriffswirbel von Brian Roberts & Co. Doch vorne lief nicht viel für die in den Playoffs bis Sonntag ungeschlagene Mannschaft von Coach Thorsten Leibenath.
Im Finale strahlten die nur zum Playoff-Auftakt gegen Bonn besiegten Bamberger wieder die gewohnte Stärke aus, die ihnen zuletzt zwei Double und insgesamt fünf Titel nacheinander beschert hatte. Im insgesamt vierten Duell in dieser Saison gab es den vierten Sieg für die "Übermannschaft der vergangenen Jahre" (Leibenath). 57 Prozent getroffene Dreier in der ersten Halbzeit war eine von mehreren eindrucksvollen Zahlen.
Hungrig präsentierte sich das Team von Coach Fleming auch nach dem Seitenwechsel. Mit 7:0-Punkten wurden die Hoffnungen der Ulmer auf eine Aufholjagd schnell gedämpft. Auch wenn die Gäste nicht aufsteckten, kamen sie nie wirklich ran; 73:49 hieß es nach dem dritten Viertel.
Beim Schaulaufen im Schlussabschnitt passierte dann nicht mehr viel und ähnlich wie beim Auswärtserfolg in der Liga (102:74) fiel der Bamberger Erfolg hoch aus. Am liebsten wollen die Franken schon am kommenden Sonntag in der als "Freak City" bezeichneten Basketball-Heimat das dritte Double nacheinander feiern. "Ich hoffe, wir haben noch zwei Spiele vor uns und versuchen alles, die zwei Spiele zu gewinnen", sagte Nationalspieler Pleiß. "Wir haben einen sehr guten Standpunkt gesetzt und versuchen, in Ulm weiter so eine gute Leistung abzuliefern."