Faustkämpfe gehören im Profi-Eishockey dazu. Doch ab und zu überschreiten selbst diese hart gesottenen Spieler eine Linie. So geschehen am Dienstagabend in der Saturn-Arena bei einem Spiel des ERC Ingolstadt gegen die Hamburg Freezers. Gästespieler David Wolf streckte den Ingolstädter Benedikt Schopper mit den Fäusten nieder – und hat damit die Staatsanwaltschaft Ingolstadt auf den Plan gerufen.
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung
Wie Ingolstadts Leitender Oberstaatsanwalt Helmut Walter unserer Zeitung gegenüber bestätigte, laufen seit Donnerstag die Ermittlungen gegen David Wolf. „Es besteht der Anfangsverdacht der gefährlichen Körperverletzung“, so Walter.
Was war passiert? Wolf hatte kurz vor Ende des Spiels zunächst ERC-Spieler Jakub Ficenec zu Boden geschlagen. Als dann Schopper auf Wolf zulief, ließ der Hamburger die Handschuhe fallen und schlug Schopper unvermittelt zu Boden. Auch als der Ingolstädter auf dem Eis lag, ließ Wolf nicht von seinem Opfer ab.
Für seinen Ausraster wurde Wolf von den Schiedsrichtern der Partie mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe (=Spielausschluss) belegt. Zusätzlich ist er von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) für sieben Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe von 2100 Euro verdonnert worden. „Falls wir überhaupt anklagen würden, dann hätte diese Sperre sicher eine Relevanz“, sagt Staatsanwalt Walter im Hinblick auf ein mögliches Strafmaß, das für eine gefährliche Körperverletzung bei 90 Tagessätzen beginnt.
Spielberichte haben Ermittlungen ausgelöst
„Doch so weit sind wir noch nicht“, stellt Walter klar. Der Auslöser für die Staatsanwaltschaft, überhaupt Ermittlungen einzuleiten, seien die Spielberichte in den Zeitungen gewesen. „Im Internet gibt es auf Youtube ein Video von dem Vorfall. Das ist schon mal ein guter Beweis“, so Walter über den derzeitigen Stand der Ermittlungen.
Befragungen seien bisher noch nicht durchgeführt worden, Stellungnahmen aller Beteiligten stünden noch aus. Erst in drei Wochen sei mit ersten Resultaten zu rechnen.